Lieb mich schoener Fremder
sie nicht mehr.
Sie hatte seine Liebe mit grausamen Lügen getötet. Es war so besser für ihn. Jetzt konnte er endlich einen Schlussstrich unter sein altes Leben ziehen.
Am Nachmittag - Jennifer lag lesend auf ihrem Bett - schreckte ein energisches Klopfen sie hoch. Es war Dan, der eigentlich erst am nächsten Tag wiederkommen wollte. Ein Blick in sein Gesicht sagte ihr, dass etwas nicht stimmte.
"Wir haben ein Problem, Jenny. Kommen Sie, setzen Sie sich", sagte er erschreckend ernst.
Als er neben ihr auf dem Sofa saß, wagte sie kaum, ihn anzusehen. "Ihnen ist hoffentlich klar, wie wichtig es ist, dass Sie vollkommen ehrlich zu mir sind. Ich kann Sie nicht schützen, wenn ich nicht alle Fakten habe."
Ihr Magen verkrampfte sich. "Ja, das weiß ich, Dan."
Sein Blick bohrte sich in ihren. "Kennen Sie einen Mann namens Trev Montgomery?"
Ihr Herz setzte einen Schlag aus. "Trev Montgomery? Ja, ich kenne ihn flüchtig." Als Dan sie durchdringend anstarrte, fuhr sie stockend fort: "Er ist Bauunternehmer und kür zlich nach Sunrise gezogen. Ich habe ihn Freitag in dem neuen Hotel kennen gelernt. Warum fragen Sie?"
"Er war heute Morgen bei Ihrer Wohnung und hat Sie gesucht."
"Vermutlich wegen dieses Jobs. Er hatte davon gesprochen, dass er beim Einrichten seines Büros meine Hilfe gebrauchen könnte."
"Er wird mit vorgehaltener Pistole festgehalten."
"Was?" Sie sprang mit einem Aufschrei vom Sofa hoch. "O nein!"
"Jennie." Dan stand auf und fasste sie bei den Schultern. "Beruhigen Sie sich. Lassen Sie mich ausreden."
Sie bebte am ganzen Körper und schlug verzweifelt die Hände vors Gesicht. "O nein ..."
"Er wird von Ihrem Vater festgehalten", sagte Dan ruhig.
Sie starrte ihn fassunglos an. "Von meinem ..."
"Vick denkt, er ist ein Killer, der auf Sie angesetzt war."
"Ein Killer!"
"Sie müssen äußerst vorsichtig mit Leuten sein, die Sie kennen lernen."
"Aber Trev ist kein ..."
"Ob er gefährlich ist oder nicht - Vick hat ihn und will mit Ihnen sprechen." Dan ging ans Telefon, nahm den Hörer ab und drückte ein paar Nummern. "Vick? Sie können mit ihr sprechen. Ich stelle auf Lautsprecher."
Einen Moment später dröhnte Vicks Stimme aus dem Telefon-Lautsprecher. "Carly?"
"Hallo, Daddy", rief sie und ließ sich wieder aufs Sofa sinken. "Was ist bloß in dich gefahren? Was ist mit Trev? Du hast ihn doch nicht verletzt?"
"He, immer sachte, Mädchen. Ich hab den Burschen, und noch lebt er. Hab ihn bei deiner Wohnung erwischt, als er deine Vermieterin nach dir ausgefragt hat."
"Er ist kein Killer, Daddy. Lass ihn laufen."
"Zuerst will ich die ganze Story über ihn wissen."
"Was hast du überhaupt bei meiner Wohnung gemacht? Du hast mich nie besucht und mich immer abgewimmelt, wenn ich dich sehen wollte. Warum bist du jetzt plötzlich ..."
"Ich hab dir gesagt, dass ich dich nicht in Gefahr bringen will und dass wir auf Abstand bleiben müssen. Aber als ich von Dan hörte, dass du ein Mädchen aus der Schule wieder erkannt hast, hab ich mir Sorgen gemacht. Scheint mir ein zu großer Zufall zu sein. Dachte mir, ich check das mal selbst durch."
"Mit einem Revolver? Du hast eine Waffe mitgenommen?"
"Denkst du, ich fahr unbewaffnet los? Wir beide sind lebende Zielscheiben, Baby. Natürlich hab ich eine Knarre. Und es ist gut, dass ich eine habe. Dieser Bursche war hinter dir her, Mädchen. Stell dir vor, er hat deiner Wirtin erzählt, er sei dein Ehemann!"
Ihr stockte der Atem. Sie blickte zu Dan, der sie aufmerksam beobachtete. Was sollte sie tun? Wenn sie bloß klar denken könnte!
"Und er beharrt auch noch auf seiner Story. Sagt, dass er dich sehen will. Ich glaub, ich sollte ihn in einer Schachtel zu seiner Familie schicken. Verstehst du, weis ich meine?"
Jennifer schlug die Hand vor den Mund. Sie wusste nicht, ob ihr Vater, der in eine m sehr rauen Viertel von New York City aufgewachsen war, fähig war, einen Menschen zu töten.
"Weißt du, was du da sagst, Daddy? Du bist doch kein Mörder, du würdest nie ..."
"Du bist das Einzige, was ich noch in dieser Welt habe. Und ich lasse nicht zu, dass jemand dir etwas antut. Dieser Bursche weiß jetzt, wie du aussiehst. Und was du ihm erzählt hast, weiß er auch. Er ist eine Bedrohung."
"Lass ihn gehen, Dad. Er will mich nicht umbringen. Und er wird niemandem etwas über mich erzählen. Er ist..."
"... dein Mann, stimmt's? Er hat mir dies Foto gezeigt. Das Mädchen in dem Brautkleid sieht ganz aus wie du, Prinzessin."
Sie schluckte, konnte nicht
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