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Liebe auf den ersten Biss

Liebe auf den ersten Biss

Titel: Liebe auf den ersten Biss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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riss die Tür der Stretchlimo auf und zwei Barbaren – Drew und Troy Lee – rollten auf den Bürgersteig, gefolgt von einer gewaltigen Marihuanawolke.
    »Scheiße, Alter! Wusstest du, dass da 'ne Tür war?«, sagte Drew, der dürre Hippie.
    »Guck mal«, sagte Troy Lee, der Chinamann, der tatsächlich Kung Fu konnte. »Hey, guck mal: unser Anführer!«
    »Geht zur Arbeit«, sagte Tommy. »Jetzt ist es sieben. Ihr könnt ausnüchtern und zur Schicht um elf wieder auf dem Damm sein.« Im Leben nicht, dachte Tommy.
    »Ja, das können wir schaffen«, sagte Lash mit einem Blick in den Wagen. »Hey, Barry, komm da runter! Du hast dich vorgedrängelt. Jetzt bin ich mal dran … dann Jeff. Die Liste hängt am Schwarzen Brett. Und, Blue, pass auf, was er mit deinem Ohr anstellt, Baby, sonst bist du den nächsten Monat taub.«
    Tommy machte die Haustür zu und setzte sich auf die Stufen, schlug die Hände vors Gesicht, um das alles zu vergessen. Die Barbaren waren seine Freunde gewesen, seine Gang. Sie hatten ihn bei sich aufgenommen, als er in der Stadt niemanden kannte, hatten ihn zu ihrem Anführer gemacht, und wenn er den Tonfall von Clints zweitem Anruf richtig deutete, würden sie sich in etwa vier Stunden, sobald sie zum Supermarkt kamen, gegen ihn wenden.
     

-7-
Die Liste
     
    Während Jody duschte, machte Tommy eine Liste.
     
    Hunger
    Wäsche
    neue Wohnung
    Zahnpasta
    heißer Dschungelsex
    Windex
    Vampir wegbringen
    Lakai
     
    »Was ist denn ein Lackhai?«, fragte Jody. Sie hatte leichte Probleme, geradeaus zu gucken.
    »Lakai, Lakai«, sagte Tommy.
    »Lecker Lackhai? Was soll das sein?«
    »Ein Lakai! Jemand, der uns hilft und tagsüber draußen sein kann. Das, was ich für dich war.«
    »Ach, mein Laufbursche!«
    Tommy legte die Liste weg. »So?«
    Jody nahm sie und ging zum Küchentresen. »Für einen Becher Kaffee würde ich meine Seele verkaufen.«
    »Ich war nicht dein Laufbursche«, sagte Tommy.
    »Ist doch jetzt egal. Wie lange haben wir Zeit für diese Liste?«
    »Ich hab im Kalender nachgesehen. Sonnenaufgang ist um sechs Uhr dreiundfünfzig, also bleiben uns noch gut zwölf Stunden. Wir haben bald Wintersonnenwende, also ist es lange dunkel.«
    »Wintersonnenwende? Oh, mein Gott! Bald ist Weihnachten.«
    »Und?«
    »Hallo? Weihnachtsgeschenke?«
    »Hallo? Wir sind entschuldigt. Wir sind tot.«
    »Das weiß meine Mutter aber nicht. Ich muss irgendwas finden, was ihr nicht gefällt. Und deine Familie …«
    »Ach, du lieber Gott! Weihnachten! Ich sollte Heiligabend zu Hause in Indiana sein. Wir brauchen eine völlig neue Liste.«
    »Mach du das. Ich geh mir die Haare fönen«, sagte Jody.
    Die neue Liste lautete:
     
    Weihnachtsgeschenke
    zu Hause anrufen
    Hunger
    Lakai (nicht Laufbursche)
    heißer Dschungelsex
    Windex
    Buch schreiben
    gruseligen alten Vampir loswerden
    neue Wohnung
    Wäsche
    Zahnpasta
     
    »Ich finde, wir sollten Dschungelsex von der Liste streichen«, sagte Jody. »Was ist, wenn wir den Zettel verlieren und jemand findet ihn?«
    »Also, mir scheint ›gruseligen alten Vampir loswerden‹ wäre da wohl etwas peinlicher, oder?«
    »Du hast recht. Streich Dschungelsex und tausch ›Vampir‹ gegen ›Elijah‹.« Jody tippte mit ihrem Stift auf die Liste. »Und nimm Windex raus. Schreib ›Kaffee‹ dazu.«
    »Wir können keinen Kaffee trinken.«
    »Wir könnten ihn riechen, Tommy. Ich brauch dringend einen Kaffee. Es ist wie Blutgier, nur – du weißt schon – zivilisierter.«
    »Apropos Blutgier …«
    »Ja, den Punkt solltest du lieber weiter oben ansetzen.«
    »Und schreib eine Flasche Whisky auf. Die wirst du kaufen müssen.«
    »Von wegen, mein kleiner Schreiberling. Wir erledigen diese blöde Liste gemeinsam.«
    »Ich bin zu jung. Ich darf noch keinen Alkohol kaufen.«
    Jody trat einen Schritt zurück. »Was du nicht sagst.«
    »Jep.« Tommy nickte, gab sich alle Mühe unschuldig und ahnungslos zu wirken.
    »Na dann … okay. Ich hätte wohl den Ausweis verlangen sollen, bevor ich mich für einen Laufburschen entscheide.«
    »Hey!«
    »Kleiner Scherz. Was hast du eigentlich mit dem Whisky vor?«
    »Was anderes von der Liste streichen«, sagte Tommy. »Ich hab 'ne Idee. Hol mal deine Handtasche.«
    »Was wollten die Barbaren eigentlich?«
    » Zwanzigtausend.«
    »Du hast ihnen hoffentlich gesagt, sie sollen sich selbst ficken.«
    »Das hatten sie schon getan.«
    »Meinst du, sie ahnen, was aus dir geworden ist?«
    »Noch nicht. Lash meinte, ich seh ein bisschen blass aus. Ich hab

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