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Lichtraum: Roman (German Edition)

Lichtraum: Roman (German Edition)

Titel: Lichtraum: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson
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bunter Diamanten ausdehnte, schwebte über einem flachen Tisch mitten im Zimmer. Der Raum selbst besaß eine ovale Form, und längs der gewölbten Schotten standen niedrige Couchen, von denen aus man den Tisch im Blick hatte. Lediglich Martinez und Lamoureaux fehlten, aber Corso hatte ihr versichert, sie könnten innerhalb der nächsten vierundzwanzig Stunden ihre Med-Boxen verlassen.
    Corso selbst sah hundemüde und verhärmt aus. Während Dakota damit beschäftigt war, die Mjollnir für den Sprung klarzumachen, hatten er und Schiller die Leichen in die Totenhalle des Schiffs gebracht. Danach mühten sie sich ab, die Blutflecken vom Deck zu schrubben.
    Mit hochgezogenen Augenbrauen blickte Corso Dakota an, als sie sich ihm gegenüber auf eine Couch setzte.
    »Wir haben gerade die Hälfte des Konsortium-Gebiets übersprungen«, teilte sie ihm mit. Ihre Schultern waren vor Erschöpfung verspannt, und sie lehnte sich zurück. »In ein, zwei Tagen können wir uns zum nächsten Sprung rüsten, der uns ein gutes Stück aus dem vom Konsortium kontrollierten Raum herausbringen sollte.«
    Corso reichte ihr einen Becher mit einer schwarzen Flüssigkeit. »Hier, Redstone-Kaffee – macht dich garantiert wieder munter.«
    Sie nahm den Becher, schnupperte misstrauisch daran und bemerkte, dass Perez und Schiller sie aufmerksam musterten. Kurz entschlossen saugte sie an dem Trinkhalm, dann riss sie die Augen auf und wurde ganz blass.
    Sie ließ den Becher fallen und konnte gar nicht mehr aufhören zu husten. Jemand lachte. Als ihre Augen nicht mehr tränten, sah sie, dass Corso sie angrinste.
    »Was war das für ein Scheiß?«, krächzte sie.
    »Wissen Sie, bei uns daheim wächst in Wasserleitungen und Heizungsrohren ein bestimmtes Kraut«, erklärte Nancy Schiller. »Schon die ersten Siedler benutzten es, um damit ein Getränk aufzubrühen. Als ich Mitglied der Crew wurde, musste ich in einem Zug eine ganze Gallone von diesem Zeug trinken.« Traurig schüttele sie den Kopf und sah Corso an. »In einer regulären Mannschaft würde dieses Mädchen keine Stunde überdauern.«
    Dakota fing wieder an zu husten, und Corso gab ihr ein Glas Wasser. Sie trank es leer, ohne abzusetzen, um ein bisschen von diesem sauren, sandigen Geschmack aus ihrer Kehle zu spülen. Als sie dann in Corsos Richtung blickte, zeigte er ihr ein versöhnliches Grinsen.
    »Und jetzt zur Sache«, begann Perez, in die Runde blickend. »Erste Frage: Hissen wir auf dem Schiff eine Piratenflagge? Und die zweite Frage lautet: Wer stellt sie her?«
    »Machen Sie keine Witze«, konterte Schiller. »Ich denke, wir sollten IHR KÖNNT UNS MAL! auf die Bordwand malen und das verdammte Ding in die Sonne des nächstbesten dicht besiedelten Systems der Emissäre hineinsteuern. Außerdem …« Sie unterbrach sich, um einen großen Schluck aus ihrem Becher zu trinken, »kann ich leider nicht nähen. Sie etwa?«
    Perez schüttelte bedauernd den Kopf. »Wo wir hinwollen, gibt es massenhaft Sonnen. Ich nehme an, den Verlust einer einzigen können sie gut verkraften, Nancy.«
    Schiller zuckte die Achseln. »Na ja, in dieser Hinsicht hapert mein Plan. Aber vielleicht könnten Sie eine Augenklappe tragen, Dan.«
    »Wenn Sie sich eine Tüte über den Kopf stülpen, fasse ich das ernsthaft in Erwägung. Was sagen Sie dazu, Senator?« Perez nahm Corso ins Visier. »Sollen wir eine Resolution verabschieden, dass Nancy für den Rest der Reise ihr Gesicht unter einer Tüte verstecken muss?«
    Corso schüttelte den Kopf. »Mit derlei Entschlüssen sollten wir lieber abwarten, bis es Eduard wieder bessergeht. Ich denke, Entscheidungen wie das Tragen von Tüten über dem Kopf sollte er ganz allein treffen.«
    Perez gluckste in sich hinein, und ein verlegenes Schweigen machte sich breit.
    Corso stellte seinen Becher hin – der nun halbleer war, wie Dakota bemerkte – und beugte sich vor. Die Hände stützte er auf seinen Knien ab, und er sorgte dafür, dass er mit jedem der Anwesenden Blickkontakt bekam. Dakota beobachtete, wie Driscoll einen Becher dieses fauligen Gebräus an die Lippen führte, ihn austrank und dann mit offensichtlichem Behagen wieder absetzte. Der Typ sieht aus, als würde er das Zeug täglich zum Frühstück trinken. Vielleicht stammt er ja von Redstone, wie die übrigen auch.
    »Also gut«, hob Corso an. »Dieses Treffen wurde anberaumt,
damit wir alle umfassend informiert sind und jeder weiß, was er zu tun hat. Das heißt, dass wir über das sprechen müssen, was

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