Lichtzeit - Gibson, G: Lichtzeit - Nova War
persönlichen Energiefeldgeneratoren ausgestattet zu sein, doch sonst kam niemand in den Genuss dieser speziellen Technologie.
Die Soldaten gingen sofort in die Defensive und feuerten eine Salve nach der anderen auf das heranstürmende Ungeheuer.
Corso warf sich zu Boden und beobachtete, wie rings um die Emissärin ein Kraftfeld sporadisch aufflackerte. Als er zu den langgestreckten Fenstern hochspähte, die in die Decke des Rings eingelassen waren, sah er grelle Lichtblitze und Explosionen, die darauf hindeuteten, das in der unmittelbaren Nähe der Station heftige Kämpfe tobten.
Es lag auf der Hand, dass die Emissäre eine Invasion versuchten, egal, welche Versprechungen sie General Hua oder dem Immerwährenden Licht abgegeben hatten. Aus den Tiefen des Dschungels hallten Trompetenstöße und Gebrüll, und dieser infernalische Lärm kündigte die Ankunft von weiteren aufgebrachten Emissärinnen an.
»Sucht ihr Gott?«, kreischte die erste Emissärin, als geschockte Soldaten in kopfloser Flucht vor ihr davonstoben. Ein Kämpfer besaß die Geistesgegenwart, die auf dem Transporter stehende Impulskanone abzufeuern, und Corso sah, wie die Bestie schlitternd stehen blieb, als ihre Schutzschilde anfingen, unter dem massiven Angriff zu versagen. Doch dann galoppierte die
Emissärin mit überraschender Schnelligkeit wieder los, rammte den Transporter und kippte ihn um.
»Bringt uns zum Schiff Gottes!«, schrie eine zweite Emissärin, die hügelan stampfte und sich zu der Vorhut gesellte. »Wir werden unseren Gott suchen und ihn seiner Bestrafung zuführen!«
Corso bekam mit, wie Huas Adjutant, Cohen, strauchelte, als er versuchte, sich vor der zweiten Emissärin in Sicherheit zu bringen. Er wollte sich hinter dem umgekippten Transporter verstecken, während nahezu alle anderen Leute in den Dschungel am Fuße des Hügels gerannt waren. Die Emissärin pflückte ihn lässig mit ihrem rüsselartigen Bündel aus Tentakeln vom Boden auf und knallte ihn dann mit voller Wucht gegen die Seite des Fahrzeugs. Sofort verstummten Cohens verzweifelte Schreie, und er hing wie eine zerbrochene Puppe im Griff der Kreatur, die ihn dann mit einem verächtlich anmutenden Schlenker des Rüssels in Richtung des Konferenztisches warf.
Eine dritte Emissärin trat in Erscheinung. Ebenso wie die zweite war auch sie nicht mit einem sichtbaren Übersetzungsgerät ausgestattet, doch ihre Botschaft verdeutlichte sie, indem sie sich den beiden anderen Vertreterinnen ihrer Art anschloss. Aber sie führte eine tragbare Feldkanone mit sich, bestrich mit einem breiten Energiestrahl die üppige Vegetation und setzte sie in Brand. Nun rückte die Emissärin, die zuerst eingetroffen war, näher an die Bäume heran, allem Anschein nach in der Absicht, die Soldaten, die immer noch auf die Eindringlinge schossen, aus ihrer Deckung zu verscheuchen.
In diesem Moment hielt Corso es für angebracht, für sich selbst ein besseres Versteck zu suchen.
Er hatte hinter einer Reihe von Gewächsen gekauert, die in der örtlichen Ökologie als Büsche galten, ein kurzes Stück unterhalb des Auditoriums. Von seinem Schlupfwinkel aus konnte er Hua, Briggs und ein halbes Dutzend Soldaten sehen, die unter einer
Art Baum mit ausladendem Wurzelgeflecht und unzähligen dünnen, herunterhängenden Zweigen hockten.
Die Soldaten nahmen die Emissärin unter Beschusss, die immer noch mit der Impulskanone herumfuchtelte. Der Boden neben der Kreatur explodierte, und Corso vermutete, dass sie ihren Schutzschirm deaktiviert haben musste, um die Kanone benutzen zu können. Die völlig überrumpelte Emissärin stolperte, und sofort folgten weitere Explosionen und Schüsse. Zornige Trompetenstöße von sich gebend, brach die Bestie zusammen und landete auf der Seite.
Ihre beiden Gefährtinnen trampelten den Hügel hinunter auf die Stelle zu, an der Hua und die anderen sich versteckten. Corso schnellte in die Höhe und hetzte los, als sei der Teufel hinter ihm her; er pflügte sich durch das dichte Unterholz, stolperte, rappelte sich wieder hoch und hörte erst auf zu rennen, als etwas von oben auf ihn fiel. Einen wilden Schrei ausstoßend, hieb er mit den Fäusten blindlings um sich, bis er einen kräftigen Schlag erhielt und auf dem glitschigen Boden ausrutschte.
Er robbte in Richtung eines dicken Baumstamms, hinter dem er in Deckung gehen wollte. Als er sich in seiner panischen Angst umdrehte, um zu sehen, wer ihn attackiert hatte, erkannte er Honigtau; ein Flügel des Bandati
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