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Liebe ahoi

Liebe ahoi

Titel: Liebe ahoi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shari Low
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preisgab.
    »Psst, Baby, die Wände sind dünn wie Papier«, flüsterte er.
    Mona hörte es gar nicht. Wellen schierer Glückseligkeit durchströmten sie – von ihren knallroten Revlon-Zehennägeln bis zu den Spitzen ihrer langen kupferroten Extensions. Das tiefe, sexy Stöhnen, das ihr entfuhr, als sie kam, ließ Adrian seine Sorge um den Lärm vergessen und ihn selbst mit einem tiefen Stoß zum Höhepunkt kommen.
    Sobald er zur Ruhe kam, rollte Mona sich von seinem rapide schrumpfenden Penis herunter und ging durch das Büro. Dabei war ihr vollkommen bewusst, dass sie – lediglich mit Jimmy-Choo-Stilettos und St.-Tropez-Selbstbräuner bekleidet – von hinten einen fantastischen Anblick bot. Und das sollte sie auch. Jeden Morgen eine Stunde Pilates, dreimal pro Woche Hanteltraining und jeden Mittag mindestens eine Stunde Ausdauertraining – sie arbeitete hart für diesen Anblick. Der Mehrwert ihrer kleinen Zwischeneinlage gerade war, dass sie ungefähr so viele Kalorien verbrannt hatte wie bei einer halben Stunde auf dem Stepper. Vielleicht ließ sie ihn noch mal ran, dann könnte sie am Nachmittag die sechzig Minuten im Fitnessraum ausfallen lassen.
    Das Zifferblatt ihrer Longines-Platinuhr sagte ihr etwas anderes. Keine Zeit für einen zweiten Quickie. Verdammt, sie war spät dran. Nicht mal für ihre geliebte postkoitale Mentholkippe reichte es. Dabei machte die Tatsache, dass sowohl ihr Personal Trainer als auch die Hausregeln ihr diese eigentlich streng untersagten, sie besonders verlockend.
    »Leider muss ich dich jetzt verlassen«, gab Mona kund und knipste den Verschluss ihres Wonderbras zu, ehe sie ihre weiße Seidenbluse überstreifte.
    Diese und der Bleistiftrock im Vierzigerjahre-Look waren ihr Standard-Businessoutfit. Sie hatte nichts übrig für den stillosen Jeans-Look der jungen Reporter heutzutage. Schon in ihren Anfangszeiten, wenn sie auf der Straße unterwegs war, um irgendeine gut Story aufzuspüren, damit ihr Verleger sie nicht noch vor Redaktionsschluss feuerte, hatte sie begriffen, dass das Motto »Dress for Success« enorm hilfreich war. Der erschöpfte Arzt in der Notaufnahme, der junge Anwalt einer renommierten Kanzlei, der wichtigtuerische Kommissar – sie alle reagierten ganz anders auf Minirock mit enger Bluse, wilde Mähne und feuchte rote Lippen. Zumindest in den Neunzigern.
    Heute, zwei Jahrzehnte später, war Mona Fashion Editor eines Boulevardblatts, und Stil war ihr zweiter Vorname. Mit ihrem Instinkt für perfekte Auftritte hatte sie ihren Ehemann angelockt, den ersten ebenso wie den zweiten. Die untrügliche Stilsicherheit war etwas, worum sie die anderen Frauen auf den zahlreichen Wohltätigkeitsveranstaltungen beneideten, und der Grund, weshalb sie sich noch immer in ihrem Job hielt, auch wenn Dutzende Nachwuchstalente ständig an ihrem Thonet-Stuhl sägten.
    Und so erlaubte Mona sich in der Mittagspause ihre regelmäßigen kleinen Sexabenteuer auf dem Sofa in ihrem Büro mit perfekt modellierten Männern, deren Bodys in jedes GQ-Magazin gepasst hätten. Vor ihrer Tür saßen über hundert Zeitungsangestellte und stopften Burger und Chicken Wraps in sich hinein, während sie sich etwas wesentlich Appetitlicheres gönnte. Sie war sicher, dass der eine oder andere ahnte, was hinter ihrer Tür vor sich ging, aber das interessierte sie einen feuchten Kehricht.
    Adrian streckte den Arm aus, angelte lässig seine Armani-Boxershorts von der Sofalehne und hielt sie sich vor den Schritt.
    »Bisschen spät für Schamgefühle«, kommentierte Mona und schloss ihre Perlohrringe. Es nervte sie, dass Perlen auf einmal wieder in waren. In ihren Augen waren sie nie out gewesen. Aber jetzt wimmelte es samstagabends überall von billigen Mädels in lächerlich knappen Kleidchen und mit Perlenketten, die sie für drei Pfund in irgendeinem drittklassigen Shop auf der High Street erstanden hatten. Es entwertete den Look irgendwie, aber Mona war trotzdem noch nicht bereit, ihn aufzugeben. Die Mode der Vierzigerjahre war ihr Markenzeichen, und daran würde sie nichts ändern.
    Adrian sah sie an und stieß einen tiefen Seufzer aus. »Mann, das war echt großartig. Wir sollten das öfter machen.«
    Mona frohlockte innerlich. Wieso waren ausgerechnet die Gutaussehenden die, die besonders unersättlich waren? Man sollte doch annehmen, dass allein die Tatsache, dass sie jedes Mädchen haben konnten, sie cool und unerreichbar machte, aber in Wirklichkeit war genau das Gegenteil der Fall. Es war ein

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