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Liebe ahoi

Liebe ahoi

Titel: Liebe ahoi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renee Roszel
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amüsant werden."
    „Ja, wie eine Grippewelle." Marc schob die Hände in die Hosentaschen und drehte sich um. „Sag Miss Baptiste, sie soll sich den Wecker auf fünf Uhr stellen, wenn das nicht zu stark mit ihren privaten Interessen kollidiert", erklärte er im Gehen.
    „ Ja!" rief Jake hinter ihm her. „Das wird wirklich ausgesprochen amüsant."
    Ihr erster Tag als Marcs Assistentin war lang und aufschlussreich gewesen. Während der Behandlung eines gebrochenen Fingers hatte sie erfahren, dass diese entlegene Insel Merit Island hieß, und kurz danach hatte ein anderer Patient etwas von einer Smaragdmine gesagt.
    Anscheinend war der Doktor ein sehr vermögender Mann, und Maxine fragte sich, warum er überhaupt arbeitete, vor allem in so einem anstrengenden Beruf.
    Sie war zu Tode erschöpft und hatte großen Hunger, aber das Abendessen war noch nicht zubereitet. Nachdem der letzte Patient um sieben Uhr aus der Praxis gehumpelt war, hatte Marc geduscht und sich umgezogen. Jetzt stand er in Jeans und grünem Poloshirt in der Küche und putzte Gemüse, wobei er sie geflissentlich ignorierte.
    Vorher hatte er ihr mürrisch aufgetragen, das Hähnchen anzubraten, das anschließend
    mit dem Gemüse geschmort werden sollte. Wenn doch nur schon alles fertig wäre! Sie hatte noch nie so schwer oder lange ohne Zwischenmahlzeit gearbeitet. Nachdem sie von Mitternacht bis zwei Uhr morgens Schnittwunden, Blutergüsse und Kater behandelt hatten, waren sie kurz im Bett gewesen und um fünf Uhr wieder aufgestanden. Zum Frühstück hatte es Kaffee und Müsli gegeben, und um sieben Uhr waren dann schon die ersten Patienten gekommen. Seither hatte Maxine keine Pause gehabt und keinen Bissen mehr gegessen.
    Verstohlen blickte sie zu Marc. Er wirkte nicht besonders müde. Allerdings war er es auch gewohnt, sechs Tage in der Woche im Einsatz zu sein, und schien bei der Arbeit richtig aufzublühen. Er hatte für jeden ein Lächeln gehabt - nur nicht für sie. Wenn sie es nicht selbst erlebt hätte, würde sie nicht glauben, dass er eine so nette Art im Umgang mit seinen Patienten hatte. Alle mochten ihn und nannten ihn in liebevollem Respekt „Dr. Marc", als wäre er ein Mitglied ihrer Familie, auf das sie besonders stolz waren. Und bei den wenigen weiblichen Patienten hatte sie noch etwas anderes beobachtet: ein gewisses persönliches Interesse.
    „Sagen Sie, Doc", begann Maxine und fand, dass sie ihn für heute oft genug mit „Dr.
    Merit" angeredet hatte, „wie lautet die Diagnose bei der letzten Frau, die Sie heute behandelt haben?"
    Kurz blickte Marc sie an. „Welcher Frau?"
    Welcher Frau, dachte Maxine spöttisch. Auf Merit Island und den umliegenden Inseln gab es nicht viele Frauen, weshalb heute auch nur drei in der Praxis gewesen waren. „Ich meine die Patientin mit dem gelben Pulli und dem schwarzen Lederrock", antwortete sie und versuchte, nicht anzüglich zu klingen. „Sie erinnern sich bestimmt. Sie sagte etwas von Halsschmerzen."
    Er nickte und zerkleinerte weiter das Gemüse. „Madeline."
    Oh, er nannte sie beim Vornamen! „Wie auch immer. Was hatte sie?"
    Nachdenklich betrachtete er sie an. „Fällt das nicht unter die ärztliche Schweigepflicht?"
    Maxine zuckte die Schultern. „Tatsächlich?" Sie wandte sich wieder dem Hähnchen zu und schnitt ein Gesicht. „Auf mich wirkte sie nicht so krank, dass sie fünfzehn Meilen per Boot zurücklegen musste, damit Sie ihr in den Hals schauen konnten. Das ist alles."
    Als er nichts erwiderte, blickte sie ihn erneut an. „Und wie lautet die ärztliche Pflicht ...
    in puncto Beziehung zu Patientinnen?"
    Marc runzelte die Stirn. „Wollen Sie damit sagen, dass ich sie nicht mit der gebotenen Professionalität behandle?"
    „Seien Sie nicht gleich beleidigt, Doc. Was Sie hinter der Trennwand tun, ist Ihre Sache.
    Madeline machte auf mich nur den Eindruck, als würde sie mehr an Lust denn an
    Halsschmerzen leiden."
    Kaum merklich zog er die Brauen hoch. Dann legte er zu ihrer Überraschung das Messer weg, drehte sich um und lehnte sich gegen den Rand der Arbeitsfläche. „Sprechen wir offen und klären es ein für alle Mal."
    Verwirrt und beunruhigt, nickte sie bedächtig. Was würde er ihr erzählen? Dass er und Madeline ein Verhältnis hätten und sich zuweilen in der Praxis vergnügten, es sie, Maxine, aber nichts anging, mit wem er sich amüsierte? Wenn sie doch nur ihren Mund gehalten und ihre Neugier gezügelt hätte!
    „Was gestern im Wald passiert ist, war ein

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