Liebe 2000
Jee p st arten und davonf a hren. Er stan d sofo r t auf , gin g i n Linda s Schlafzim m e r un d s a h sic h suchen d u m . Da s Zim m e r wa r ordent l ich , wi e es nu r sei n konnte . Da s Bet t wa r gemacht , un d ihr e geliebte n Puppe n war e n fürsorglic h au f de r Tagesdecke arrangiert . Un d dan n entdeckt e e r es.
»Himmel! « sagt e e r atemlos.
E s wa r da s Model l eine s v o l l aufgetakelte n Clippers. Di e Maste n un d di e Takelun g ware n i n Ordnung , aber de r klein e Rum pf blättert e ab, und die S e gel waren zerfetzt. Es stand vor L i ndas S c hr a nk, und d a neb e n stand ih r N ä hko r b . Si e hatt e bereit s eine n n e ue n Sat z weißer Leinens e g e l zugeschn i tten. Mayo kniete vor dem Model l niede r un d berührt e e s vorsichtig.
»Ic h werd e e s schwar z anmalen , mi t eine m Goldstreife n ri n gs herum« , mur melte er. »Und nenn e n werde ich es Linda N.«
Er war so bew e gt, daß er das Frühs t ück k a um anrührte . E r badete , zo g sic h an , nah m sein e Flint e und ein e Handvol l Patron e n un d m acht e sic h au f ein e klei ne Wande r ung dur c h den Park. Im Bog e n ging er nach Süden, k a m an d e n S pielfe l der n vo r bei , a m zerfallenen Karussell , a n de r verrottend e n Eislauffläche , verließ
den Park und schl e nderte d i e Seventh A v e nue hinab.
A n de r Fiftiet h Stree t bo g er nach Osten und brach t e lang e Zei t dami t zu , di e zerrisse n e n Plakat e z u entziffern , di e di e letzt e Vorstellun g de r Radi o Cit y M u sic Hal l ankündigten . Dan n wandt e e r sic h wiede r nach Süden . Be i m plötzliche n Kl a ng vo n Stah l fuh r e r zusammen . E s klan g wi e riesig e Schwerte r i n eine m Ti-
tanen-D u ell . Au s eine r Seitenstraß e brac h ein e kleine Herd e vo n verkrüppelte n Pferde n hervor ; de r Lärm hatt e si e i n Pan i k ve r setzt . Ihr e unbeschlagene n Hufe klapperten du m pf üb e r das Pflaster . Da s Stahlgeklirr hört e auf.
»D a her h a t also der Blauh ä h e r das Geräusch«, m u rmelt e Mayo . »Abe r was , zu m Teufel , kan n da s nur sein?«
Er ging n a ch Osten, um nachzusehen, vergaß ab e r da s Gehe im ni s ganz , al s e r zu m Diamanten-Z e ntrum kam . Da s Glitzer n de r bläuli c h-weiße n Edelstein e im Sch a ufenste r blendet e ihn . Di e Tü r eine s Juwelierla dens h i ng s c hief in den Ang e ln, und Mayo schlich sich au f Zeh e nspitze n hinein . Al s e r wiede r herauskam ,
hiel t e r ein e echt e Perlenkett e i n de r Hand , d i e ih n eine Jahres mi ete für das »Body Sla m « an S c huldschein e n gekoste t hatte.
Weite r führt e ih n sein e T our zur Madison Av e nue, w o e r au f einma l vo r Abe rcro m bie & Fitch stand. Er ging h i nein, um ein wen i g he r u mz ustöbe r n, und kam zuletz t auc h a n di e Gewehrs t änder . Hie r verga ß e r die
Zeit vollständ i g, und a l s er wieder zur Besinnung ka m , wa r e r au f de r Fift h Avenue , au f de m Heimwe g zum Bootsteich. Auf den Ar me n trug er ein auto ma tisches italienisches Cos m i-Gewehr, i m Herzen Schu l db e wußtsein, und im Laden lag ein Verkaufsbon m it d e r Aufschrift : Schul d fü r ei n C os m i-Gewehr $ 750 , –, für sech s Schachtel n Mu nition $18,–, Ja m es Mayo.
Al s e r da s Bootshau s erreichte , wa r e s sc h o n nach dre i Uhr . Vorsichti g tra t e r ein , bemüht e sich , gelassen z u wirken , un d hoffte , da ß L i nda das n e ue Ge wehr, das e r mitbrachte , nich t bemer k te . Si e sa ß mi t de m Rücken z u ih m a m Flügel.
»Hallo ! « grüßte M a yo nervö s . »Tu t mi r leid , da ß i c h s o spä t ko mm e . Ic h … ic h hab e Ihn e n etwa s m itge-
bracht . Di e sin d abe r echt. « E r zo g di e Perle n au s der Tasch e un d reicht e si e ihr . Ers t dan n sa h er , da ß sie weinte.
»He, was ist denn ? « Si e antwortet e nicht.
»Si e hatte n doc h woh l kein e Angst , da ß ic h Ihn e n weglaufe ? Ic h meine , n a ja , mein e Sache n sin d alle hier. Und der Wagen a uch. Sie b r auch e n b l oß na c hzusehen.«
Si e dreht e sic h um . »Ic h hass e Sie! « schri e si e ihn an.
Erschro c k e n über ihre He f tigkeit, ließ er die Perlen fallen und zuckte zu r ü c k . »Wa s is t den n los?«
»Sie sind e i n ve r da m mter, ge me iner Lügner ! «
»Wer? Ich ? «
»Ich b i n h e ute m org e n n ac h Ne w H a ve n ge f ahren.« Ihr e Stimm e bebt e vo r Emp ö rung . »E s gib t ga r kein Hau s meh r i n de r Gran t Street . Di e sin d all e zerstört.
Weitere Kostenlose Bücher