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Lichtzeit - Gibson, G: Lichtzeit - Nova War

Lichtzeit - Gibson, G: Lichtzeit - Nova War

Titel: Lichtzeit - Gibson, G: Lichtzeit - Nova War Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson
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mit den Shoal verwickelt waren.
    Infolgedessen wurde die umzingelte Flotte vom Immerwährenden Licht von allen Seiten angegriffen, und an dem Ausgang dieser Kämpfe konnte kein Zweifel mehr bestehen – die Armada stand kurz vor ihrer totalen Vernichtung.
    Wein und Rosen wandte sich an Dakota. »So nahe dran laufen wir Gefahr …«
    »Wieder vom Feind erfasst zu werden«, murmelte Dakota. »Ich weiß, ich weiß. Ich kümmere mich darum, klar?«
    »Vielleicht …«
    »Nein«, unterbrach sie ihn und wünschte sich, er möge still sein. »Ich kann …«
    Sie fand keine Worte, um zu erklären, welche Turbulenzen sich in ihrem Geist abspielten. Gereizt schüttelte sie den Kopf und konzentrierte sich darauf, mit den scheinbar endlosen Phalangen
aus feindlichen Systemen fertigzuwerden, die nun versuchten, sie in Stücke zu schießen. Unterdessen erfuhr sie, dass die Emissäre durch die Ringe der Kolonie stürmten und auf ihrer chaotischen Jagd nach dem Wrack alles und jeden umbrachten, der ihnen in die Quere kam.
    Die Hauptdatenspeicher des Kernschiffs blieben immer noch enttäuschend unzugänglich, selbst die Bemühungen des Wracks hatten bis jetzt nicht viel ausrichten können; doch anhand der weniger gut gesicherten Daten, die sich herausfiltern ließen, handelten die Emissäre aus einem entschieden esoterischen Motiv heraus, wenn sie das Wrack für sich beanspruchten. Mittlerweile wusste Dakota auch, dass ihre korrekte Bezeichnung »Emissäre Gottes« lautete.
    »Ich werde das Peilsignal der Nabe benutzen müssen«, warnte Dakota Wein und Rosen. »Andernfalls schaffen wir es nie, hineinzukommen. Das macht uns ein paar Sekunden lang verwundbar.« Nun, da das Bremsmanöver im Wesentlichen abgeschlossen war, übertrug sie einen Teil der Steuerung des Scout-Schiffs an die Computer der Nabe. »Halten Sie sich also gut fest.«
    Ein neuer Hagel aus Raketen sauste ihnen entgegen, abgefeuert von Kampfjägern der Emissäre, die sich an die Außenwand der Nabe geheftet hatten und sich durch die Hülle fraßen. Durch ihre Implantate dehnte sie ihren Geist aus und konnte in den meisten Schiffen die Zielsysteme deaktivieren. Der überwiegende Teil der Geschosse wurde vom Kurs abgelenkt, doch ein paar rasten an dem Scout-Schiff vorbei, schlugen in die Nabe ein und rissen gewaltige Brocken aus der Hülle. Wolken aus kristallisierter Atmosphäre quollen aus den Spalten und ergossen sich in das dahinter liegende Vakuum. Ein paar Raketen detonierten so nahe am Scout-Schiff, dass die Alarmsignale, die vor einem Versagen der Lebenserhaltungssysteme und einem Hüllenbruch warnten, verrückt spielten.
    Mit Geschwindigkeiten, die ein heikles Steuern erforderten,
näherten sie sich der Station. Waren sie zu langsam, gäben sie ein leichtes Ziel ab, flogen sie zu schnell, konnten sie an der Nabe vorbeidüsen oder sich selbst umbringen, wenn sie frontal in die Außenhülle hineinkrachten.
    Strahlen aus ultraheißem Plasma schlugen ihnen entgegen, als sie auf eine der wenigen Eindockbuchten hinabsanken, die die Emissäre noch nicht in ihre Gewalt gebracht hatten. Einer dieser Strahlen aus gebündelter Energie traf das Scout-Schiff, woraufhin ein Drittel der Navigationssysteme auf Dauer ausfiel, und über achtzig Prozent der externen Sensoren und Transceiver-Relais in der Gluthitze verbrannten.
    Sie flogen nun blind, und Dakota konnte nichts weiter tun als hilflos durch die Monitorsysteme der Station zu beobachten, wie sie durch die offene Luke der Eindockbucht taumelten. Im nächsten Moment spürte sie einen wuchtigen Aufprall, und dann wurde alles um sie herum schwarz.
     
    Rückblickend empfand Corso es als eine Gnade, dass er unmittelbar nach Honigtaus Tod bewusstlos geschlagen wurde.
    Als er wieder zu sich kam, vernahm er panisches Atmen. Bald stellte er fest, dass er sich nicht nur in Sals Gesellschaft befand, sondern dass auch noch zwei Soldaten des Konsortiums bei ihnen waren – ein hartgesotten wirkendes Individuum namens Henry Schlosser und eine Frau, die Jennifer Dantec hieß. Man hatte sie alle ohne viel Federlesens in den hinteren Teil eines durch Energiefeldgeneratoren geschützten Raumschiffs verfrachtet, und als sie schließlich aus dem Laderaum heraustorkelten, merkten sie, dass sie sich eine lange Strecke von ihrem Ausgangsort entfernt hatten.
    Sie befanden sich in einer Startbucht, die an einer Seite ein hangarähnliches Gebäude enthielt. Für Corsos ungeschultes Auge sah es aus, als hätte es früher als eine Art Laden für

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