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Lichtzeit - Gibson, G: Lichtzeit - Nova War

Lichtzeit - Gibson, G: Lichtzeit - Nova War

Titel: Lichtzeit - Gibson, G: Lichtzeit - Nova War Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson
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beizustehen. Es geht darum zu verhindern, dass das Wrack in die Hände des Feindes fällt. Zu diesem Zweck haben wir uns mehrerer verschiedener Ermittlungswege bedient.«
    »Moment mal.« Mit dem Kinn deutete Corso auf die Simulation. »Wie kamen Sie alle überhaupt hierher? In einem Kernschiff?«
    Briggs’ Züge verhärteten sich, und sie setzte zum Sprechen an, aber Hua fasste sie scharf ins Auge, und sie klappte den Mund wieder zu, um sich schweigend und mit ärgerlicher Miene zurückzulehnen.
    »Wir wurden an Bord des Schiffs der Emissäre an diesen Ort befördert«, erklärte der General. »Genauer gesagt, trafen wir uns mit den Streitkräften vom Immerwährenden Licht in deren eigenem System und danach … ließen wir uns quasi als Anhalter mitnehmen.«

    »Von den Emissären? Und Sie sind noch am Leben?«, staunte Corso.
    Sämtliche am Tisch sitzenden Personen beäugten ihn mit unverhohlenem Misstrauen.
    Nun wandte sich Corso zum ersten Mal, seit er aus dem Kuppelbau herausgekommen war, direkt an seinen alten Freund. »Sal, wie lange kennen wir uns schon?«
    »Seit unserer Kindheit«, gab Sal widerstrebend zu.
    »Du warst einer meiner besten Freunde, und das ging sogar so weit, dass ich mit dir Gespräche führte, als ich allein in dieser Zelle steckte und dachte, ich würde nie wieder ein anderes menschliches Wesen zu Gesicht bekommen. Ich habe dich gehört, als der da …«, er nickte in Honigtaus Richtung, »mich wie einen Fischköder benutzte.« Corsos Finger krallten sich um die Tischkante, während er abwartete, dass sein übermächtiger Zorn sich ein wenig legte. »Sie haben mich gefoltert, und du standest tatenlos daneben und ließest es geschehen. Warum?«
    Es sprach Bände, dass Sal erst antwortete, nachdem Briggs zustimmend genickt hatte.
    So war ich früher auch einmal, vergegenwärtigte sich Corso – uneingeschränkt loyal. Aber seitdem hatte sich sehr viel verändert, und sowohl Sal als auch die Senatorin kamen ihm eher vor wie Phantome aus einem gespenstischen, vage erinnerten Alptraum.
    »Ich weiß, du glaubst, ich hätte unsere Freundschaft verraten, aber hier steht zu viel auf dem Spiel«, erwiderte Sal verkrampft. »Nettigkeiten oder Emotionen können wir uns jetzt nicht leisten. Es tut mir leid, was passiert ist – ehrlich -, aber wenn man das ungeheure Ausmaß der Dinge bedenkt, um die es zurzeit geht, können wir froh sein, dass die Freie Demokratische Gemeinschaft überhaupt zurate gezogen wird. Genauso gut könnte man über unsere Köpfe hinweg entscheiden.«
    »Das reicht, Mr. Mendez«, schnitt Hua ihm brüsk das Wort
ab. »Lucas, wir bedauern, dass Sie gelitten haben, aber Sie sollten glücklich sein, dass Sie noch leben. Das Immerwährende Licht trat mit der Bitte an uns heran – und mit ›uns‹ meine ich das Konsortium -, ihnen bei den Befragungen zu helfen. Im Gegenzug stellte man uns eine Partnerschaft bei der Nutzung des Sternenschiffs in Aussicht, das irgendwo in dieser Station aufbewahrt wird. Man benötigte das in Ihrem Kopf gespeicherte Wissen, und zwar schnell. Allerdings stellten wir sicher, dass man sich an eine etwas konventionellere Verhörmethode hielt und Sie nicht etwa gleich zu Anfang – sagen wir – sezierte. «
    »Und das soll mich beruhigen?«, spottete Corso.
    Hua wandte sich an einen Adjutanten, der neben Corso saß. »Lesen Sie ihm die zweite Lageeinschätzung vor, Mr. Cohen.«
    »Sir«, erwiderte Cohen und blickte auf einen Bildschirm in seiner Hand. »Die Nova-Arctis-Expedition wurde von vor Ort befindlichen Agenten aufgezeichnet, die im Auftrag des Konsortiums handelten. Die Order erging, nachdem man Kenntnis von der Entdeckung und versuchten Bergung eines Artefaktes unbekannten Ursprungs erhielt. Die Agenten erstatteten Bericht über die Ereignisse, die eskalierten, bis sie schließlich zur Zerstörung des ganzen Systems führten.« Der Adjutant sah Corso direkt ins Gesicht, als er fortfuhr: »Ihre spätere Gefangennahme auf Ironbloom erfolgte mit ausdrücklicher Erlaubnis eines geheimen Komitees der Zentralen Administration des Konsortiums und auf Empfehlung des Ministeriums für Externe Nachrichtendienste, der Konsultationen mit Hofberatern der Königin vom Immerwährenden Licht vorangegangen waren.«
    »Unsere Anwesenheit in diesem System ist geheim, Mr. Corso«, legte Hua nach. »Der Freien Demokratischen Gemeinschaft wurde nur gestattet, sich uns anzuschließen, nachdem deren neue Regierung uns ihre uneingeschränkte Kooperation anbot, als wir

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