Liebe 2000
versichert e Lera.
Estell a unterdrü c kt e eine n Seufz e r.
Di e dre i Gruppe n de r Männe r ware n nu n i n schneller, phantastische r Bewegung . Si e w ogte n lebhaf t durcheinander , verschwande n au f de m eine n Feldabschnit t und tauchte n au f eine m ander e n wiede r auf . Tausen d funkelnd e Lichtkugel n tanzte n übe r da s Fel d un d schienen zusa mme n m it den Kapriol e n de r Männe r Bestandteil eine s unerfindlich e n Bewegungsablaufe s z u sein.
Wa r e s ei n Spiel ? Wa r e s irgendein e A m tshand l ung de r Regie r ung ? O d e r betra f de r Bewegungsablau f die Naturwissenschaften oder v i elleich t auc h di e Volkswirtschaft ? Ode r stellt e e r ein e sozial e Funktio n dar?
Estell a sc h auderte . Si e füh lte sich wie eine betrunken e M a us , di e au f d e n Dach s p arre n eine s Gerichtsgebäude s de r Vor m utations e po c he saß und d i e Abwi c klun g eine s Mo r dp r ozesse s verfolgte.
Und d a nn beg a nn sie leise und ohne sich zu schäme n zu we inen. »I c h werde ni e m als glücklich werden« , schluchzt e sie . »Wi e kan n d a s o etwa s bestehen wie – Liebe?«
»D u verlangs t U n mögliches , Estella« , ermahnt e Le ra . »Dies e Ar t Liebe , a n d i e d u denkst , wurd e i n der Vergangenhei t begraben . Un d woz u s o llt e e s auc h ander s sein , nachde m wi r di e Männe r nich t einma l verstehe n können?«
Au f de m Spielfel d ereignete n sic h jetz t tausend Dinge . Schwerelos e Männe r wogte n hoc h un d schw e bte n nieder , schwange n Arm e un d Bein e inmitte n Myriade n farbiger , schimmernde r Lichtkugeln , Finsternis über z og d a s Feld, gefolgt von strahlende r Helligkeit, dazwische n tauchte n Gegen s tänd e vo n zufällige r Form un d flacke r nde r Substan z auf.
Ei n Forum ? Ei n Gerichtshof ? Ei n wissenschaftliches Experiment ? Ei n S p iel?
Die Party verlief lär m end u nd fröhlich. U nd bald erreichten Ge sang und Spiel ein e Au s g elassenheit , d a ß di e k a hle n Wänd e de s süd lichen Auf e nthaltsrau m es widerhallten . Soga r Estella , di e di e bedrückend e Vorahnun g de s Verhängnisse s a b schüttel n wollte , stimmte i n di e Fröhlichkei t ein . Abe r i m Lauf e de s Abends kehrt e ihr e Niederge s chlagenhei t wieder . Si e wählte eine n Sesse l vo r de m Fenste r und setzte sich traurig nieder.
Nicht , da ß si e eine n Widerwille n gegenübe r Varn, no c h g e genüber sonst ein e m Manne e m pfunden hätte. Etwa s Unbeabsichtigtes , e twas , da s außerhal b ihres Zugriffe s lag , hatt e di e Männe r i n ein e geistig e und phi l o sophi s ch e Wel t versetzt , di e sic h vo n d e r Wel t der Fraue n unterschied.
Nicht s i n Varn s We s e n e r weckt e Widerwillen . Als sein Gesicht den f l üchtigen Au s d ruc k eine s Lächelns ang e no mme n hatte, schien es ihr, als entdeckte sie Züg e vo n Freundlichkei t un d Wohlwolle n i n s eine m Charakter.
»D u solltes t di e Part y g e nießen , Liebe. « Di e Oberaufseheri n wa r herangetre ten und stand n e ben ihrem Sessel.
Estell a ergrif f di e Han d d e r Fra u un d sa h flehentlich z u ihre m Gesich t auf . »E r sch i e n s o – s o freundlich , als e r lächelte!«
»Ich hab d i r schon ge s a gt, da ß e r di r nich t we h tun wird.«
»Abe r w o z u da s Hal s ban d un d di e Kette ? Da s tut weh , nich t wahr ? Un d Si e s a gten , unse r Ve r h ältni s zu ihne n wär e da s eine s Hunde s z u seine m Herrn.«
»Si e wisse n schon , wa s si e tun . Vielleich t hab e n sie au f ein e Weise , di e w i r ni e verstehe n we r d en , eingese hen, daß wi r nur dann in i h re r W el t bestehe n könn e n, wenn wir uns ihn e n b e dingungslos unterwerfen.«
»I n ihre r Welt! « Estell a wiederholt e di e Wort e voll Bitter k eit . »Ein e Wel t de s Mannes . Ic h wollte , ic h wäre ni e au f dies e Wel t … Un d wen n ic h nich t tue , wa s er wil l – wa s geschieh t dann ? W e rd e ic h bestr a f t werde n ?«
Cole a zuckt e mi t de n Schultern.
Estell a fuh r i n bewegte m To n fort : »Wir d e r mich beim Geni c k pa c ken und i n di e kalt e Nachtluf t h i nausstellen ? Ode r werd e ic h e i n paar Ohrfeig e n oder ein e n Stoß in d i e Ripp e n beko mme n, bis ich winsele und mei n Gesich t i n sein e Händ e drücke?«
Sie sah plötzlich auf und b e merkte , da ß di e meisten Mädchen sich um ihren S t uh l drängte n un d ängstlich zuhörten.
Al s si e z u End e gesproc h e n hatte , warfe n si e sich unsicher e Blick e
Weitere Kostenlose Bücher