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Lichtjäger - Die Wintersonnenwende-Saga

Lichtjäger - Die Wintersonnenwende-Saga

Titel: Lichtjäger - Die Wintersonnenwende-Saga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Cooper
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Zeichen aus Feuerstein kühn hochhaltend. Dann waren die Reiter bei ihnen, begleitet von grellen Blitzen und lauten Donnerschlägen, die nicht von einer Wolke kamen, sondern aus der Dunkelheit. Ihre riesigen Pferde bäumten sich wiehernd auf und schlugen mit ihren tödlichen Hufen wild um sich. Hernes große Gestalt mit dem Geweih griff die Herren der Finsternis von oben an und die geballte Kraft all der unsichtbaren Schatten des Kreises hielt sie von unten zurück, versperrte ihnen den Weg, rang mit ihnen, die Alte Dame als leuchtender Mittelpunkt. Aber die Belastung ging bis ans Ende ihrer aller Kräfte. Und in diesem Augenblick entfaltete die letzte Knospe am Mistelzweig sich zur Blüte.
    Bran griff nach oben, mit wehendem weißen Haar, und schwang Eirias über seinem Kopf, um den Zweig abzuschneiden, aber mit dem Zeichen des Lichts in der linken Hand hatte er nur einen Arm zur Verfügung für das lange Schwert mit der Kristallklinge und konnte das Gleichgewicht nicht halten. Verzweifelt schrie er auf. Die Augen des Schwarzen Reiters glitzerten blau wie Saphire; er stürzte vor und versuchte, den kraftvollen Kreis zu zerbrechen und die schimmernden Blüten mit seinem eigenen Schwert zu erreichen. Doch plötzlich stand John Rowlands neben Bran, blass und erbittert. Er griff das Zeichen des Lichts und streckte es dem sich im Angriff aufbäumenden Pferd entgegen, das schimmernde Kristallrund sah zerbrechlich aus in seiner großen braunen Hand.
    Und Bran, der jetzt beide Arme benutzen konnte, schwang die blitzende Klinge des Schwertes Eirias gegen den grünen Mistelzweig inmitten der Eiche und schnitt die leuchtenden Blütensterne vom Baum. Als der Zweig sich löste, fing Merriman, hoch gewachsen und triumphierend, ihn auf, bevor er zu Boden fallen konnte. Er wirbelte herum, mit wehendem blauen Umhang, und warf den Zweig in einer raschen, atemberaubenden Bewegung hinauf in die Lüfte. Im gleichen Augenblick verwandelte der Blütenzweig der Mistel sich in einen weißen Vogel, und der Vogel schwang sich weiter auf in die Lüfte und davon, fort durch die weißen Wolkenfetzen, die jetzt am blauen Himmel dahinjagten, fort in die Welt.
    Jedes der Zeichen, die von sechs Händen gehalten wurden, flammte plötzlich in einem kalten Licht auf, zu hell, als dass die Augen es hätten ertragen können, und mit Stimmen, in denen sich Furcht und Verzweiflung mischten, fielen die hohen Gestalten des Schwarzen Reiters und des Weißen Reiters der Finsternis rückwärts hinaus aus der Zeit und verschwanden. Und die sechs Hände waren plötzlich leer, da jedes Zeichen in seinem kalten Feuer zu nichts verbrannt war, sich aufgelöst hatte.

Einer geht allein
    Sie standen schweigend neben dem Baum, unfähig zu sprechen.
    Hoch oben, wo ein paar letzte Sturmwolkenfetzen dunkel vor der Sonne vorüberjagten, legte Herne, der Jäger mit dem Geweih, den wilden Kopf zurück und stieß einen langen, triumphierenden Schrei aus, den Sammelruf, den das Horn ausstößt, wenn die Beute erlegt ist. Seine weiße Stute galoppierte über den Himmel, hoch und klar wiehernd wie das Singen des Windes auf den Hügeln, und schlug einen Bogen hinunter zu einem Band im Wind dahinfegender Wolken, die sich wie ein Strom über den Himmel zogen.
    Im gleichen Augenblick, da der Jäger sich in den Himmelsfluss zu stürzen schien und ihren Blicken entschwand, sahen sie auf genau derselben Stelle das große Schiff
Pridwen
auftauchen, anmutig und mit hohem Bug, die grüne Standarte König Arthurs an Bug und Heck. Es kam immer näher, segelte mit dem Wind, und Will sah, wie Bran langsam das Schwert Eirias hob und es dann in die jetzt sichtbare Scheide an seiner Seite steckte. Es war eine merkwürdig zögernde Geste, die Will nicht deuten konnte. Er sah seinen Freund an, das blasse Gesicht und die goldgelben Augen unter dem weißen Haar, konnte aber keinen Ausdruck in den Zügen erkennen, als Bran das lange Schiff beobachtete, wie es durch die Lüfte auf sie zusegelte. Stattdessen fiel Will auf, nicht zum ersten Mal, dass Brans goldene Augen denen des wilden Jägers Herne sonderbar ähnlich waren.
    Dann war das Schiff
Pridwen
bei ihnen und Will blickte in die blaugrauen Augen und das wettergebräunte, bärtige Gesicht König Arthurs.
    Arthur sah an ihm vorbei auf die zierliche, zerbrechliche, in eine blaue Robe gehüllte Gestalt der Alten Dame, die ein wenig abseits von ihnen allen stand. Er trat vom Bug des Schiffes hinunter auf den Boden, ließ sich vor der Alten Dame auf

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