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Liebe auf den ersten Biss

Liebe auf den ersten Biss

Titel: Liebe auf den ersten Biss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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bekommen, obwohl Byron sowieso viel knackiger ist, und ich ihn zur Not sogar auf einem Nagelbrett vögeln würde.
    Also bin ich nach Hause und hab mich umgezogen und geschminkt, und am Glas Kat sind wir einfach so durch die Tür, als wären wir fünfundzwanzig oder so. Jared hat unsere Ausweise eigenhändig im Copyshop zusammengebastelt, und wir sehen auf den Bildern beide so was von erwachsen aus, obwohl ich finde, dass er es mit dem Schnurrbart etwas übertrieben hat. Jedenfalls waren wir ungefähr zehn Minuten da, als dieser Song kommt, den ich echt gerne mag – »Boning You in the Ossuary« von Dead Can Dub, so was von cool und makaber. Und ich hab versucht, Jared zum Tanzen zu bewegen, aber da kommt dieser Typ vorbei, nimmt Jareds Cape und meint »Hübsches Grau!«, und das war es dann gewesen. Jared flippt völlig aus und macht sich komplett zum Idioten, versucht, sich hinter mir zu verstecken und so, und dann sagt er plötzlich, er hält es nicht mehr aus und muss nach Hause und alles neu färben. Also hat er mich der klammen Einsamkeit überlassen, die sich Nacht nennt, und ich habe mir eine Flasche Wasser und ein paar Chips gekauft und wollte mich gerade bereitmachen, meine verlorene Jugend zu beklagen, als ER auftauchte. Oh, mein Gott!
    Stell dir vor, er kannte allen Ernstes Byron und Shelley! Die haben früher in der Schweiz zusammen Partys gefeiert, als sie noch jung waren. Da haben sie alle Laudanum genommen und Gespenstergeschichten und so Zeug gelesen, und dann haben sie echt das Gruftitum erfunden, genau da in seiner Villa an irgendeinem See. Er ist so was wie DER GRÜNDER! Er hat mich auf einen Kaffee eingeladen, und am liebsten hätte ich mich genau da mitten im Starbucks von ihm nehmen lassen. Lily wird bestimmt gelb vor Neid.
    Er hat also gesagt, ich muss warten. Er hat ein Verhältnis mit irgendeiner keltischen Vampirgräfin, und ich soll den beiden morgen früh eine Wohnung suchen. Er hat mir den Namen von einer Immobilienmaklerin gegeben, die ich anrufen soll, und dazu einen dicken Batzen Geld. Ich muss beweisen, dass ich seines Vertrauens würdig bin, weil er mir sonst nie im Leben die dunkle Gabe übertragen wird, und dann muss ich bestimmt wieder zur Schule gehen und lande wahrscheinlich am College oder arbeite im Kaufhaus oder so.
    Da nun also Weihnachtsferien sind, werde ich diese Frau anrufen und Flood und seiner keltischen Vampirgräfin eine Wohnung suchen. Und wenn sich Flood bei Sonnenuntergang aus seinem Grab erhebt, werde ich meine Belohung bekommen.
    Ich bin total heiß darauf, die keltische Gräfin kennenzulernen. Flood sagt, sie ist launisch. Was ist, wenn sie mich ablehnt? Flood sagt, er steht gar nicht so richtig auf sie – so was ist das nicht. Sie ist vielmehr seine Gebieterin, und sie sind schon schlappe fünfhundert Jahre zusammen, also – na ja – die beiden haben eine gemeinsame Geschichte, und die kann ich respektieren.
     
    ERINNERUNG: Nicht vergessen rauszufinden, ob ich ihre Heimaterde in die neue Wohnung schaffen muss, bevor wir die Särge transportieren.
    ERINNERUNG: Muss ich mir einen Sarg bauen lassen? Wäre es okay, wenn er lila ist?
    Ach ja, und meine Schwester Ronnie hat Läuse.
     

-10-
Rot, Weiß und Blau,
nicht unbedingt in dieser Reihenfolge
     
    Schneewittchen, dachte Blue.
    Wenn die Sieben auf mich aufpassen und ich auf sie, bin ich fast wie Schneewittchen. Zugegeben, die Barbaren waren nicht gerade Zwerge. Jeff Murray, der Ex-Highschool-Basketballstar war mindestens einsfünfundneunzig, und Drew, ihr Hausapotheker, reichte fast an ihn heran, aber sie war ja auch nicht gerade Schneewittchen. Trotzdem, sie waren alle nett zu ihr, behandelten sie rücksichtsvoll und mehr oder weniger mit Respekt, innerhalb ihrer Möglichkeiten als Bande bekiffter Lustlümmel. Sie schienen eine gewisse Arbeitsmoral zu haben, waren loyal, prügelten sich nicht untereinander und waren relativ sauber – für Männer in dem Alter.
    In ein paar Tagen hätte sie ihnen alles Geld abgenommen. Sie wusste es, und die wussten es – aber was dann? Sicher, es war ein Haufen Holz, aber noch keine Leck-mich-Knete. (Per Definition so viel Geld, dass man zu jedem immer und überall »Leck mich!« sagen konnte, ohne sich Sorgen um die Folgen machen zu müssen.) Sie würde sich überlegen müssen, was sie machen, wohin sie gehen wollte. Da nun diese Riesenchance bedrohlich über ihr aufragte, merkte sie, dass ihr ein völlig neues Leben bevorstand, und es machte ihr – offen gesagt

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