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Liebe auf den ersten Biss

Liebe auf den ersten Biss

Titel: Liebe auf den ersten Biss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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echten Kreatur der Nacht auserkoren worden und stand zu ihrem Wort: Sie hatte alles Kindische abgeschüttelt. Sie nippte an ihrer heißen Schokolade und musterte Flood, den Vampir, der ihr gegenübersaß. Wie clever, dass er als ahnungsloser Durchschnittstyp auftrat, aber wahrscheinlich konnte er viele verschiedene Gestalten annehmen.
    »Ich könnte Sklavin Eurer düstersten Gelüste werden«, sagte Abby. »Ich kann so einiges. Alles, was Ihr wollt.«
    Flood, der Vampir, bekam einen Hustenanfall. Als er sich wieder im Griff hatte, sagte er: »Na, das ist doch wunderbar! Da hat sich 'ne Menge Wäsche angesammelt, und die Wohnung sieht aus wie Sau.«
    Er testete sie. Wollte wissen, ob sie würdig war, in seine Welt eingeführt zu werden. »Alles, was Ihr wünscht, Mylord. Ich kann waschen und putzen und Euch kleine Barbaren bringen, um Euren Hunger zu stillen, bis ich würdig bin.«
    Flood, der Vampir, kicherte. »Das ist echt cool«, sagte er. »Du würdest meine Wäsche waschen? Einfach so?«
    Abby wusste, dass sie aufpassen musste, dass sie ihm nicht auf den Leim gehen durfte. »Alles«, sagte sie.
    »Hast du schon mal eine Wohnung gesucht?«
    »Klar«, log sie.
    »Okay, damit kannst du gleich morgen früh anfangen. Du musst uns eine Wohnung besorgen.«
    Abby war entsetzt. Sie hatte gar nicht richtig darüber nachgedacht, dass sie ihr altes Leben so bald schon hinter sich lassen würde. Und doch wäre das alles bedeutungslos, wenn sie erst unsterblich war und zu den Kindern der Nacht gehörte. Nur ihre Mom wäre bestimmt sauer. »Ich kann nicht sofort umziehen, Mylord. Ich muss vorher noch was klären.«
    Flood, der Vampir, lächelte, doch seine Zähne waren kaum zu sehen. »Oh … die Wohnung ist nicht für dich. Es gibt da noch jemanden.« Er stutzte und beugte sich über den Tisch. »Eine Altvordere«, flüsterte er.
    Da war noch jemand? Sollte sie einem ganzen Zirkel von Untoten geopfert werden? Egal. Lily wäre so was von neidisch. »Wie es Euch beliebt, Mylord«, sagte sie.
    »Vielleicht solltest du mit dem ›Mylord‹-Quatsch aufhören«, sagte Flood.
    »Tschuldigung.«
    »Schon okay. Sei dir darüber im Klaren, dass das alles supergeheim bleiben muss, okay?«
    »Okay. Geheim.«
    »Ich meine, mir ist das egal, aber die Andere, die Altvordere … böse, böse.«
    »Sie?«
    »Ja, du weißt schon, so ein irischer Rotschopf.«
    »Eine keltische Gräfin? Die Frau, die auch im Dromarkt war?«
    »Genau.«
    »Wie geil!«, brach es aus Abby hervor. Augenblicklich versuchte sie, ihre latente Infantilität zu verbergen, indem sie in den Rand ihres Kakaobechers biss.
    »Du hast da Schokolade.« Flood, der Vampir, deutete auf ihre Oberlippe. »So was wie ein Marshmallow-Bärtchen.«
    »Tschuldigung«, sagte Abby und wischte mit dem Rücken ihres Netzhandschuhs daran herum, verschmierte ihren schwarzen Lippenstift über die ganze Wange.
    »Geht schon«, sagte Flood, der Vampir. »Echt niedlich.«
    »Scheiße!«, sagte Abby.
     

-9-
Es ist wie eine Zeitreise,
nur irgendwie langsamer
     
    DIE CHRONIKEN DER ABBY NORMAL:
Gepeinigtes Opfer der Tumben Tageslichtler
     
    Da sitze ich nun also wieder, um mir die Adern aufzuschneiden und meinen Schmerz über deine Seiten zu vergießen. Mein finsterer Freund – nach sechzehn Jahren gänzlich ereignisloser Existenz komme ich nun zu dir mit einem Hoffnungsschimmer, der den Gräuel meines elenden Daseins durchbricht. Oh, mein Gott! Ich habe ihn gefunden! Oder besser: Er hat mich gefunden.
    Stimmt genau, der Dunkle Lord hat mich gefunden. Ein richtiger, echter Vampir. Er heißt Flood, und er hat es nicht gesagt, aber ich glaube, er ist von einem europäischen Adelsgeschlecht – ein Viscount oder Discount oder so was ähnliches.
    Ich war mit Jared bei Walgreens, da haben wir ihn getroffen – und, o Gott, er ist so was von scharf, aber auf total zurückhaltende Art und Weise. Ich hätte ihn voll für einen Normalo gehalten, in Flanellhemd und Jeans, aber er hat uns nach Spritzen gefragt, und ich hab genau gesehen, wie seine Zähne rauskamen. Und ich so: »Ich kann dich mit meinem Dealer zusammenbringen«, so in der Art, und dann hat er Byrons Bild auf meinem T-Shirt gesehen und »Sie schreitet in Schönheit« zitiert, was ja wohl mein Lieblingsgedicht ist, neben dem von Baudelaire, wo er sagt, dass seine Freundin Futter für die Würmer ist, nur dass Lily schneller war als ich, weil Baudelaire nämlich ihr Lieblingsdichter ist, und deshalb hat sie auch das T-Shirt mit seinem Bild

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