Liebe 2000
nicht , wen n si e bereit wären , e s un s z u erklären . D u m ußt auf t a usend übernatürlich e Erscheinunge n gefaß t sein , di e di r imm er ein Rätse l bleibe n werden.«
Da s purpu r n e Lich t s t römt e wiede r au s ihre m Körper . E s f o r mt e sic h übe r ihre m Kop f z u e i ne r Kugel, schwebt e z u rü c k, hin g ein e Weil e übe r de m Man n und zerstreut e sic h schließlich.
»Si e is t i n Ordnung« , sagt e Var n un d öf f n et e seine Augen . E r sprac h di e Wor te langsa m un d d e utlic h aus. Estell a zweifelt e nich t daran , da ß e r ihr e Sprach e erst seit zwei Stund e n b e herrschte.
Und d a nn lächelte er. Wen i gsten s konnt e si e sich einbild e n, daß der flüchtige Gesichtsausdruc k ei n Lächel n war , al s e r i n ein e F a lt e seine r Kleidun g grif f und
eine n kleine n dunkle n Gegenstan d herauszog . E r li e ß ihn l os, und der Geg e nstand kam zu ihr ge s c hw e bt, als bew e g e e r sic h mi t eigene r Kraft.
Estell a atmet e heftig . Un d da sie gerade d e n M u nd öffnete , ka m de r Gegenstan d m i t Schwun g hera n und plumpst e sch m elzen d au f ihr e Zunge.
Es war – ein B o m bon.
Varn w a ndte sich an d i e Oberaufseherin . »Ich möcht e de n Empfan g bestätigen.«
Di e Dienstwilligkei t verdo p pelt e di e Geschwindigkei t vo n Colea s Schritten , al s si e u m de n Schreibtisch lie f un d ein e Seit e de s Hefte s umblätterte.
Estell a heftet e inzwische n ihr e Blick e au f den Mann . Jet zt kreiste n mindesten s dre i Lichtkugel n in de r Näh e s eine s Kopfes . Ei ne von ihnen hielt und verwandelt e sic h i n ei n Ges i cht , i n da s Gesich t eines Mannes . Un d Var n sprac h mi t diese m Gesich t i n einer Sprache , di e si e nich t verstehe n konnte . Na c hde m sich da s Gesich t wiede r i n ein e Lichtkuge l zurückverwandel t hatte , deutet e Co l e a mi t ausgestreckte m Finge r auf di e Stelle , w o Var n da s Dokumen t unterzeichn e n sollte.
E r bli c kt e kur z a uf d a s Bl a tt , un d z u Estella s Entsetze n b e gan n di e Sch r if t vo n allei n au f d a s Papie r zu fließen.
A m Morge n de s Vierzehnte n stan d Estell a niedergeschlage n vo r de m große n F e nste r de s südliche n A u fenthaltsraume s un d b l ickt e hin a u s au f di e s eltsa m geformte n Gebäud e un d Garte n flächen , di e sic h bi s zum Horizon t erstreckten.
Gehei m nisvolle Obj e kte b e weg t en sich un r uh i g am Hi mme l, nah m en Ge s t alt an u n d lösten sich wieder auf, währen d s i c h au f de r Erd e a nder e seltsam e Maschin e n bew e gten. Zum tausendsten M a l e versucht e sie , die Gestalte n un d ihr e Best imm ungen zu ve r s tehen, die Gruppie r ungen und Fo r m en d e r Gebäud e z u begreifen.
Abe r alle s blie b ih r frem d. Draußen – in der Welt der unverständlich e n Geg e n s tänd e un d Bewegunge n – wa r di e Wel t de r Männer . U nd di e Fraue n konn te n niemal s hoffen , dies e Wel t z u v e rstehen, so wen i g wie si e di e Männe r verstehe n konnten. » Ü ber m org e n, Estella« , sagt e Ler a bedrückt , i nd e m si e sic h n e be n sie stellt e un d de n Ar m mitfühlen d u m ihr e Schulter n legte . Estell a blickt e weg , u m di e Erregun g i n ihre m Gesich t z u verbergen.
»Was wird gescheh e n ? « fr a gte das andere M ä dch e n.
» W ohin w i rst du g e hen?«
Draußen , a uf de r nä c h ste n freie n Flä c he , hatt e sich ein e Grupp e Männe r vers a mmelt . Au f Grun d früherer Beobachtung e n vermutet e Estella , da ß e s s ic h u m e i n Spielfel d handelte.
»E r wir d mic h fü r zwe i Woche n mitnehmen« , ent gegnete sie verdrossen. »Später we rden wir zurü c kk e hren , un d e r wir d mic h i n di e Wohngemeinschaf t der verheiratete n Frau e n einweise n lassen.«
»Is t da s al l es?«
»Ne i n, na t ürlich nich t . Er wir d mic h wied e r herausholen , wan n imme r e r mic h habe n will.«
Di e Männ e r i m Garte n hatte n s i c h i n dre i Grupp e n aufgeteilt . Ander e Männe r h a tte n sic h entlan g de r Umlaufbah n de s Felde s versammelt , u m zuzusehen . Zw e i Zus c haue r ware n i n Begleit u n g vo n Frau e n, di e metallen e Halsbände r trugen . Feine , golden e Kette n führten von den H a lsbände r n zu d e n H ä nden der Eh e m änner.
»Wi r sin d fas t ferti g mi t de n V o rbereitung e n fü r die Party« , verkündet e Ler a fröhlich.
»Party ? «
»De i n e Abschiedsparty . Si e wir d bestimm t schön«,
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