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Liebe 2000 - erotic science fiction

Liebe 2000 - erotic science fiction

Titel: Liebe 2000 - erotic science fiction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Landfinder
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nicht ohne dabei alles, was sie taten, zu fotografieren. Man hatte sie so programmiert, um sicherzugehen, daß jede Unregelmäßigkeit sofort aufgezeichnet wurde.
    Dann fanden ihn die Krankenschwestern in einem Vorraum.
    Sie vermuteten, daß er lebte, da er nicht tot war, aber sie konnten auch nicht beweisen, daß er lebte.
    Das steigerte die Verwirrung.
    Man rief die Ärzte. Richtige Ärzte, keine Maschinen. Es waren sehr bedeutende Männer. Der Bürger Dr. Timofeyew, der Bürger Dr. Grosbeck und der Direktor selbst, der Sir und Dr. Vomact. Sie nahmen den Fall in die Hand.
    (Drüben, auf der anderen Seite des Krankenhauses, wartete Elisabeth, bewußtlos, und niemand ahnte etwas davon. Elisabeth, für die er den Raum überwunden und die Sterne durchdrungen hatte, aber noch kein Mensch wußte es!)
    Der junge Mann konnte nicht sprechen. Als man der Bevölkerungsmaschine die Augen- und Fingerabdrücke einfütterte, stellte sich heraus, daß er auf der Erde selbst gezüchtet worden war, aber daß man ihn als tiefgekühltes und ungeborenes Baby nach Erde Vier verschickt hatte. Zu haarsträubend hohen Gebühren befragten sie Erde Vier in einer »Sofortmitteilung«, nur um zu erfahren, daß der junge Mann, der im Krankenhaus vor ihnen lag, bei einer intergalaktischen Reise auf einem Versuchsschiff verlorengegangen war.
    Verlorengegangen.
    Kein Schiff, und keine Spur von einem Schiff.
    Und da war er nun.
    Sie standen am Rande des Weltraums, und sie wußten nicht, was es war, das sie vor sich sahen. Sie waren Ärzte, und es war ihre Aufgabe, Leute zusammenzuflicken oder neu zu gestalten, aber nicht, sie in die Gegend zu schießen. Wie sollten diese Männer sich mit Weltraums auskennen, wenn sie nichts über Welträume wußten, außer daß Leute in planoforme Schiffe stiegen und hindurchfuhren? Sie suchten nach Krankheit, wo ihre Augen die Technik sahen. Sie behandelten ihn, obwohl ihm doch gar nichts fehlte.
    Er brauchte nichts als Zeit, um den Schock über die ungeheuerlichste Reise zu überwinden, die je ein menschliches Wesen unternommen hatte. Doch die Ärzte wußten das nicht, und sie versuchten, seine Genesung zu beschleunigen.
    Als sie ihn anzogen, wechselte er vom Koma in eine Art von mechanischem Krampf. Er zog die Kleider wieder aus. Nackt ließ er sich auf den Boden fallen und weigerte sich, zu essen oder zu sprechen.
    Sie ernährten ihn mit Spritzen, während die ganze Energie des Raumes, hätten sie es nur geahnt, in neuer Form aus seinem Körper wieder herausstrahlte.
    Sie sperrten ihn ganz allein in einen verschlossenen Raum und beobachteten ihn durch das Guckloch.
    Er war ein gutaussehender junger Mann, wenn sein Verstand auch leer und sein Körper starr und bewußtlos war. Sein Haar war sehr blond, und seine Augen waren hellblau, aber sein Gesicht verriet Charakter: ein eckiges Kinn, ein gutgeschnittener, entschlossener trotziger Mund; tiefe Linien in dem Gesicht, dem man ansah, daß er bei Bewußtsein viele Tage oder Monate am Rande der Besessenheit gelebt haben mußte.
    Als man ihn am dritten Tag im Krankenhaus untersuchte, hatte der Patient sich überhaupt nicht verändert.
    Er hatte seinen Pyjama wieder ausgezogen und lag nackt, mit dem Gesicht nach unten, auf dem Fußboden.
    Sein Körper war ebenso bewegungslos und gespannt wie am Tage zuvor.
    (Ein Jahr später würde dieser Raum ein Museum sein mit einer Bronzetafel, auf der zu lesen stand: »Hier lag Rambo, nachdem er die Alte Rakete nach Weltraum3 hin verlassen hatte«, aber die Ärzte ahnten noch immer nicht, womit sie es zu tun hatten.)
    Sein Gesicht war so scharf nach rechts gedreht, daß seine Nackenmuskeln hervortraten. Sein rechter Arm war gerade vom Körper fortgestreckt. Sein linker Arm stand im rechten Winkel vom Körper ab, wobei Unterarm und Hand starr mit neunzig Grad nach oben zeigten. Die Beine deuteten in grotesker Überzeichnung eine Laufbewegung an.
    Dr. Grosbeck sagte: »Wenn Sie mich fragen, sieht es so aus, als würde er schwimmen. Wir sollten ihn in ein Becken mit Wasser werfen und sehen, ob er sich bewegt.« Grosbeck pflegte Probleme gern auf so drastische Weise zu lösen.
    Timofeyew löste ihn am Guckloch ab. »Immer noch im Krampf«, murmelte er. »Ich hoffe, der arme Kerl hat keine Schmerzen, da doch seine Gehirnabwehrfunktionen versagen. Wie kann ein Mensch gegen Schmerzen ankämpfen, wenn er nicht einmal weiß, was mit ihm vorgeht?«
    »Und Sie, Sir und Doktor«, sagte Grosbeck zu Vomact, »was sehen Sie?«
    Vomact brauchte

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