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Liebe auf den ersten Biss

Liebe auf den ersten Biss

Titel: Liebe auf den ersten Biss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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sie.
    »Charlie Asher. Das hier ist Asher's.«
    »Okay, Charlie, du scheinst ein netter Kerl zu sein, aber ich weiß nicht genau, was du bist, und du scheinst es selbst nicht zu wissen. Du weißt es doch nicht, oder?«
    Er wurde rot. Jody sah, wie sein Gesicht heiß wurde. »Bei mir hat sich in letzter Zeit einiges verändert.«
    Jody nickte'. Er hätte wirklich der perfekte Lakai sein können, wäre er nicht so eine sonderbare, übersinnliche Kreatur gewesen. Gerade hatte sie sich an den Gedanken gewöhnt, dass Vampire real waren, und sie hatte eine Menge Blut trinken müssen, bis sie bereit war, diesen Umstand hinzunehmen, und jetzt gab es noch andere – andere – Wesen? Trotzdem, Jody empfand Mitleid. »Okay«, sagte sie. »Ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn man – also – wenn man sich in einer Situation wiederfindet, in der einen Mächte, auf die man keinen Einfluss hat, in jemanden – in etwas – verwandeln, für das man kein Handbuch besitzt. Ich weiß, was es heißt, nichts zu wissen. Aber irgendwer irgendwo weiß es. Irgendjemand kann dir sagen, was los ist.« Und du kannst nur hoffen, dass sie dir keinen Scheiß erzählen, wollte sie hinzufügen, überlegte es sich aber anders.
    »Wovon reden Sie eigentlich?«, fragte er.
    »Du lässt Menschen sterben, habe ich recht, Charlie?« Sie wusste nicht, warum sie das sagte, doch sobald es heraus war, wusste sie, dass es stimmte. Als wären ihre Sinne übersteuert, als könnte sie etwas Neues spüren wie ein Knistern in der Leitung, und es verriet ihr genau das.
    »Wie können Sie …?«
    »Weil ich es tue«, sagte Jody. »Nicht wie du, aber ich tue es auch. Such sie, Charlie. Verfolg die Spur zurück und finde die Leute, die dabei waren, als sich deine Welt verändert hat.«
    Das hätte sie nicht sagen sollen. Sie wusste es, als es heraus war. Eben hatte sie ihm etwas gegeben, was jemandem gehörte, den sie vor kaum zwanzig Minuten getötet hatte. Doch während sie noch bedauerte, belastende Beweise preisgegeben zu haben, fiel ihr ein, dass sie Tommy da draußen allein gelassen hatte, taumelnd wie ein Blatt im Wind, kaum anders als dieser Mann. Nur für ein paar Stunden, aber Tommy wusste nicht, wie er sich als Vampir verhalten sollte – er war ja nicht mal als Mensch sonderlich normalitätsbegabt gewesen. Er war eben nur ein Landei aus Indiana, und sie hatte ihn in dieser gnadenlosen Stadt allein gelassen.
    Sie machte auf dem Absatz kehrt und rannte aus dem Laden.
     
    »Kakao?«, sagte Tommy. »Du siehst durchgefroren aus.« Er hatte ihr draußen auf der Straße seine Jacke gegeben.
    Er ist so galant, dachte Abby. Wahrscheinlich soll ich Kakao trinken, damit mein Blutzucker steigt, bevor er mir das Leben aus den Adern saugt.
    Den Großteil ihres Lebens hatte Abby damit verbracht, darauf zu warten, dass irgendetwas Außergewöhnliches geschah. Wo sie auch sein mochte, es gab doch immer irgendwo eine Welt, die interessanter war. Sie hatte eine gewisse Entwicklung durchgemacht und anfangs in der phantastischen, kawaii- niedlichen Plastikwelt von Hello Kitty gelebt, dann war sie ein knallbuntes Manga-Lollipop-Spacegirl mit klobigen Sneakern geworden, und vor ein paar Jahren schließlich tauchte sie in die dunkle Gruftiwelt der Pseudovampire, Suizidpoeten und romantischen Schwermut ab. Es war eine finstere, verführerische Welt, und am Wochenende konnte man so richtig lange ausschlafen. Ihrem düsteren Wesen entsprechend, hatte sie alles dafür getan, stets eine gewisse erschöpfte Trübseligkeit an den Tag zu legen und etwaigen Enthusiasmus, den sie empfinden mochte, in ein Vehikel bevorstehender Enttäuschung zu verwandeln. Vor allem aber musste sie ihr kindisches Gebaren unterdrücken, das sie – wie ihre Freundin Lily sagte – niemals abschütteln würde, solange sie sich weigerte, ihren Hello-Kitty -Rucksack wegzuwerfen und ihren virtuellen Nintendog-Beaglewelpen abzuschaffen.
    »Er hat virtuelles Parvo«, hatte Lily gesagt. »Du musst ihn einschläfern lassen.«
    »Er hat kein Parvo«, hatte Abby beteuert. »Er ist nur müde.« »Er ist verflucht, und du bist niedlich und hoffnungslos infantil«, tadelte Lily.
    »Bin ich nicht. Ich bin komplex und düster.« »Du bist infantil, und dein E-Dog hat i-Parvo.« »Azrael ist mein Zeuge: Ich will nie wieder infantil sein«, sagte Abby, den Handrücken theatralisch an die Stirn gepresst. Lily stand ihr bei, als sie ihre Nintendog -Cartridge dem 91er Nachtbus vor die Räder warf.
    Und nun war sie von einer

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