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Liebe ahoi

Liebe ahoi

Titel: Liebe ahoi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shari Low
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besser zusammengeblieben wären. Und erzähl mir nicht, dass wir nicht noch mal einen neuen Anfang machen könnten, wenn wir beide Singles wären. Wir wären ein gutes Paar, Beth. Ich habe dich gestern Abend erlebt – du wolltest, dass ich bei euch bleibe. Wenn ich Sarah verlassen würde, könnten wir glücklich zusammen sein.«
    Beth sprang auf, ihr Stuhl fiel polternd um. »Nein, das könnten wir nicht! Meine Güte, du bist so egoistisch, David. Die arme Sarah … Ah, ich würde dir jetzt am liebsten eine knallen. Wir. Könnten. Nicht. Glücklich. Zusammen. Sein. Ja, ich war froh, dass du letzte Nacht bei uns geblieben bist, denn zum ersten Mal, zum allerersten Mal warst du tatsächlich anwesend, als etwas mit einem unserer Kinder war, und es hat gutgetan, ein wenig Unterstützung zu haben. Glaub mir, das war eine nette Abwechslung. Aber weißt du, wieso es zwischen uns niemals funktionieren würde? Weil ich in den letzten fünfzehn Jahren ruhiger geworden bin, meine Mutterrolle genossen, das Leben an mir vorbeigehen lassen habe. Und jetzt bin ich bereit, wieder hinaus ins Leben zu gehen und mich zu amüsieren. Und wenn Sarah schlau genug ist, dich zum Teufel zu jagen, frage ich sie, ob sie mit mir kommt. Es wird nämlich höchste Zeit, dass sie endlich anfängt zu leben, anstatt immer nur auf dich zu warten.«
    Mit dem verächtlichsten Blick, den sie hinbekam, drehte Beth sich um und stürmte in die Kabine. Dabei stellte sie fest, dass sich dort etwas verändert hatte. Sie streckte den Kopf noch einmal durch die Balkontür.
    »Ach, übrigens, Romeo, deine Frau liegt nicht mehr im Bett. Sie ist gar nicht mehr in der Kabine. Du kannst also nur hoffen und beten, dass sie nichts von deiner kleinen Rede gerade mitbekommen hat, sonst kannst du an deinem Geburtstag damit beginnen, dir eine neue Frau zu suchen. Arschloch.«
    Mit diesen Worten ging Beth aus David Golds Leben.
*
    Der Security-Typ oben an der Gangway versuchte, nicht zu auffällig auf ihren Pyjama und ihre völlig zerzausten Haare zu schielen. Sarah war es gleichgültig. Vollkommen gleichgültig. Schwein. Nicht der Security-Typ. Der sah eigentlich ganz süß aus.
    Die Lehre dieses Morgens hieß definitiv »Diskutier unter keinen Umständen mit jemandem den Zustand deiner Ehe, wenn deine Ehefrau zuhört«. Gott, war das alles wirklich passiert? Sie hatte David und Beth hereinkommen hören und war aufgestanden, um ihnen guten Morgen zu sagen. Als sie die Balkontür erreichte, bekam sie gerade noch den spannenden Teil seiner Rede mit.
    Sie war also nur ein Ersatz für Beth. Sie hatte hinter dem Vorhang gestanden und jedes einzelne Wort mit angehört, und es hatte furchtbar wehgetan. Dieser verdammte David. So ein Mistkerl!
    Alles ergab auf einmal Sinn. Die Distanz in ihrer Beziehung. Die Tatsache, dass er nie da war. Die Tatsache, dass er keine Kinder von ihr wollte. Er wollte den Rest seines Lebens nicht mit ihr verbringen – er musste sich genau wie sie selbst einreden, dass sie eine tolle Zukunft hatten, wenn sie zusammenblieben. Sie hatten sich beide etwas vorgemacht. Aber was sie sich aufgebaut hatten, war nur ein Kartenhaus.
    Sarah zeigte ihren Ausweis und hastete dann weiter die Gangway hinab. Sie folgte der Menge durch das Hafengelände am Quai Antoine, bog auf die Route de la Piscine, dann lief sie die ausgetretenen Steinstufen zum Boulevard Albert hinauf. Sie blieb kurz stehen, um sich umzuschauen. Alles war genau so, wie sie es erwartet hatte, nur dass es viel, viel voller war. Auf der Straße vor ihr herrschte schon jetzt dichter Verkehr, überall waren Polizisten, die Autos und Lastwagen kontrollierten. Aber die Aussicht war spektakulär! Auf dem Hügel links konnte sie die hellen Mauern des Schlosses erkennen. Zu ihrer Rechten ragten hohe weiße Gebäude in den Himmel; sie standen dicht gedrängt wie in einem Lego-Dorf. Die Hügel umgaben die Stadt wie ein schützender Umhang.
    Es war wunderschön! Seit sie ein kleines Mädchen war, hatte Sarah davon geträumt, einmal hierherzukommen. Aber in ihren Fantasien hatte sie dabei nie einen Pyjama und weiße Converse ohne Socken getragen. Es waren die erstbesten Schuhe gewesen, die ihr in die Hände gefallen waren, ehe sie überstürzt die Kabine verlassen hatte.
    Wie dumm war sie nur gewesen! Aber damit war nun Schluss! Sie war jetzt hier, und solange sie nicht wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses verhaftet würde, würde sie dem Schiff und David Gold fernbleiben. Sie zog den Stadtplan, den alle

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