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Liebe auf den ersten Biss

Liebe auf den ersten Biss

Titel: Liebe auf den ersten Biss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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Dichters, einem Kupferstich aus dem neunzehnten Jahrhundert. »Als hättest du überhaupt einen Schimmer, wer das ist.«
    »›Sie schreitet in Schönheit, wie die Nacht‹«, zitierte der Flanelltyp. Er zwinkerte ihr zu, dann grinste er. »Lord Byron ist einer meiner Helden. Bis dann.«
    Er drehte sich um und wollte gehen. Abby hielt ihn am Ärmel fest. »Hey, überall in der Stadt gibt es Stellen, wo man Spritzen tauschen kann. Die Adressen stehen im Bay Guardian.«
    »Danke«, sagte Flanell. Er wandte sich ab, doch Abby hielt ihn fest.
    »Wir gehen nachher ins Glas Kat. Da ist heute Abend Goth Club. Fourth Street, Fünfhunderterblock. Ich kenn da einen Dealer. Du weißt schon, für dein Heroin.«
    Der Flanelltyp nickte, warf noch einen Blick auf das Bild von Byron auf ihrem T-Shirt, dann sah er ihr ins Gesicht. Schockschwerenot. Der starrt so was von meine verlaufene Schminke an.
    »Habt Dank, Mylady«, sagte Flanellhemd. Und schon war er weg, entschwunden in den dunklen Gefilden der Tampongasse.
    »Was hatte das denn zu bedeuten?«, jammerte Jared. »Der war so … so Happy-Days-mäßig.« Jared White Wolf verbrachte viel Zeit damit, sich alte Fernsehserien anzusehen, wenn er nicht gerade vor sich hinbrütete oder sich Sorgen um sein Äußeres machte.
    Abby öffnete Jareds langen, schwarzen Mantel und trommelte an seine schmale Brust. »Hast du es nicht gesehen? Hast du es denn nicht gesehen?«
    »Was? Dass du dich wie 'ne Tussi aufgeführt hast?«
    »Er hatte Vampirzähne«, sagte Abby.
    »Hab ich auch«, sagte Jared, griff in seine Tasche und holte ein hübsches, zahnarztgeprüftes Vampirgebiss hervor. »So was hat doch jeder, Dusselchen.«
    »Ja, aber seine sind ihm eben gewachsen! Ich hab sie genau gesehen! Mir nach!«, sagte Abby und zog Jared White Wolf an seinem Fledermausflügelrevers hinter sich her. »Ich muss mir was Scharfes anziehen, bevor wir heute Abend in den Club gehen.«
    »Warte, ich brauch noch ein paar Pfefferminzbonbons. Ich hab Halsweh von den vielen Nelken, die wir gestern Abend geraucht haben.«
    »Jetzt komm schon!« Die Schnallen an Abbys schwarzen Plateaustiefeln rasselten, als sie ihren Freund an den Regalen voller Lippenstifte und Haarspülungen vorbeizerrte, bevor diese sein Interesse wecken konnten.
    »Okay«, sagte Jared, »aber wenn ich heute Abend keinen süßen Typen kennenlerne, musst du die ganze Nacht wach bleiben und mich halten, wenn ich weine.«
     
    »Du solltest irgendwann mal schwarzen Lippenstift probieren«, sagte Tommy zu Jody, als sie fast zu Hause waren, die Arme voller Einkäufe. Er dachte immer noch über die Kids im Drogeriemarkt nach. Zum ersten Mal seit der zehnten Klasse hatte er seine Kenntnisse romantischer Dichtung an den Mann bringen können. Eine Weile hatte er sich zu einem tragischen Helden stilisieren wollen, der unablässig vor sich hinbrütete und mit knirschenden Zähnen ins Leere starrte, während er im Stillen düstere Verse komponierte. Leider stellte sich heraus, dass es vergebliche Liebesmüh war, in Incontinence, Indiana, eine tragische Figur zu werden. Ständig kreischte seine Mutter irgendwo herum, so dass er seine Reime vergaß. »Tommy, wenn du weiter so mit deinen Zähnen knirschst, wirst du sie noch abwetzen, und dann kriegst du ein Gebiss wie Tante Esther.« Lieber hätte Tommy Tante Esthers Gesichtsbehaarung gehabt. Dann hätte er seinen Blick übers Moor schweifen lassen und sich dabei gedankenverloren über den Bart gestrichen.
    »Genau«, sagte Jody. »Um noch etwas deutlicher darauf hinzuweisen, dass ich eine Untote bin, die sich vom Blut der Lebenden ernährt.«
    »Bei dir klingt es irgendwie schäbig.«
    »Nein, es war nett gemeint.«
    »Oh.«
    »Wir dürfen wohl davon ausgehen, dass diese Leute ahnen, was es für sie bedeuten kann, wenn sie einem Vampir begegnen, nachdem wir uns nun einen kleinen Schnitzer erlaubt haben und – wie soll ich sagen? … UNBEDINGT UNSERE ZÄHNE IM DROGERIEMARKT HERZEIGEN MUSSTEN!«
    Tommy ließ fast seinen Einkauf fallen. Den ganzen Abend hatte sie noch kein Wort darüber verloren. Er hatte gehofft, es wäre ihr entgangen. »Es war ein Versehen.«
    »Du hast zu dem Mädchen ›Mylady‹ gesagt.«
    »Mein Byron hat sie beeindruckt.«
    »Ja, vermutlich hast du deinen Byron sogar ein bisschen raushängen lassen, was?«
    »So war das überhaupt nicht.«
    »Du hast gesabbert.« Jody blieb an der Haustür stehen und suchte in ihrer Jacke nach dem Schlüssel.
    Tommy trat um sie herum. »Für mich ist

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