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Lichtspruch nach Tau

Lichtspruch nach Tau

Titel: Lichtspruch nach Tau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: diverse Autoren
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unersetzlich…«
Kern sank kopfüber in den Modder.
Eine lange Salve übertönte den Lärm. Geschosse fauchten der Sonne entgegen. Die Kyberneten, jene seelenlosen Blechungetüme, hatten die Lage endlich analysiert und eröffneten das Feuer. Salve auf Salve. Ein permanentes Krachen. Vollkommen sinnlos.
Kutschoven raste wie ein Berserker hin und her und schlug mit einem Spaten um sich. Ein halbes Hundert tollwütiger Tiere hatte er bereits mit dieser vorsintflutlichen Methode umgebracht. Als er sich wieder einigermaßen freigekämpft hatte, fiel sein Blick auf die RENIUS. Sein Herz klopfte stärker:. Das große Stautor war geöffnet. Vinfield!
Die schnellsten Läufer verschwanden bereits im Schiffsrumpf, aber sie waren noch nicht in Sicherheit. Denn als auch die übrige Mannschaft das Tor passiert hatte und dieses dröhnend zufiel, schwebten einige Schmetterlinge über den Köpfen der Menschen.
»Schlagt sie tot! Mein Gott, tut doch etwas!«
»Acht, neun – drüben! Vorsicht!«
Schließlich hatte man es geschafft. Eine unheimliche Stille breitete sich in der Güterschleuse aus. Nur das heftige Atmen störte die fast schon feierliche Ruhe.
»Wer?« fragte jemand.
»Wer?« – »Wer?« Zehnmal, zwanzigmal wurde die Frage wiederholt.
Und irgendwann wußte man es: zwölf. Kern, Lohburger, Cruz, Arbot, Maxwell und Girotti und Fricsay und…
Das innere Tor glitt auf. Im Gang stand Vinfield, bleich, mit geballten Fäusten.
»Was wir suchten, hat uns gefunden.« Er trat zur Seite und sagte: »Vorwärts.«

Sam J. Lundwall
Der vierdimensionale Raummultiplikator
    Dies hier handelt von Wohnungen, Wohnungen aller Art, großen und kleinen, kurzen und langen, modernen und unmodernen, beinahe überall in der Stadt anzutreffen, aber durchweg nur unterderhand zu bekommen. Und das wurde Harry zum Verhängnis, denn hätte es den Wohnungsmangel nicht gegeben, wäre er nie Wohnungsschwindler geworden, und er hätte niemals jenen unglückseligen vierdimensionalen Spiegel ausfindig gemacht, der an allem schuld war. Künftige Historiker mögen sich die Köpfe darüber zerbrechen und gelehrte Theorien dazu vorlegen, wie so ein Spiegel, der erwiesenermaßen nicht in unserer Kultur zu Hause ist, in Harrys Hände geraten konnte, wir aber können nur feststellen, daß dem so war und daß es sich um einen sehr bemerkenswerten Spiegel handelte, der Harry ins Unglück stürzte. Er tat, was er konnte. Es war nicht seine Schuld, daß es gekommen ist, wie es kam.
    Harry war also Wohnungsschwindler. Es war ein guter Job. Er kam bestens damit zurecht. Als anonymes, unauffälliges Teilchen ging er in die große, namenlose Gruppe der Wohnungsschieber ein. Das paßte ihm ausgezeichnet; er war von bescheidener Natur. Er arbeitete auch sehr hart und hielt gewissenhaft seine Quote von mindestens zwei Schwindeleien pro Woche ein. Und das ging ganz gut, denn er sah aus wie die Ehrlichkeit selber. Das ist wichtig. Ohne ehrliches Aussehen wird man nie ein guter Schwindler.
Wenn Sie sämtliche Wohnungsschieber Schwedens auf einem Fleck zusammentrommeln könnten, so würde sich Ihnen ein ganz spaßiger Anblick bieten. Es gibt sie in allen Größen und Formaten, schwarzhaarige und blonde, mit und ohne Bart, einige im guten Anzug, andere x-beliebig gekleidet. Gar nichts Besonderes ist an ihnen, so sieht jede andere Menschenmenge auch aus. Doch beachten Sie nur einmal die geradezu betäubende Ehrlichkeit, die von ihnen allen ausgeht. Schauen Sie sich diese Aura von »Ich will euch und die Welt erlösen« an, die über dem wohlpomadisierten Haar schwebt, die blankgeputzten Schuhe, den untadeligen Schlips. Diese Leute stinken förmlich vor Ehrlichkeit, und könnte Ehrlichkeit riechen, so würde es in allen umliegenden Vierteln nach Chanel 5 duften, und die Intensität des Duftes wäre imstande, kilometerweit erwachsene Männer umzuhauen. Lassen Sie den Blick noch eine Weile auf ihnen ruhen. Man vermag gar nicht zu glauben, daß so viele treuherzige Augen auf der Welt überhaupt existieren. Verweilen Sie dann bei dem treuherzigsten Blick in dieser Versammlung, dem ehrlichsten Aussehen, dem redlichsten Händedruck: Dort zur Linken, das ist er, der im Savile-Row-Anzug mit der weichen Krawatte (im Farbton der Strümpfe). Der dort, der sich gerade schneuzte, als der Polizist vorüberging. Das ist Harry. Er hat die unschuldigsten blauen Augen von allen. Er ist klein und dick, und die rosigen Wangen strahlen vor Wohlbefinden. Wie ein neugebackener Strohwitwer sieht er aus,

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