Liebe 2000
nich t wi e ei n unzähmbares Tier geg e n ihn hetzte.
Es war ein Trick gew e sen, un d s i e verabscheut e ihn deshalb , selbs t dann , al s e r ei n Bonbo n i n ihre n Mund gleite n ließ.
Do c h ihre Abneigung war nur ku r zlebig. Sie dauerte bi s zu m nächste n Sonnenunterg a ng, bei d e m sich wie der ihre Än gste auflös t e n und a n ihr e Stell e ei n Gefühl de s Wohlbefinden s trat , das an Glück grenzt e .
Jede n Nachmitta g verlie ß e r si e fü r kurz e Zeit , um di e geheimnisvolle n Kugel n i n schnelle n Bewegung e n u m seine n Kop f kreise n z u lassen. Un d a n wen i gstens zwe i Tage n verwandelt e sic h die Küste um ihn in ein e n Wirbe l vo n Bewegungen , i n dem sich große Tafeln – vergleichbar den Tafe l n der S c hulräu m e des Dor m itoriu m s – verkö r perten und alle verfügbare Fläche belegten.
Di e Tafel n zeigte n Bilde r von ge f r orenen Ei s wüsten andere r W elten , vo n große n Raumschiffen , di e durch de n schwarze n Rau m schosse n, von fli mme rnd e n So nnenoberfläche n un d geome t rischen For m en und Gegenständen , dergleiche n si e no c h ni e gesehe n hatte.
Eine s Nachmittag s warnt e Var n si e vo r de n Kugeln:
» D u darfst ihn e n nicht zu n a he ko mme n.«
»Warum? « fragt e sie.
»Es g e nügt für dich zu wissen, daß du sie nicht berühr e n da r fst . Meh r darübe r z u sagen , w ü rd e deine Auffassungsgab e übersteigen.«
Verärger t übe r dies e Zurücksetzung , lie ß sic h Estell a z u eine r vorsätzliche n M u tw i lligkei t hinreißen . Sie schlendert e di e Küst e entlan g un d streckt e ihr e Hand nach e i ner der grün e n Kuge l n aus , u m si e au f ihrer Flugb a hn abzuf a ng e n.
Mi t eine r automatische n Reflexbewegun g war f s i ch Var n zurück , un d di e Kugeln , di e ih m wi e di e Satelli ten einer Sonne fo l gten, w iche n mi t ih m i n regellosen Bahne n au s Estella s Reichweite.
Do c h p l ötzlic h explodiert e die Kugel, die h i nter seine m Kop f schwebte , mi t sc hrecklichem Druck und ohrenbetäub e nde m K n all.
Ei n Ausschnit t de s Himmel s un d de r Küst e wa r ver ni c h t et , i n e i n s c hwarz e s , ze r k l ü f te t e s Lo c h v er w a n del t – vergleichba r eine r unregelmä ßigen Lü c ke in einem Zusammensetzspiel , i n de m ei n Stei n fehlt.
Varn s Gesichtsausdru c k hatt e sic h nich t ve r ändert. Auc h i n de r Tief e seine r A ug e n konnte sie keine Gefühlsreaktio n e r kenn e n. A b e r plötzlic h schie n i n ihrem Kö r per ein Feuer zu exp l odieren. Ein sch m erzhafter Flammenstoß . Si e schri e au f un d erkannt e zu r gleichen Zeit, d a ß V a rn die Ur s ache war . Un d si e wußte , d a ß sie ni e meh r versuche n w ü rde , ein e diese r Kugel n z u be rühr e n.
Do c h das zerklüftete Loch i n Hi mme l und K üste blieb.
Di e vierzeh n Tag e ginge n schnell vo r über. Und obwoh l di e Probezei t wenige r erschrecken d war , al s sie befürchtet hatte, blieb dau e rn d da s lähmend e Bewußtsein , eine m Wese n mi t unvor s tellba r höhere r Intelligen z an z ugehör e n.
Sie m ußte zug e ben, daß Var n di e meist e Zeit freundlich und rü c ksichtsvoll g e wesen war. Trotzd e m wünscht e si e vo n He r zen , Var n mög e sie , nachde m er si e wiede r de r vertraute n Wel t eine s Dormitoriums überlasse n hatte , nich t wiede r heraushole n un d de r Er niedrigung von Halsb a nd un d Lein e preisgeben.
Estell a fügt e sic h bescheide n i n da s neu e Dormitorium ein . Währ e n d si e di e ersehnt e E i nsamkei t de s Zimmers genoß , da s ma n ih r zug e wiese n hatte , schmiedet e sie viel e Pläne , wi e si e de n weitere n U m gan g mi t Varn vermeide n könnte.
Plötzlich me rkte sie, daß sie ein Kind b e ko mm e n würd e – Varn s Sohn . Abe r e s würd e ni e eine m Sohn gleichen . E s würd e wiede r ei n g e fühllose s Ü b erwesen sein.
E s k l opft e a n de r Tür , un d si e e r ho b i hr G e sich t von de r feuch t war m e n Bettbespannung.
»Ja?«
Die Tür ö f fnete sich, und eine schlanke Bl ondine stan d au f de r Schwelle.
»Bis t d u E s tella?«
Estell a wischt e mi t de m Handrü c ken über d i e feuchten W a ng e n und ni c kte t a pfer. »D a n n m ach dich schnel l fertig , dami t wi r nich t bei m Empfan g z u s p ät ko mme n. Ich bin Mirene.«
»E m pf a ng?«
»Na t ürlich . Wi r b e grüße n hie r jed e Br a ut – mi t ei nem E m pfang und ein e r besonderen Ü berraschung.«
»Ic h wil l
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