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Liebe 2000 - erotic science fiction

Liebe 2000 - erotic science fiction

Titel: Liebe 2000 - erotic science fiction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Landfinder
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nicht hinzuschauen. Er war schon früher gekommen und hatte sich den Patienten lange und schweigend durch das Guckloch angesehen, bevor die anderen Ärzte eingetroffen waren. Vomact war ein weiser Mann mit viel Verständnis und tiefem Durchblick. In einer Stunde erriet er mehr, als eine Maschine in einem Jahr diagnostizieren konnte; er begann bereits zu verstehen, daß dies eine Krankheit war, die kein Mensch zuvor gehabt hatte. Doch die Heilmittel warteten schon.
    Die drei Ärzte begannen mit der Anwendung.
    Sie versuchten es mit Hypnose, Elektrotherapie, Massage, Unterschall, Atropin, Surgital, sie versuchten es mit einer ganzen Familie von Digitalispräparaten und mit einigen quasi-narkotischen Viren, die im Weltraum gezüchtet worden waren, wo sie schnell mutierten. Sie erhielten den Ansatz zu einer Antwort, als sie Gashypnose in Kombination mit einem elektronisch verstärkten Telepathen anwandten. Beweis dafür, daß der Verstand des Patienten noch arbeitete. Andernfalls wäre das Gehirn nur noch als bloßes Fettgewebe erschienen, ohne einen Nerv darin. Die anderen Versuche blieben erfolglos. Das Gas zeigte einen schwachen Widerstand gegen Furcht und Schmerz an. Der Telepath berichtete, er habe flüchtige Spuren eines unbekannten Himmels gesehen. (Die Ärzte übergaben den Telepathen sofort der Weltraumpolizei, damit sie die Sternengebilde, die er im Gehirn des Patienten gesehen hatte, entziffern konnten, aber die Bilder paßten nicht. Der Telepath, obgleich ein scharfsinniger Mann, konnte sich nicht genau genug an sie erinnern, um sie mit den Mustern der Leitblätter vergleichen zu können.)
    Die Ärzte griffen auf ihre Drogen zurück und versuchten alte, einfache Arzneien, Morphium und Koffein, die sich gegenseitig neutralisierten, und eine tüchtige Massage, um dem Mann seine Träume wiederzugeben, die der Telepath dann aufnehmen sollte.
    Es kam kein weiteres Ergebnis, weder an diesem noch am nächsten Tag.
    Inzwischen begannen die irdischen Behörden unruhig zu werden. Sie dachten mit Recht, daß das Krankenhaus gute Arbeit geleistet habe, als es bewies, daß der Patient sich erst seit ein paar Augenblicken auf der Erde befand, als die Roboter ihn auf dem Rasen entdeckten. Wie war er auf den Rasen gekommen?
    Die Erdatmosphäre hatte keinerlei Eindringen registriert, kein Fahrzeug, das einen glühenden Schweif hellstrahlender Luft hinter sich hergezogen hätte, keinen Nachhall von den ungeheuren Kräften, die ein planoformes Schiff durch den Weltraum trieben.
    (Crudelta, in einem Schneller-als-das-Licht-Schiff, kroch langsam wie eine Schnecke zur Erde zurück, während er doch das Äußerste an Geschwindigkeit herauszuholen versuchte, um zu sehen, ob Rambo vor ihm angelangt war.)
    Am fünften Tag zeichnete sich der Beginn eines Durchbruchs ab. Elisabeth war vorbeigekommen.
    Das stellte sich erst viel später heraus, bei einer sorgfältigen Durchsicht der Krankenhausaufnahmen.
    Die Ärzte wußten nur soviel: Patienten waren den Gang entlanggeschoben worden, bewegungslose, mit Tüchern bedeckte Gestalten auf Rollbetten.
    Plötzlich hörten die Betten zu rollen auf.
    Eine Schwester schrie.
    Die schwere Stahl- und Kunststoffwand bog sich nach innen.
    Eine langsame, schweigende Macht stieß die Wand in den Gang hinein.
    Die Wand riß auf.
    Eine menschliche Hand erschien.
    Eine der schnelldenkenden Schwestern schrie: » Schiebt die Betten weiter! Schiebt sie aus dem Weg.«
    Die Schwestern und Roboter gehorchten.
    Die Betten schaukelten wie Boote auf einer Welle, als sie an die Stelle gelangten, wo sich der Fußboden der Wand entgegengebogen hatte, als sie nach innen drängte. Der Schein der Lichter flackerte. Roboter erschienen.
    Eine zweite menschliche Hand kam durch die Wand. In entgegengesetzter Richtung drückend, zerrten die Hände an der Wand, als sei es nasses Papier.
    Der Patient aus dem Gras streckte seinen Kopf hindurch.
    Blind schaute er den Korridor hinauf und hinab mit Augen, die noch nicht klar zu sehen vermochten, und seine Haut glühte seltsam rotbraun vom Brand des offenen Weltraums.
    »Nein«, sagte er. Nur dieses eine Wort.
    Aber dieses »Nein«, wurde gehört. Obwohl es nicht laut war, durchdrang es das Krankenhaus. Es wurde weitergetragen vom Telekommunikationssystem. Alle Schalter ringsum gingen auf negativ. Rasende Schwestern und Roboter – und sogar die Ärzte halfen mit – rannten los, um alle Maschinen wieder anzustellen: die Pumpen, die Ventilatoren, die künstlichen Nieren, die

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