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Lichtgeboren - Sinclair, A: Lichtgeboren

Lichtgeboren - Sinclair, A: Lichtgeboren

Titel: Lichtgeboren - Sinclair, A: Lichtgeboren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Sinclair
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dessen Großzügigkeit und Loyalität – , nur deshalb kannte, weil sie ihn berührt hatte, wie sich nur Magier untereinander berührten: im Geiste und im Herzen.
    Vladimer ergriff das Wort, bevor der Erzherzog den passenden Ausdruck fand, nach dem er suchte. »Janus, mich hat Strumheller keineswegs beeinflusst, falls es das ist, was du so vorsichtig nicht zu unterstellen versuchst. Er verfügt weder über die Macht noch die nötige Niedertracht.« Das letzte Wort zitterte förmlich – immerhin war er erst vor kurzem jemandem begegnet, der ihn beides hatte spüren lassen. »Seine Loyalität dir gegenüber ist genauso stark wie die meine. Und es gibt niemanden, der die Grenzlande, die Schattenlande und die damit verbundenen Gefahren besser kennt als er.«
    »Ich habe den Erbfolgeerlass bereits unterzeichnet, der Reynard di Studier als Baron Strumheller anerkennt.«
    Abrupt fuhr Vladimer in seinem Sessel hoch. » Wie bitte? Wann ist der Antrag hier angekommen? Die Nachricht von seinem Tod konnte die Familie doch gerade erst erreicht haben.«
    »Per Kurier mit dem Tageszug«, sagte der Erzherzog dermaßen scharf, dass Telmaine zusammenzuckte – mächtige Männer mochten es gar nicht, in die Defensive gedrängt zu werden. »Die Eile war sicher ein wenig unziemlich, ja, für irgendwelche Verzögerungen schien es jedoch keinen Grund zu geben. Die Nachricht von di Studiers Tod hat Malachi persönlich überbracht.«
    »Reynard di Studier ist nicht der richtige Mann für dieses Amt. Janus, ich bitte dich inständig: Erkläre den Erbfolgeerlass für ungültig. Lass die Anklagen fallen. Gib Strumheller eine Chance, sich zu … eine Chance, sich zu … eine Chance … « Noch während sich der Erzherzog mit seinen Ultraschallsinnen einen Eindruck verschaffte, eilte er seinem Bruder zu Hilfe, fing ihn auf, als dieser vornüber zu kippen drohte, und lehnte ihn so behutsam wieder zurück, dass die verletzte Schulter den Sessel nicht berührte. Vladimer murmelte irgendetwas Unverständliches. Die Antwort des Erzherzogs klang bissig, doch die einzelnen Worte waren nicht zu verstehen. Telmaine glaubte, so etwas wie elender Sturkopf herausgehört zu haben.
    »Nach reiflicher Erwägung, werde ich dir meine Entscheidung mitteilen«, sagte der Erzherzog, während er sich mit einer Hand auf Vladimers unversehrter Schulter wieder zu voller Größe aufrichtete. »Sobald ich den Doktor gerufen habe.«
    Zu weiteren Diskussionen ließ er es gar nicht erst kommen, indem er selbst zur Tür ging, um mit dem Kammerdiener zu sprechen und dort auf den Arzt zu warten. Offensichtlich hatte der Mediziner bereits einige Erfahrungen im Umgang mit Vladimer gesammelt, denn es gelang ihm ausgesprochen gut, dessen Einwände geflissentlich zu ignorieren, derweil er die Lakaien anwies, wie sie den Meisterspion zu tragen hatten. Telmaine hörte, dass der Erzherzog leise den Befehl erteilte, alle Flure räumen zu lassen. »Ich komme nach«, versprach er seinem Bruder und dem Arzt.
    Als der Erzherzog wieder hereinkam, wischte er mit den Händen einmal über die Rückseite seines Sessels und nahm Platz, runzelte die Stirn und putzte sich die Finger noch einmal gründlich mit einem Taschentuch. »Das muss gereinigt werden, sobald wir hier fertig sind.« Mit diesen Worten entließ er den noch verbliebenen Lakaien und richtete seine Aufmerksamkeit entschieden auf seinen Berater. »Nun, Claudius, was mache ich jetzt? Sie kennen Dimi: Er ist ein Hitzkopf, und diese Geschichte gehört zweifelsohne zu den wildesten, die er mir je aufgetischt hat, doch er hat auch noch kein einziges Mal Feuer gerufen, ohne dass tatsächlich etwas gebrannt hätte. Außerdem wäre er beinahe einem Mordanschlag zum Opfer gefallen – zwei Attentaten sogar, sollte seine mysteriöse Krankheit tatsächlich auf Hexerei beruht haben. Doch nun bittet er mich um die herzogliche Anordnung, den Beschluss 6/29 für die Grenzlande aufzuheben. Etwas, das meine Herzöge nicht allzu glücklich stimmen dürfte«, beendete er seine Ausführungen – in einem Tonfall, der angesichts dieser Untertreibung vor Ironie nur so troff.
    »Euer Gnaden«, fing Casamir Blondell an, »darüber müssen Sie gewiss nicht sofort befinden. Ich kann weitere Nachforschungen anstellen und … «
    »Nein«, fiel ihm der Erzherzog gestreng ins Wort, »ich habe Vladimers Urteilsvermögen in diesen Dingen noch nie misstraut, und damit werde ich nun wahrlich nicht anfangen. Gleichwohl habe ich auch keinen Grund, einem der Barone

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