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Liebe ahoi

Liebe ahoi

Titel: Liebe ahoi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renee Roszel
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plötzlich ihre Hand festhielt.
    „Wenn Sie nicht sofort damit aufhören, Miss Baptiste, werden Sie im Stehen Schach
    spielen müssen." Bezeichnend blickte er sie an.
    Tief atmete sie ein und machte einen Schritt zurück, konnte sich allerdings nicht aus seinem Griff befreien. „Sie ... Ich ..." Wenn nur ihr Verstand endlich wieder richtig funktionieren würde! „Frauen lassen es heutzutage nicht mehr einfach zu, dass man ihnen mit Gewalt begegnet, Doc." Sie funkelte ihn an, obwohl ihr in seiner Nähe schon wieder ganz anders wurde.
    „Dann wissen Sie auch, Miss Baptiste ..." Marc verstummte einen Moment, und ihre Nerven waren zum Zerreißen gespannt. Als er sich zu ihr beugte, hob sie unwillkürlich das Kinn und schloss die Augen. „... dass es bei Männern genauso ist", fügte er leise hinzu und streifte mit den Lippen ihr Ohr.
    Unvermittelt ließ er sie dann los, und sie taumelte etwas zurück. Als sie die Augen
    wieder öffnete, hatte er sich abgewandt.
    Ihre erste Woche als Dr. Merits Assistentin war anstrengend, aber auch erfüllend, und allmählich verstand Maxine, warum er seinen Beruf liebte und ausübte. Sie brauchte nur an den alten Mann zu denken, der vor Dankbarkeit geweint hatte, als „Dr. Marc" ihm sagte, dass seine Frau, mit der er seit dreiundvierzig Jahren verheiratet war, die schlimme Infektion so weit überstanden hätte, dass sie außer Lebensgefahr wäre.
    Und da war die besorgte, hochschwangere junge Frau eines Fischers gewesen, die Marcs Hand ergriffen und ihn unter Tränen angefleht hatte, dass er bei der Geburt zur Seite stehen möge. Er hatte sie aufmunternd angelächelt, ihr Gesicht umschlossen und es ihr leise versprochen. Die Neunzehnjährige, die mit ihrem Mann auf einer kaum bewohnten Insel lebte, war so erleichtert, dass Maxine insgeheim ehrfürchtig über das große Vertrauen staunte, das Marc vermittelte und genoss.
    Während er dann dem nervösen, ebenfalls noch sehr jungen Ehemann erklärte, was dieser bis zu seiner Ankunft tun sollte, wenn bei Sally die Wehen einsetzten, plauderte sie mit der Schwangeren bei einer Tasse Kaffee.
    „Geben Sie Rafe die Möglichkeit, dass er für Sie stark sein kann", sagte sie irgendwann zu ihr. „Sie beide können es auch allein schaffen, wenn es sein muss. Natürlich wird Dr.
    Marc so schnell wie möglich zu Ihnen kommen, aber vertrauen Sie sich und Ihrem Mann."
    Sie blickte zu dem Fischer und lächelte Sally anschließend aufmunternd an. „Ich wette, Ihr Rafe kann fast alles. Stimmt's?"
    Die junge Frau nickte, nachdem sie kurz überlegt hatte, und begann zu lächeln. „Er ist sehr schlau."
    Als Marc und sie bald darauf aufbrachen, hatte Maxine das unbestimmte Gefühl, dass die beiden zur Not auch ohne weitere Hilfe zurechtkommen würden. Sie freute sich, dass sie der jungen Frau etwas Zuversicht hatte vermitteln können, und war überrascht, als Marc sie während der ziemlich schweigsamen Rückfahrt plötzlich ansah und meinte: „Vielen Dank für den Rat, den Sie Sally gegeben haben. Sie muss es noch lernen, an sich und ihren Mann zu glauben."
    Seine Dankesworte hatten sie völlig unvorbereitet getroffen, denn ihr war nicht klar gewesen, dass er die Unterhaltung mit angehört hatte. Sie hatte nicht gewusst, was sie antworten sollte, und deshalb nur genickt und sich abgewandt.
    Doch auch noch heute, einige Tage später, erfüllte sein Kompliment sie mit Stolz und ließ sie erneut erbeben. „Nein, reiß dich zusammen", forderte sie sich leise auf, während sie zu der kleinen Bucht unweit vom Arzthaus schlenderte. Sie hatte sie von ihrem Schlafzimmerfenster aus gesehen und beschlossen, bei erster Gelegenheit dorthin zum
    Schwimmen zu gehen.
    Es war schon ziemlich spät, und sie war eigentlich müde. Auch würde das Wasser nicht sonderlich warm sein, aber das war ihr gerade recht. Sie hatte zu viel über einen gewissen Arzt nachgedacht und benötigte dringend eine Abkühlung.
    Plötzlich hörte Maxine ein Bellen und drehte sich um. Foo Foo sprang freudig über die abschüssige grüne Wiese auf sie zu. Finster blickte sie ihm entgegen. „Wohin willst denn du?" Sie atmete genervt ein. Der Hund hatte offenbar entschieden, dass sie zu ihm gehörte, denn jedes Mal beim Essen machte er es sich auf ihrem Schoß bequem, und wenn sie die Schlafzimmertür nicht richtig geschlossen hatte, schlich er sich nachts zu ihr ins Bett.
    „Ich kann dich hier nicht gebrauchen", erklärte sie dem treuen Kerlchen, das ihr leider inzwischen ans Herz gewachsen

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