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Liebe 2000 - erotic science fiction

Liebe 2000 - erotic science fiction

Titel: Liebe 2000 - erotic science fiction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Landfinder
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einem letzten Blick sah er die Mutter den Hügel hinunterlaufen, dann sank ein Vorhang herab, und er war im Stockfinstern.
    Eddie spürte, wie er noch immer in der Luft herumgedreht wurde. Ganz sicher wußte er es natürlich nicht, aber er hatte das Gefühl, daß er jetzt genau in die entgegengesetzte Richtung blickte. Gleichzeitig lösten sich die Tentakeln, die seine Beine und Arme fesselten, und nur seine Taille wurde noch festgehalten. So fest, daß er vor Schmerzen schrie.
    Dann wurde er vorwärtsgetragen, wobei seine Stiefelspitzen immer wieder auf eine elastische Masse stießen. Als er endlich angehalten wurde – vor welchem gräßlichen Ungeheuer, wußte er nicht –, wurde er plötzlich attackiert: nicht von einem scharfen Schnabel, Zahn, Messer oder sonst einem Schneidinstrument, sondern von einer dichten Wolke des ihm schon bekannten Affenparfüms.
    Unter anderen Umständen hätte er sich übergeben. So aber hatte sein Magen gar keine Zeit, zu revoltieren. Der Tentakel hob ihn noch höher und drückte ihn gegen etwas Weiches, Nachgiebiges, etwas Fleischiges, Weibliches, fast Brustähnliches in seiner Beschaffenheit, Glätte, Wärme und angedeuteten, sanften Rundung.
    Haltsuchend streckte er Hände und Füße aus, denn einen Augenblick fürchtete er, einzusinken, umschlossen, verschlungen zu werden. Die Vorstellung, daß sich hier in diesem hohlen Felsen oder in einer felsähnlichen Schale eine gigantische Amöbe versteckte, erschreckte ihn so, daß er sich wand und schrie und sich verzweifelt gegen die protoplasmaartige Substanz stemmte.
    Doch nichts dergleichen geschah. Er wurde nicht in eine erstickende, schleimige Gallertmasse gestoßen, die ihm die Haut abriß und anschließend seih Fleisch und seine Knochen zerfraß. Er wurde lediglich immer wieder an diese weiche Rundung gedrückt. Jedesmal stemmte er sich dagegen und trat oder schlug danach. Erst nach einem Dutzend dieser scheinbar sinnlosen Versuche wurde er wieder zurückgezogen. Es schien, als sei das Wesen, das diese Aktion vollzog, von seinem Verhalten verwirrt.
    Er hatte aufgehört zu schreien. Außer seinem rasselnden Atem waren nur noch die Geräusche aus dem Panrad zu hören. Und kaum waren sie in sein Bewußtsein gedrungen, da änderten die Summtöne ihr Tempo und formten sich zu einer Gruppierung: immer wieder die gleichen drei Einheiten.
    »Wer bist du? Wer bist du?«
    Es hätte natürlich auch heißen können: »Was bist du?« Oder: »Geh zum Teufel!« Oder: »Now Smoz ka pop?«
    Oder auch gar nichts – in semantischer Hinsicht.
    Aber das glaubte er nicht. Und als er sanft zu Boden gesetzt wurde und der Tentakel sich irgendwo in die Dunkelheit zurückzog, war er überzeugt, daß dieses Wesen sich ihm mitteilte oder es wenigstens versuchte.
    Nur dieser Gedanke war es, der ihn davon abhielt, laut loszuschreien und in diesem lichtlosen, stinkenden Gemach blind, kopflos herumzujagen und nach einem Ausgang zu suchen. Er bekämpfte seine Panik, ließ eine kleine Klappe an der Seite des Panrads aufschnappen und steckte seinen rechten Zeigefinger hin ein. Er legte die Fingerkuppe auf eine Taste und funk te, als das Ding mit dem Senden aufhörte, so gut es ging die empfangenen Impulse zurück. Das Licht einzuschalten und das Tausend-Kilohertz-Band einzustellen, war nicht nötig. Das Instrument stellte sich automatisch auf die Frequenz ein, die es soeben empfangen hatte.
    Das Seltsamste an dem gesamten Vorgang war, daß er am ganzen Leib heftig zitterte, nur nicht an einem einzigen Punkt: Sein Zeigefinger, der in dieser absurden Situation eine entscheidende Funktion zu haben schien, war vollkommen ruhig. Er half ihm in diesem Augenblick zu überleben. Sogar mit seinem Verstand schien der Finger keine Verbindung mehr zu haben. Der Finger war er; der Rest schien nur zufällig mit ihm zusammenzuhängen.
    Als er innehielt, begann der andere Sender wieder zu arbeiten. Diesmal jedoch konnte er die Gruppierungen nicht interpretieren. Sie hatten zwar einen gewissen Rhythmus, aber er wußte nicht, was sie bedeuteten. Dazwischen zirpte ständig der RD. Irgendwo in diesem dunklen Loch hielt jemand fest einen Strahl auf ihn gerichtet.
    Er drückte auf einen Knopf am oberen Teil des Panrads, und die eingebaute Taschenlampe beleuchtete den Raum unmittelbar vor ihm. Er sah eine Wand aus einer rötlichgrauen gummiartigen Substanz. In dieser Wand befand sich eine ungefähr kreisrunde, hellgraue Schwellung mit einem Durchmesser von etwa einem Meter. Rings um

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