Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lichtzeit - Gibson, G: Lichtzeit - Nova War

Lichtzeit - Gibson, G: Lichtzeit - Nova War

Titel: Lichtzeit - Gibson, G: Lichtzeit - Nova War Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson
Vom Netzwerk:
qualifiziert?«
    »Na ja, erstens weil du den Job ablehnst, was manche Leute als gutes Zeichen auffassen würden. Zum anderen, weil du ein Arschloch bist, aber wenigstens bist du ein ehrliches Arschloch. Übernimm zur Abwechslung mal etwas Verantwortung.«

    »Es gibt wohl keinen anderen, dem du diesen Job geben könntest, oder?«, murmelte er.
    »Nein, da ist keiner. Und das bedeutet, dass du ihn übernehmen wirst.«
    Seine Miene verfinstert sich, doch schon bald huschte ein schwaches Lächeln über sein Gesicht, als amüsiere er sich über einen privaten Witz. »Und was ist mit dir? Wie lange wird es dauern, bis du deinem Schöpfer begegnet bist und wieder zurückkommst?«
    »Sehr komisch.«
    »Tragisch wäre der bessere Ausdruck, Dakota.«
    »Ich weiß es nicht«, antwortete sie, ging zur Tür und blieb dort stehen. »Ich werde mich sehr weit von hier entfernen, und nachdem ich eine Viertelmillion Jahre weit gereist bin, gibt es vielleicht gar nichts, was ich entdecken könnte.«
    »Bevor du gehst, möchte ich dir noch eine Frage stellen.«
    Sie sah ihn erwartungsvoll an.
    »Die Emissäre haben dieses Schiff, in dem wir uns jetzt befinden, und eine ganze Flotte vom Immerwährenden Licht nach Ocean’s Deep gebracht, sie dann aber angegriffen, kaum dass sie den Godkiller verlassen hatte.« Verständnislos schüttelte er den Kopf. »Warum? Weißt du, zuerst dachte ich, ich könnte der Grund dafür sein.«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Das Immerwährende Licht nahm meine unvollständigen Protokolle und schaffte es, in sehr kurzer Zeit eine absolut funktionsfähige Version von ihnen zu erstellen.« Er hob und senkte die Schultern. »Anscheinend klappte es mit den Protokollen dann doch nicht, aber von welcher Seite ich es auch betrachte, scheint mir dieser Rückschlag nicht gravierend genug zu sein, um die Emissäre zu veranlassen, plötzlich eine radikale Kehrtwende zu machen und erst die Flotte vom Immerwährenden Licht und obendrein auch noch das gesamte Night’s-End-System zu vernichten.«

    »Darüber habe ich mich auch schon gewundert«, räumte Dakota ein. »Anfangs vermuteten wir doch alle, die Emissäre seien hier, um zu ergründen, wie man Nova-Waffen baut, bis es sich dann herausstellte, dass sie bereits eine ziemlich genaue Ahnung von dieser Technik hatten, nicht wahr?« Corso nickte. »Ich konnte nicht so tief in den Godkiller eindringen, wie ich es mir wünschte, trotzdem entdeckte ich genug, um mir manches zusammenzureimen.«
    »Ich bin gespannt.«
    »Die Emissäre zerstörten das Immerwährende Licht nicht nur wegen der Schätze, das das Wrack in sich trägt, sondern auch, weil deine Protokolle dem Hive eine gleich große Macht garantierten. Sie verhandelten mit dem Immerwährenden Licht nur so lange, bis sie Gewissheit hatten. Die Emissäre dulden genauso wenig, dass andere Spezies mit ihnen konkurrieren könnten, wie die Shoal.«
    Als sie ein schiefes Lächeln andeutete, wusste Corso, wie entsetzt er aussehen musste. In diesem Moment öffnete sich die Tür, und sie sahen wieder die drei Männer, die sich draußen im Gang immer noch anbrüllten. Alle drei verstummten abrupt, drehten sich um und starrten sie an.
    »Danke, dass du mir das Leben gerettet hast«, flüsterte Corso. »Ich weiß, dass ich mich nicht aus eigener Kraft in die Medbox gelegt habe.«
    Sie nickte nur, trat auf den Korridor hinaus, und hinter ihr glitt die Tür wieder zu. Er hatte halb erwartet, dass es einen Knall gäbe und Dakota inmitten einer Wolke aus grünem Rauch verschwinden würde.
    Eine geraume Zeit lang saß Corso da und betrachtete stirnrunzelnd sein Daten-Pad. Dann schüttelte er ärgerlich den Kopf und löschte die einzige Zeile Text, die er produziert hatte.
    Jetzt musste er sich um andere Dinge kümmern.

    Im Laufe der kommenden Wochen schickten sich die Crews der Flotte von den Schummrigen Himmeln, die überlebt hatten, allmählich an, den überquellenden Dschungel der Orbitalstation zu bändigen und die verfallenen Türme instand zu setzen. Unterdessen sah man Dakota häufig, wie sie zwischen Schiffen der Bandati und der Menschen hin und her eilte, um an Besprechungen teilzunehmen. Egal, wohin sie ging, sie traf niemals auf Widerstand. Aber mehr oder minder diskret verfolgte man sie auf Schritt und Tritt; auf den Gesichtern ihrer Mitmenschen spiegelten sich nun Misstrauen, Wut oder Hass wider, nicht selten eine Mischung aus allen drei Gefühlsregungen.
    Es fanden noch massenhaft Treffen und Konferenzen statt; es

Weitere Kostenlose Bücher