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Lichtgeboren - Sinclair, A: Lichtgeboren

Lichtgeboren - Sinclair, A: Lichtgeboren

Titel: Lichtgeboren - Sinclair, A: Lichtgeboren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Sinclair
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Magier, der in die Planung der Zerstörung eingeweiht war, eher um einen unserer Schattengeborenen als um Ihren Bruder. Es passt erheblich besser zu deren Verhalten als zu seinem.« Doch als Phoebe ihm einen dankbaren Blick zuwarf, fuhr er fort. »Unseligerweise ist es ebenso wahrscheinlich, dass unter den Nachtgeborenen niemand diese Unterscheidung zu würdigen weiß. Ich habe Ihren Bruder gewarnt. Jetzt muss er sich selbst retten.«
    Phoebe schluckte und knetete mit ihren behandschuhten Fingern ihre bebenden Lippen. »Es tut mir in vielerlei Hinsicht leid, dass Ihre Magie Ihnen und anderen solche Schwierigkeiten bereitet hat, Prinzessin Telmaine. Vater … wird helfen können. Wenn es um hochrangige Magie geht, weiß er doch Beachtliches zu wirken. Ishmael war im Grunde kein … « Glücklicherweise wiederholte sie nicht Tammorns Ansicht, dass Ishmael kein adäquater Lehrer für Telmaine gewesen war, falls sie das denn glauben sollte.
    Phoebe wandte sich Vladimer zu: »Ich muss Ihnen ein Geständnis machen, Fürst. Wir haben Tercelle Amberleys Kinder. Nachdem mir Ishmael von ihnen erzählt hatte, habe ich mich darangemacht, sie aufzuspüren.«
    Vladimer schüttelte leicht den Kopf. »Vor zwei Tagen hätte es vielleicht noch einen Unterschied gemacht. Jetzt nicht mehr.«
    »Für Sie vielleicht«, rief Phoebe Broome ihm in Erinnerung. »Ihnen bedeutet es sehr wohl etwas.« Sie bewegte ihre Schultern. »Abgesehen von der Tatsache, dass sie offenbar tatsächlich sehen können, haben sie nichts an sich, was darauf hindeuten würde, dass sie nicht Kinder nachtgeborener Eltern sind. Aber Lichtgeborene und Nachtgeborene sind vom selben Stamm. Warum nicht auch Schattengeborene oder zumindest einige davon?«
    Da kam der Kellner mit einer Tasse Kaffee für die Magierin. Sie bedankte sich mit einem Lächeln und nippte vorsichtig an dem streng riechenden Getränk. Vladimer rutschte auf der Bank herum und nahm seine Hand vom Stock, um seinen rechten Arm unauffällig gegen seinen Leib zu drücken.
    Phoebe Broome sagte: »Ihre Nachricht lautete, dass Sie Magier brauchen, die Sie in die Grenzlande begleiten, um herauszufinden, was die Schattengeborenen dort treiben.«
    »Ja«, sagte Vladimer. »Vor drei Tagen haben Ishmael di Studier und Balthasar Hearne den Abendzug in die Grenzlande genommen. Seither habe ich von beiden nichts mehr gehört. Die letzte Information, die ich bekam, deutete darauf hin, dass sie in Stranhorne aufgefunden wurden, und dass das Wetter um Stranhorne ausnehmend unnatürlich war – es gab einen Schneesturm, um genau zu sein.« Die Magierin richtete sich auf. Es war ein besonders starker Magier nötig, um Einfluss auf das Wetter zu nehmen. »Die letzte Nachricht aus Stranhorne vermittelte den Eindruck, dass es von einer unbekannten Macht überrannt worden war. Haben Sie bemerkt, ob sich irgendetwas verändert hat?«
    »Vater vielleicht, aber wir anderen könnten keine Veränderung spüren. Wir haben beschlossen, die Stadt heute Abend zu verlassen. Es scheint kein sicherer Ort für Magier mehr zu sein.« Sie zögerte, als warte sie auf eine Antwort, doch es kam keine. »Die Erwachsenen, die sich uns nicht anschließen wollten, haben die Kinder und Bediensteten an einen Ort im Nordwesten gebracht, von dem wir hoffen, dass er sicher ist.«
    »In vielerlei Hinsicht eine weise Entscheidung. In manch anderer problematisch. Wenn sich die Lichtgeborenen, wie ich mutmaße, der Magie der Schattengeborenen nicht stellen wollen oder können, ist die Stadt schutzlos.«
    Wie auch der Erzherzog. Hörte Phoebe Broome das Bemühen um einen gleichgültigen Ton?
    Sie schien etwas Bestimmtes sagen zu wollen, fragte aber stattdessen: »Was denken Sie, was fünfundzwanzig Magier – weniger, falls einige von uns hierbleiben – in den Grenzlanden ausrichten können?«
    »Ich muss zugeben«, sagte Vladimer, »dass ich meiner Sache nicht sicher bin.« Seine Stimme klang trübe. »Meine Sorge galt einer Invasion, und falls sich meine Sorgen bestätigen sollten und die Wehranlagen in den Grenzlanden überrannt wurden, dürfte es konventionellen Streitkräften vermutlich kaum besser ergehen. Die Magier repräsentieren die unkonventionellste Streitmacht, die ich mir vorstellen kann.«
    »Sie wollen, dass wir kämpfen«, sagte Phoebe Broome ernst.
    »Nach allem, was mir Ishmael von Ihnen berichtet hat, und nach dem, was Sie von sich erzählt haben, bin ich mir des Umstands durchaus bewusst, dass Sie diese Idee geschmacklos finden.«

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