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Lichtzeit - Gibson, G: Lichtzeit - Nova War

Lichtzeit - Gibson, G: Lichtzeit - Nova War

Titel: Lichtzeit - Gibson, G: Lichtzeit - Nova War Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson
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und ein weiteres sich im Anflug befand.
    »Die Emissäre statten uns einen Besuch ab«, murmelte Briggs. »Hieß es nicht, sie würden sich für eine Weile zurückhalten?«
    »Oh, Christus und Budda im Puff!«, fluchte Corso und starrte wilden Blickes in die Runde. »Hören Sie, wir müssen zusehen, dass wir von hier verschwinden. Sofort. Ich will damit sagen, jetzt gleich !«
    Hua fasste ihn argwöhnisch ins Auge. »Und warum, Mr. Corso?«
    »Sie fragen mich nach dem Grund ?«, regte Corso sich auf. »Sind Sie diesen verfluchten Dingern denn noch nicht begegnet?«
    »Nein, dieses Privileg wurde mir allerdings noch nicht zuteil«, räumte Hua ein. »Bis jetzt hat noch kein Mensch einem Vertreter dieser Spezies gegenübergestanden. Verhandlungen fanden immer mit Repräsentanten einer ihrer Klientenspezies statt.«
    Corso glotzte den General entsetzt an. »Nun, ich hatte bereits das mehr als zweifelhafte Vergnügen, vor einer leibhaftigen Emissärin zu stehen. Und ich hoffe, dass ich so etwas nicht noch einmal erleben muss.«
    Aus der Ferne hörte man den gedämpften Knall einer Explosion. Alle peilten in dieselbe Richtung; keinen Kilometer weit weg
stieg nahe der Außenwand des Rings eine dünne Rauchsäule aus der struppigen Vegetation.
    »Soeben brach der Kontakt mit der Perimeter-Station Beta Null Neun ab, General«, meldete Corporal Roche. »Das ist eine der Stationen, die in der Nähe der Speichen liegen.«
    »Unsere Leute sollen sich unverzüglich dorthin begeben!«, befahl Hua, auf die Füße springend. »Ich denke, wir anderen müssen uns darauf einrichten, einen sofortigen Stellungswechsel vorzunehmen, für den Fall, dass wir gezielt angegriffen werden. Meiner Meinung nach ist es Zeit, nach Ring Gamma aufzubrechen.«
    Er wandte sich Corso zu. »Was ist passiert, als Sie diese Emissärin trafen?«, herrschte er Corso an, während sich mehrere Soldaten in einen Transporter schwangen und in die Richtung, in der die Explosion stattgefunden hatten, den Hügel hinunterdonnerten.
    »Sie fragte mich, ob ich wüsste, wo Gott lebt, und als ich nicht antworten konnte, riss sie einen Bandati vor meinen Augen in zwei Teile. Das können Sie sich von Honigtau bestätigen lassen, er war dabei. Wirklich, General, verglichen mit den Emissären wirken die Shoal wie junge Kätzchen.«
    Ein fernes Brüllen ertönte, ein zorniges Gebell, das nur Corso als einziger Mensch schon einmal gehört hatte.
    »Das ist eine Emissärin«, klärte er den General auf, »und das bedeutet, dass wir alle von hier fortmüssen, ehe diese Ungeheuer noch näher kommen. Glauben Sie mir, wenn ich Ihnen sage, dass Sie keinen blassen Schimmer haben, was es mit dieser Spezies auf sich hat.«
    »Sie, Mr. Corso, gehen nur dorthin, wohin wir Sie ziehen lassen!«, schnappte Briggs, aber Corso sah deutlich die Anspannung in ihren Zügen.
    »Sir, der Transporter hat sich gerade gemeldet.« Eine Soldatin, eine groß gewachsene, schwarzhaarige Frau, trat an Hua heran. »Unsere Leute sind verwickelt in einen …«

    In diesem Moment gellte aus dem tiefer liegenden, feuchtwarmen Dschungel ein Schrei; es folgten kurze Gewehrsalven, und danach herrschte wieder eine geradezu unheimliche Ruhe. Dann hörte man laute, dumpfe Schläge, auf die wiederum eine Totenstille folgte.
    Corso stand zusammen mit den anderen angespannt lauschend da, als etwas aus der Richtung, in die der Transporter gefahren war, hoch in die Luft flog, einen Bogen beschrieb und ganz in ihrer Nähe auf den Boden krachte.
    Corso brauchte einen Moment, bis er das Geschoss als den zerschmetterten Rumpf eines der Soldaten identifizierte.
    »Lucas.« Corso drehte sich um und sah, dass Langley ihn ansprach. »Ich wüsste gern, wie es Dakota ging, als Sie sie zuletzt sahen. Ich … kenne sie noch von früher.«
    Corso fiel es schwer, nicht dauernd zu dem verstümmelten Leichnam hinüberzuschielen. Rings um ihn her brüllten Leute Befehle; entweder sie schrien sich gegenseitig an oder sie schnauzten ihre hektischen Anweisungen in Funkgeräte und T-Net-Transceiver. »Ich denke, sie ist wohlauf«, erwiderte Corso, der nicht recht wusste, was er sonst noch hätte sagen sollen.
    Er schaute zu Honigtau hinüber, der offenkundig als Einziger am selben Fleck stehen geblieben war, als ihnen die Leiche des Soldaten buchstäblich vor die Füße geworfen wurde. Leute rannten wie aufgescheucht herum, bemannten die Impulskanonen im Heck des zweiten Transporters oder gingen irgendwo in Deckung, um von dort aus ihre Waffen

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