Liebe 2000 - erotic science fiction
dich«, entgegnete ich in ihrer eigenen Sprache.
Sie schmollte ein wenig. »Wir feiern eine terrestrische Hochzeit, erinnerst du dich?«
»Natürlich, du hast recht. Champagner und Kaviar?«
»Bitte.«
Ich gab das entsprechende Programm ein, und der Imbiß kam eiskalt und appetitanregend aus der Vorratszelle angerollt. Ich ließ den Korken knallen und träufelte Zitronensaft über den Kaviar. Dann tafelten wir. Fischrogen und der Saft überreifer Trauben, nichts weiter, ich erinnere mich genau.
Dann schalteten wir das Multiperiskop ein und betrachteten durch die hundert Stockwerke des Hotels über uns die Sterne. In jener Nacht stand ein Mond für Verliebte am Himmel, außerdem hatte eines der Sternkartelle über zwanzig Bogengrade eine Reihe von Perlen aufgezogen, als ob es uns damit eine persönliche Freude bereiten wollte. Wir hielten Hände und schauten.
Schließlich zogen wir unsere Hochzeitskleider aus.
Ja, und dann vollzogen wir unsere Ehe.
Sie erwarten sicher nicht von mir, daß ich Ihnen darüber berichte. Es gibt Dinge, die selbst heute noch geheiligt sind. Wenn es Sie interessiert, wie man eine Suvornesin liebt, dann machen Sie es wie ich und heiraten Sie eine. Aber ich möchte Ihnen ein paar Tips geben, was es damit auf sich hat. Vom anatomischen Standpunkt gesehen entspricht diese Verbindung dem üblichen Akt auf Terra, soweit es die grundsätzliche Rollenverteilung zwischen dem männlichen und weiblichen Geschlecht betrifft. Das heißt: Der Mann gibt, und die Frau empfängt. Aber es bestehen doch entscheidende Unterschiede in der Stellung, Verflechtung, im Sinnlichen und in der Reaktion des Partners. Natürlich gibt es diese Unterschiede. Warum sonst sollte man eine Fremde heiraten?
Ich gestehe, daß ich nervös war, obwohl es meine einundneunzigste Hochzeitsnacht war. Noch nie zuvor hatte ich eine Suvornesin geheiratet. Ich war auch noch nie mit einer im Bett gewesen, und wenn Sie ein wenig an den Sittenkodex der Suvornesen denken, dann werden Sie mir beipflichten, daß ich eine verdammt ausgefallene Idee hatte. Ich hatte ein Handbuch über die suvornesische Ehe studiert, aber jeder Junge von welcher Welt auch immer wird sehr bald erfahren, daß das Umsetzen von Wort und Buchstabe in leidenschaftliche Handlung weit schwieriger ist, als es zunächst scheint.
Landy war jedoch sehr hilfsbereit. Natürlich wußte sie über den terrestrischen Mann nicht mehr als ich über die suvornesische Frau, aber sie war sehr lernbegierig und achtete darauf, daß ich alles richtig machte. Auf diese Weise kamen wir ausgezeichnet zurecht. Man muß das richtige Gefühl dafür haben. Manche Männer haben es, manche haben es nicht. Ich habe es.
Wir liebten uns in dieser Nacht ziemlich oft. Am nächsten Morgen frühstückten wir auf einer sonnenüberfluteten Terrasse, von der wir auf ein türkisfarbenes Becken voller tanzender Amöboide herabsehen konnten. Später verließen wir das Hotel und fuhren mit einer Kapsel zum Raumhafen, um unsere Hochzeitsreise anzutreten.
»Glücklich?« fragte ich meine Braut.
»Sehr«, antwortete sie. »Du bist schon jetzt mein Lieblingsehemann.«
»Waren unter den anderen Ehemännern auch Terrester?«
»Nein, natürlich nicht.«
Ich lächelte. Ein Ehemann hört gern, daß er der erste ist.
Am Raumhafen unterzeichnete Landy die Erklärung als Frau Paul Clay, worüber ich mich sehr freute, und ich unterzeichnete neben ihr. Man überprüfte uns und ließ uns an Bord gehen. Das Personal des Raumschiffes strahlte vor Entzücken über uns. Ein hübsches, blauhäutiges Mädchen wies uns den Weg zu unserer Kabine und wünschte uns auf so liebenswürdige Weise eine gute Fahrt, daß ich versuchte, sie zu berühren. Als sie an mir vorbeiging, griff ich nach ihrem Sympathiezähler und drehte die Scheibe bis zum Anschlag. Sie war bestürzt und drehte sie schnell wieder zurück. »Das Berühren ist verboten, Sir!«
»Tut mir leid. Ich ließ mich hinreißen.«
»Ihre Frau ist so hübsch. Ist sie eine Honirangin?«
»Suvornesin.«
»Ich hoffe, Sie werden sehr glücklich mit ihr.«
Wir waren wieder allein. Landy kuschelte sich an mich. Natürlich sind zwischenweltliche Hochzeiten heute sehr modern, aber ich hatte Landy nicht aus bloßer Laune geheiratet. Ich fühlte mich wirklich von ihr angezogen, und sie sich von mir. Überall im Milchstraßensystem schließen die Menschen die ausgefallensten Ehen, nur um sagen zu können, sie hätten Sthenicer, Gruuler oder sogar einen Hhinamoren
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