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Liebe ahoi

Liebe ahoi

Titel: Liebe ahoi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shari Low
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Passagiere am Tag zuvor erhalten hatten, aus der Tasche, warf einen Blick darauf und ging dann mit schnellen Schritten die Promenade entlang. Zu ihrer Linken befanden sich Büros, Geschäfte, Hotels – auf der rechten Seite das azurblaue Meer. Unzählige weiße Jachten in allen Größen dümpelten auf dem Wasser, in der Ferne war die Vistatoria zu erkennen, die stolz am Dock lag.
    Die schwere Tasche schnitt ihr in die Schulter. Als sie eine Markise mit der Aufschrift Boissons, Sandwiches, Pâtes erblickte, überquerte sie die Straße und betrat das kleine Bistro. Nur wenige Tische waren besetzt.
    Ein älterer Mann kam lächelnd auf sie zu. »Mademoiselle?«
    »Un café, s’il vous plaît«, sagte sie. Zum Glück hatte ihr Schulfranzösisch sie nicht ganz verlassen.
    Während sie auf den Kaffee wartete, ging Sarah kurz zur Toilette und entleerte ihre Tasche. Sie hatte nach den erstbesten Klamotten gegriffen, die ihr im Kleiderschrank entgegengekommen waren, und sie konnte nur hoffen, dass sie einigermaßen tragbar waren. Sie betrachtete die Auswahl: ein pinkfarbenes Minikleid, ein blaues Nachthemd und ein weißes Kapuzensweatshirt. Okay, es war einen Versuch wert, aber der Pyjama musste anbleiben. Wenigstens schien die Sonne, und das Sweatshirt machte aus dem Fluchtensemble ein lässiges Loungeoutfit.
    Sie kramte weiter in den Tiefen der Tasche und fand wenigstens noch eine Bürste und ihr Schminktäschchen. Sarah hielt die Haare kurz unter den Wasserhahn, trocknete sie mit dem Händetrockner und versuchte anschließend mit einer getönten Feuchtigkeitscreme und Vaseline die Flecken in ihrem Gesicht zu übertünchen.
    Als sie schließlich wieder am Tisch saß, fiel ihr auf einmal auf, dass die Augen aller Gäste auf einen riesigen Bildschirm an der Wand gerichtet waren. Dort sah man Aufnahmen von einem Mann und einer Frau, die in die Menge winkten. Natürlich! Sie hatte in der Hello davon gelesen, aber nicht auf das Datum geachtet.
    Prinz Albert von Monaco heiratete ein südafrikanisches Mädchen namens … namens … wie hieß sie noch gleich?
    Charlène!
    »Monsieur!« Sie winkte dem freundlichen Kellner. » Le … le … Hochzeit …« So viel zu ihrem Schulfranzösisch.
    Er strahlte sie an. »Oui! Oui! Aujourd’hui. Hier a été la cérémonie civile. Aujourd’hui ils auront la cérémonie religieuse au palais.«
    Okay, das hatte sie verstanden. Gestern war die standesamtliche Trauung und heute die kirchliche im Palast. Mrs. Catani, ihre strenge Französischlehrerin, wäre stolz auf sie.
    Die Bilder, die sie gerade im Fernsehen zeigten, mussten vom Vortag sein. Vermutlich sollten sie die Wartezeit bis zum eigentlichen Höhepunkt, der kirchlichen Zeremonie, überbrücken. Was für eine Ironie! Ausgerechnet an einem so bedeutungsvollen Tag, dem einer königlichen Hochzeit, saß sie im Pyjama im Fürstentum von Monaco und bewarb sich für die Hauptrolle im Fach Scheidungen. Oder Gattenmord.
    Sarah schaute auf ihr Handy. Zehn SMS. Fünfzehn Nachrichten auf der Mailbox. Ach, verflucht, was kümmerte es sie. Aber sie registrierte die Uhrzeit. Zehn Uhr. In zwei Stunden sollte sie Callum treffen. Es wäre keine gute Idee, das zu tun. Ganz und gar nicht. Ihr Leben war ein Desaster, und ein Treffen mit Callum würde es nur noch schlimmer machen. Er hatte kein Recht, sie so unter Druck zu setzen. Sie hatte ihn nicht darum gebeten, den ganzen Weg von Glasgow auf einem Schimmel herbeigeritten zu kommen. Sie musste nicht gerettet werden. Das hier war schließlich nicht irgendein blödes Märchen.
    Nein, sie würde nicht hingehen. Sie würde hier sitzen bleiben, bis sie sich halbwegs beruhigt hatte, und dann würde sie zurück an Bord gehen und sich eine andere Kabine geben lassen. Oder bei Max und Piers unterschlüpfen. Herrje, sie würde sogar bei Mona einziehen, wenn sie dafür Davids Gesicht nicht mehr sehen musste. Männer waren ab sofort offiziell tabu. Sie war durch mit ihnen.
    Drei Tassen Kaffee und ein pain au chocolat später hatte sie ihre Meinung noch nicht geändert.
    Auf keinen Fall.
    Ganz und gar nicht.
    Und sie hatte die Nase voll von den endlosen Wiederholungen derselben Bilder auf diesem Fernsehbildschirm. Wie der Prinz und die Prinzessin zur gestrigen Zeremonie vorfuhren. Wie der Prinz und die Prinzessin in die Menge winkten. Wie der Prinz und die Prinzessin wieder verschwanden. Wie Zuschauer auf irgendwelchen Tribünen vor dem Palast mit Fähnchen winkten. Wie irgendwelche Royals vorfuhren. Wie Promis

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