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Liebe 2000 - erotic science fiction

Liebe 2000 - erotic science fiction

Titel: Liebe 2000 - erotic science fiction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Landfinder
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unablässig an Sie denken müssen. Wenn ich einschlafe, träume ich von Ihrem Gesicht, wie es so traurig zu den gütigen Photozellen der Leiterin emporblickt. Ich weiß nicht, wie ich Verbindung mit Ihnen aufnehmen könnte, aber mein Großvater hat mir Geschichten erzählt, die er von seinem Großvater gehört hat, von jungen Männern, die Liebesbriefe, wie er es nennt, an junge Damen schreiben.
    Ich arbeite in einem Haus für Luxuswerbung, und ich werde diesen Liebesbrief in einem postfertigen Zehntausenderpacken verstecken und hoffen. Haben Sie keine Angst vor mir, Jane. Ich habe zwar Haare, aber ich bin kein Höhlenmensch. Ich bin nicht verrückt. Mein Gefühlsleben ist gestört, aber auf eine Art und Weise, die keine Maschine mir jemals zu erklären vermocht hat. Ich möchte nichts als Ihr Glück.
    Ihr aufrichtig ergebener
    Richard Rowe
     
    Krumbine fiel in seinen Stuhl zurück, der sich ihm tröstend entgegenstreckte. Er sah Potshelter lange und sorgenvoll an. »Nun, wenn das ein Code ist, dann ist er verdammt raffiniert ausgeklügelt. Man möchte meinen, er spräche mit seinem Mädchen-von-Nebenan.«
    Potshelter nickte verwundert: »Ich habe nur bis zu der Stelle gelesen, wo er davon spricht, wie sie den Großen Zentralen Raumflughafen mit allen Führern darin in die Luft sprengen wollen.«
    »Heiliger Himmel, ich glaube, ich hab’s!« Krumbine schoß in die Höhe. »Es ist eine Leitwerbung – Der-junge-Mann-von-Nebenan oder so ähnlich –, die man so gedruckt hat, daß sie wie handgeschrieben aussieht, und das ist alles. Der Durchschlag ist aus Versehen in die Post geraten – das würde bedeuten, daß es gar keinen Richard Rowe gibt!«
    In diesem Augenblick glitt die Tür auseinander, und zwei blaue Detektivmaschinen stießen einen sich heftig wehrenden jungen Mann vor sich her. Er war schlank und hübsch und hatte einen vollen Haarschopf, der irgendwie Evolution und radioaktiven Fall-out überstanden hatte. Quer über Brust und Rücken seines Papierhemdes stand in sauberen Druckbuchstaben: »RICHARD ROWE«.
    Als er die beiden Männer erblickte, gab er seinen Widerstand auf und sagte mit hocherhobenem Kopf: »Verzeihen Sie, meine Herren, aber diese Polizeimaschinen müssen sich getäuscht haben. Ich habe nichts Unrechtes getan.«
    Da fiel sein Blick auf den handgeschriebenen Umschlag auf Krumbines Schreibtisch, und er erblaßte.
    Krumbine lachte höhnisch: »Nichts Unrechtes! Nein, überhaupt nichts. Bloß die Post zur Kommunikation benutzt. Ha!«
    Der junge Mann wich zurück: »Es tut mir leid!«
    »Es tut mir leid, sagt er! Sind Sie sich klar, daß Sie mit Ihrem Wahnsinnsstreich etwa eine halbe Milliarde Stück Luxuswerbung zerstört haben? – Daß eine Poststation außer Betrieb und Unter-Manhatten völlig lahmgelegt ist? – Daß man die SFA-Reserven mobilisieren, zwei Divisionen G.I.-Maschinen entmotten und die Solare Schlachtflotte wieder zum Einsatz bringen mußte? Guter Gott, Mann, warum haben Sie das getan?«
    Richard Rowe wich noch weiter zurück, aber er straffte die Schultern: »Es tut mir leid, aber ich mußte es einfach tun. Ich mußte versuchen, mit Jane Dough in Kontakt zu kommen.«
    »Ein Mädchen aus einer anderen Wabe? Ein Mädchen, auf das zufällig Ihr Blick fiel, weil ein Führer zufällig Funken sprühte?«
    Krumbine erhob sich und drohte ärgerlich mit dem Finger: »Lieber Gott, Rowe, wo war denn Ihr Mädchen-von-Nebenan?«
    Richard Rowe starrte gehorsam auf den Finger, was seinen Augen einen leicht schielenden Ausdruck verlieh: »Sie ist gestorben, sie sind alle beide tot.«
    »Aber es sollten mindestens sechs da sein.«
    »Ich weiß, aber von den anderen vier sind zwei auf die Adirondacks in Ferien geschickt worden, und zwei haben kürzlich geheiratet und sind noch nicht ersetzt worden.«
    Potshelter schaute leicht abwesend drein, als er sagte: »Ich glaube, ich beginne zu verstehen …«
    Krumbine jedoch donnerte noch immer auf Richard Rowe herab: »Ich begreife Ihre Schwierigkeiten, junger Mann. Es passiert nicht oft, daß wir so knapp an Mädchen-von-Nebenan sind, daß ein junger Mann zeitweise kein Mädchen-von-Nebenan heiraten kann, wie er es eigentlich sollte. Aber, zum Kuckuck nochmal, warum haben Sie sich mit Ihren Schwierigkeiten nicht an Ihren Psychiater gewandt, Ihren Gruppenleiter, Ihren Vergesellschafter, Ihre Königinmutter?«
    »Mein Psychiater ist zur Überholung, und sein Ersatz bekommt jedesmal einen Kurzschluß, wenn er das Wort Schwierigkeiten hört. Mein

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