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Liebe ahoi

Liebe ahoi

Titel: Liebe ahoi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shari Low
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ersten Mal in deinem Leben gesehen! Du hast sie nicht mehr alle, Piers, echt. Es kann nicht ernsthaft sein, dass du mich gegen Beth Gold austauschen willst.«
    Er hielt inne, ein zusammengerolltes Paar Socken in der Hand, und starrte sie an. »Weißt du, Mona, das ist genau der Punkt. So etwas würde Beth niemals sagen. Sie hat überhaupt keine Ahnung, wie toll sie ist, und das ist genau das, was ich an ihr besonders sexy finde.«
    »Sei still!« Mona presste die Hände an die Ohren.
    »Und es stimmt, ich kenne sie noch nicht lange, aber das spielt keine Rolle. Ich bin alt und erfahren genug, um zu wissen, was ich vom Leben will. Und in ihrem Fall wusste ich es gleich am ersten Tag in Palma.«
    »Hast du mit ihr geschlafen?«
    »Nein.«
    Mona schnaubte abfällig. Die Vorstellung, in jemanden verliebt zu sein und keinen Sex mit ihm zu haben, erschien ihr völlig absurd. Was, wenn sie auf dem Gebiet inkompatibel waren? Mal ehrlich – Piers war einer, der regelmäßig ordentlichen Sex brauchte, während Beth aussah, als hätte sie seit den Achtzigern keinen Orgasmus mehr gehabt.
    »Hör zu, Mona, ich möchte mit dir darüber nicht weiter reden. Ich habe Beth gesagt, was ich für sie empfinde, aber sie wollte davon nichts wissen. Sie ist offenbar nicht an mir interessiert. Das ändert jedoch nichts an der Beziehung zwischen uns. Tu, was du tun möchtest. Lass uns versuchen, die Sache möglichst anständig über die Bühne bringen. Sobald wir zu Hause sind, werden wir uns Anwälte suchen. Bitte keine Boshaftigkeiten.«
    Oh, sie hatte Boshaftigkeiten auf Lager. Massenweise.
    Das Telefon in der Kabine klingelte, und sie riss den Hörer ans Ohr. »Mrs. Gold, der Wagen, den Sie bestellt haben, wartet am Dock auf Sie.«
    Es war ihr letzter Abgesang. Ein Tag Shoppen in Monte Carlo mit Piers’ Kreditkarte. Sie war fest entschlossen, das auszunutzen. Wenn ihr Leben schon den Bach runterging, wollte sie wenigstens Chanel, Yves St. Laurent und Bulgari dabei tragen.
    Sie schnappte sich ihre Chanel-2.55-Tasche, klipste sich große schwarze Perlenohrringe an und strich ihr Ensemble glatt. Es war von Balenciaga: ein silbernes Top mit Wasserfallkragen, Ärmel bis zum Ellbogen und eine Reihe winziger schwarzer Knöpfe am Rücken. Ein breiter Ledergürtel schnürte ihre Taille auf Minimalmaße ein. Der Rock war bleistifteng, reichte bis ans Knie. Es war ein Statement-Fummel, und das Statement lautete: Ich bin teuer, aufregend und unberührbar.
    Durch eine Art osmotische Kraft sog Mona die Message des Kleides ein und stakste wortlos an Piers vorbei. Dabei gewährte sie ihm einen letzten Blick auf ihr Hinterteil, das er nie wieder berühren würde. Sein Pech.
    Der Chauffeur wartete im Auto auf sie, er trug einen perfekt geschnittenen schwarzen Anzug und eine Sonnenbrille von Versace. Tja, hier in Frankreich wusste man sich zu stylen. Nachdem sie es sich im Fond bequem gemacht hatte, überprüfte sie ihr Aussehen noch einmal kurz im Rückspiegel. Alles perfekt. Der Fahrer, der sich als Pascal vorgestellt hatte, fragte sie in perfektem Englisch nach ihrem Ziel. »La Place du Casino«, antwortete sie. Sie wusste, dass es dort die schicksten Geschäfte gab … und die teuersten.
    Es herrschte viel Verkehr, als er von der Avenue d’Ostende auf die Avenue Princesse Alice bog, dann nach rechts auf die Avenue des Beaux-Arts. Gerade als sie hinter einem silbernen Bugatti Veyron zum Stehen kamen, klingelte ihr Handy. Es war Guy.
    Mona überlegte erst, es einfach zu ignorieren, aber was brachte das? Sie würde sich der Sache stellen müssen, also brachte sie es am besten gleich hinter sich und bekämpfte den Schmerz anschließend mit einer ausgiebigen Designertherapie.
    »Hi«, antwortete sie und gab sich Mühe, nicht wie eine Journalistin in der Todeszelle zu klingen.
    »Mona, es tut mir leid, aber Jay Lemming von den Sunday News hat schon wieder angerufen. Sie bringen die Story nun doch nicht diese Woche, weil die Anwälte noch nicht alles unter Dach und Fach bringen konnten. Aber sie werden definitiv nächste Woche damit aufmachen.«
    Sie wusste nicht, ob das gute oder schlechte Nachrichten waren. Ein Gedanke kam ihr plötzlich. Vielleicht würde sie einfach nicht mehr nach Glasgow zurückkehren. Sie könnte hierbleiben, bis ihr das Geld ausging, und sich dann einen Job bei Bulgari suchen. Wenigstens wohnte sie dann in einer netten Umgebung.
    »Okay, Guy, danke für die Info.«
    »Wirst du es anfechten? Ich fürchte, wir können es nicht

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