Liebe 2000 - erotic science fiction
Gruppenleiter und mein Vergesellschafter sind im Feriendienst auf den Adirondacks. Meine Königinmutter ist völlig überlastet mit Vertretungen von Mädchen-von-Nebenan.«
»Ja, es paßt alles zusammen«, rief Potshelter erregt, »sehen Sie das denn nicht, Krumbine? Ohne diese Häufung unglücklicher Zufälle, die sich in einer Billion Billion Jahren höchstens einmal ereignet, wäre der Brief niemals geschrieben oder abgeschickt worden.«
»Da mögen Sie recht haben«, gab Krumbine zu. »Aber auf jeden Fall, Mann, warum haben Sie diesen Brief an gerade dieses Mädchen – ehern – geschrieben? Was hat diese Jane Dough Besonderes an sich, das Sie dazu veranlaßt hat?«
»Nun, sehen Sie, sie …«
Im selben Augenblick öffnete sich die Tür von neuem, und eine blaue Matronenmaschine führte eine junge Frau ins Zimmer. Sie war schlank, und ihr haarumrahmter Kopf hätte einer Museumsschönheit zur Zierde gereicht, während quer über den Rücken und die – nun, »Brust« ist ein unzureichendes Wort – ihrer Papierbluse in seidenen Buchstaben »JANE DOUGH« zartrosa aufgezeichnet war.
Krumbine wiederholte seine letzte Frage nicht mehr. Er mußte sich selber eingestehen, daß sie bereits voll und ganz beantwortet worden war. Potshelter stieß einen bewundernden Pfiff aus. Die blauen Detektivmaschinen grunzten vulgär. Selbst die blaue Matronenmaschine schien von der Schönheit des Mädchens beeindruckt.
Sie jedoch hatte nur Augen für Richard Rowe: »Mein Mann vom Raumflughafen«, sagte sie atemlos vor Staunen, »der Mann, von dem ich seitdem unablässig geträumt habe. Der Mann mit Haar.« Sie bemerkte den Blick, mit dem er sie ansah und atmete heftiger: »O Liebling, was hast du getan?«
»Ich habe versucht, dir einen Brief zu schicken.«
»Einen Brief? Für mich? O Liebling!«
Krumbine räusperte sich: »Potshelter, ich gedenke das jetzt schnell zum Abschluß zu bringen. Miß Dough, können Sie in die Wabe dieses jungen Mannes übersiedeln?«
»O ja! In meiner Wabe herrscht ein Überschuß an Mädchen-von-Nebenan.«
»Ausgezeichnet. Mr. Rowe, zwei Stockwerke höher finden Sie einen Himmelspiloten – achten Sie auf den üblichen weißen Kragen gleich unter den Photozellen. Heiraten Sie dieses Mädchen und nehmen Sie sie mit nach Hause in Ihre Wabe. Wenn Ihre Königinmutter Einwände erhebt, verweisen Sie sie an – ehern – Potshelter hier.«
Er schnitt den Dank der jungen Leute kurz ab: »Nur noch eines«, sagte er und drohte Rowe warnend mit dem Finger: »Es werden keine Briefe mehr geschrieben.«
»Warum sollte ich auch?« antwortete Richard. »Das, was ich getan habe, erscheint mir schon jetzt wie ein böser Traum.«
»Mir nicht, Liebster«, widersprach ihm Jane. »Oh, könnte ich den Brief bitte haben, den er mir geschickt hat? Ich will nichts damit machen. Ich werde ihn niemandem zeigen. Nur ganz einfach aufbewahren.«
»Nun, ich weiß nicht …« begann Krumbine.
»O bitte!«
»Nun, ich weiß nicht, warum Sie ihn nicht bekommen sollten, wollte ich sagen. Hier ist er. Passen Sie nur auf, daß Ihr zukünftiger Ehemann nie wieder einen schreibt.«
Als die Rolltür das junge Paar seinen Blicken entzogen hatte, drehte er sich um: »Sie hatten recht, Potshelter«, sagte er lebhaft, »es war eine jener Häufungen von unglücklichen Umständen, die höchstens einmal in einer Billion Billion Jahren vorkommen. Aber wir werden Empfehlungen für neue Verfahren und Sicherheitsmaßnahmen erarbeiten müssen, welche die Möglichkeiten auf eins zu einer Trillion Trillion herabmindern. Das wird die terranische Einkommenssteuer zwar merklich in die Höhe treiben, aber wir können es nicht zulassen, daß so etwas noch einmal passiert. Jeder junge Mann muß das Mädchen-von-Nebenan heiraten! Und die Luxuspost darf nicht in Gefahr gebracht werden! Die Werbung muß ungehindert an ihr Ziel gelangen!«
»Ich hätte gar nichts dagegen, wenn so was noch mal passierte«, murmelte Potshelter verträumt, »wenn wieder so eine Jane Dough dabei im Spiel wäre.«
Draußen waren Richard und Jane stehengeblieben, um eine kleine Prozession von Maschinen an sich vorbei zu lassen. Voran schritt ein Trupp von Polizeimaschinen und zwischen ihnen der nicht mehr geknebelte, fügsame Schwarze Sortierer, der jedoch immer noch leise mit den Zähnen knirschte. Dann folgte – lang ausgestreckt – die schlanke Gestalt der im Tod schneeweißen Rosa Mülltonne, die der Graue Psychiater, der Schwarze Leichenbeschauer, die
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