Liebe 2000
imme r schneller. Angst ? Natürlic h has t d u Angs t vo r de r Begegnung, abe r noc h meh r verspürs t d u wohlige s S c haude r n. Dein e Erwartun g is t groß , Sooni . W i e habe n di c h Hil a und Schweste r Ir n nu r verkannt ! Betracht e di e Männe r im Zo o un d d u verliers t dein e S c h e u, hab e n sie prophezeit. Un d Hil a wollt e di r ga r eine n Man n zu m Geschenk m achen. D u hättest ihn sicherlich g e no mme n – wenn e r nich t tot , mauseto t un d erschla f f t gewese n wäre.
Waru m schreis t d u s o gequäl t auf , Sooni . Wa r das nich t eb e n ein e wahrheitsgetreu e Definitio n deine r Gefühle ? Se i ehrlic h z u di r selbst . D u wills t ga r nicht , daß de r Man n to t ist , bevo r e r nich t dein e Kemenat e erreich t hat . Wa s nütz t es , wen n d u di e Kontrolle n de i n er Verteidigungs a n lag e prüfst , was hat es für einen S i nn, di e Stromzufuh r de s Gitter n etzes ständig aus-und einzuschalten? Wenn sie funk ti oni e r te, dann wäre der Eindringlin g scho n lang e v on d e n Stro ms tößen getötet worden . Abe r e r ha t dei n Fenste r erreich t un d klettert in die Ke m e nate. Du weich s t zu r ück geg e n die Wand. D u zitters t a m ganze n Leib . Wa s wir d de r Man n tun? Gewal t anwenden ? Siche r nic h t , den n e r wa r intelligent genug , dein e Verteidigungs a n lag e z u zerstören . Und wen n die s eine r de r beide n Männe r ist , di e au s dem Zo o au s g ebroche n sind?
Jetz t has t d u entsetzlich e A ngst , Sooni . Abe r e s ist bereit s z u spät , di e Keus c hh e itsrüstung anzuleg e n. Dein e Be i n e sin d s o schwa c h , d a ß si e dic h kau m tragen können . Wirs t d u di e Kraf t hab e n , ih m de i ne n Giftzahn i n di e Zung e z u bohren , wen n e r d i c h küßt?
De r Man n steh t d a un d betrachte t dich . Un d er spricht . Sooni , wirs t d u die s e s Wese n überhaup t töten können ? De r Man n ha t nich t di e Gestal t eine s wilden Tieres , sein e Händ e sin d nic ht z u Klaue n geformt , die gierig na c h dir greifen. Er ha t sanfte , fas t wehmütig blickende Augen, in den e n kein Funk e n Lüsternheit liegt . Un d s ein e Stimm e is t tief , a b e r war m un d freundlich . E r sprich t vo n Liebe , un d d u wendes t dic h gequält ab , Sooni . E r sprich t eindri n glich , wir d abe r nich t for dernd. Er hat di c h schon lang e beobacht e t . Andere Männe r tu n da s be i andere n B u rgen . Di e Männe r wissen , da ß e s genu g einsam e Frauen wie dich gibt: Wese n mi t Gefühlen , di e vo n de r Sterilitä t ihre r Burg e n erdrück t werden . De r Man n ha t e rkannt , wi e einsa m du hie r bist . E r wil l erkann t ha ben, daß du anders als die anderen A m azonen bist.
Waru m has t d u da s noc h ni c ht selbs t erkannt , Soo ni?
Der Mann sagt dir in einfachen Worten, w a s du mi t ko m plizierten U m sch r eibung e n z u erklären versucht hast . E r könnt e dic h j etz t nehmen , Sooni , abe r e r tu t es
nicht. Er spricht, um dich noch me hr zu zer m ürb e n, um dich ge f üg i g zu m achen. Er ist nicht die Verkö r peru n g de r Wollu s t , sonder n e r is t di e Inkarnatio n de r Verführung . E r umgarn t dic h mi t seine n Worten , un d du wehrst di c h nicht dag e gen. Den n nieman d wei ß besser al s du , wi e wah r e r spricht.
Du gl a ubst ih m , d a ß du i n der A bgesch i edenheit deine r Bur g a m falsche n P l atz e bist . D u brauchs t die Freiheit, du g e hörst hin a us in s Leben , bis t selbs t ein Tei l de r Natur , bis t Weib , daz u g e schaffen, an der Seite de s Mann e s z u leben . Sein e Wo r t e offenbare n di r das, wa s bishe r unverstande n i n di r geschwel t hat . Wie dankba r d u ih m dafü r bist , da ß er deine Augen für die wahre n Ding e geöffne t hat , und er könnte dich n e hme n.
Abe r e r wil l mehr.
»Kom m mi t mir . Di e Wel t gehör t uns . Wi r zwe i und die vielen ander e n Li e bend e n , wi r sin d di e Zukunf t der Erde . «
Kau m ha t de r Man n d a s gesagt , d a wir d di e Tü r auf gestoß e n. Ein Schat t en springt herein , stürz t sic h auf ihn . Etwa s Langes , Schmale s bohr t sic h i n seine n Körper , schlitz t ih n vo m Nabe l bi s zu r Brus t auf , wir d aus de r Wund e gezoge n un d z u eine m zweite n Schnit t geführt . De r Man n strauchelt , e r schein t ni c ht z u wissen, wa s mi t ih m passie r t . E r k n iet da. Die Hände gegen die Wunde gepreßt, versucht er den Fluß zu stopp e n, der au s ih m
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