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Liebe auf den ersten Biss

Liebe auf den ersten Biss

Titel: Liebe auf den ersten Biss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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nun eine ganz neue Bedeutung. Der Blitz führte ihm vor Augen, dass das Spiel zu Ende war, dass sein Ausflug in die menschlichen Leidenschaften (und sei es nur um der Rache willen) weit genug gegangen war und es nun Zeit wurde, Schadensbegrenzung zu betreiben. Alle würden sterben müssen. Aber er wollte sie nicht töten. Sie nicht.
     
    Nachdem sie in zwei Tagen zweimal abgebrannt war, stand Blue der Sinn nach einem Blutbad, einem heilenden Massaker, doch die Barbaren bremsten sie und führten weibische, moralische Gründe an, dass Mord – nun ja – nicht rechtens sei.
    »Ihr seid doch völlig ausgebrannt«, sagte Blue. »Jetzt ist nicht der richtige Moment, sich ein Gewissen zuzulegen. Wo war denn euer Gewissen, als ich es euch zwölfmal täglich machen musste, hm?«
    »Das war was ganz anderes«, sagte Drew. »Da stehst du doch drauf.«
    »Genau«, fügte Jeff hinzu. »Und wir haben dich bezahlt.«
    »Und niemand ist zu Schaden gekommen, amiga«, fügte Gustavo hinzu.
    Blues verkohlte Kruste krümelte, als sie sich im Wagen auf Gustavo stürzen wollte, der vorn neben dem Fahrer saß. Drew hielt sie an den Hüften fest und zog sie auf ihren Sitz zurück. Sie verschränkte die Arme und schmollte und blies vor Empörung kleine Ascheflocken aus. Diese Typen sollten eigentlich tun, was sie ihnen sagte. Sie waren doch ihre sieben – na gut: drei – Zwerge.
    »Schnauze, Bohnenfresser! Ich wurde verletzt. Ich bin verletzt. Seht mich an!«
    Keiner sah sie an. Alle waren von der Hüfte aufwärts verkohlt, zumindest an der Vorderseite. Ihre Hemden hingen in Fetzen. Blues Leinenkleid war fast vollständig verbrannt. Sie trug nur ihren Slip und den versengten BH. Ihr Gesicht war noch immer etwas schief, nachdem Elijah es auf die Motorhaube geknallt hatte.
    »Dafür können wir nichts, Blue«, sagte Drew.
    Blue schlug ihm ein paarmal auf den Kopf, dass seine schwarzen Ohren und die Asche seiner Haare herabrieselten. Dabei brach sie sich die Spitze vom kleinen Finger ab, sank in den Sitz zurück und knurrte wie ein geprügelter Hund.
    »Wir brauchen Blut, um zu heilen«, sagte Blue. »Und zwar reichlich.«
    »Ich weiß«, sagte Jeff. Der verbrannte Stürmerstar saß am Steuer. »Ich kümmer mich ja schon darum.«
    »Du bist gerade an fünf brauchbaren Teenagern vorbeigefahren«, sagte Blue. »Wo willst du denn hin?«
    »Irgendwohin, wo die Spender unserem Bedarf gewachsen sind«, sagte Jeff.
    »Tja, bis ihr mir mein Geld wiederbeschafft habt, sind wir pleite, also sollten deine Spender besser Bargeld bei sich haben.«
    »Wir können ja wohl kaum mitten im Bankenviertel in eine Bar spazieren«, sagte Drew. »Nicht so, wie wir aussehen.«
    »Euch würden sie nicht mal in euren Sonntagsklamotten reinlassen.« Blue musste feststellen, dass sie versengt noch bissiger war als sonst. Sie hatte versucht, eine Valium zu schlucken, die noch vom Mercedesmann stammte, aber genau wie Drew und die anderen, die sich an seinen Schmerztabletten gütlich taten, musste auch sie feststellen, dass ihre vampirische Verdauung sich strikt weigerte.
    »Wir sind da«, sagte Jeff, als er den Mercedes auf einen großen Parkplatz lenkte.
    »Du willst mich wohl verarschen«, sagte Blue. »Der Zoo?«
     
    Tommy wartete eine halbe Stunde, bis er Jody auf ihrem Handy anrief, bekam jedoch nur einen kurzen Piepton, dann die Mailbox. In der nächsten halben Stunde versuchte er es noch dreimal, spielte zwei Runden Gunning for Nuns Xtreme auf Jareds Xbox, rief Abbys Handy an, erreichte wieder nur die Mailbox, dann unternahm er seinen ersten ernstzunehmenden Versuch, sich in Nebel zu verwandeln. Jody hatte gesagt, es sei eine rein mentale Sache, man müsse sich nur als Nebel sehen und dann zwingen, selbst Nebel zu werden. »So als würde man einen bestimmten Muskel anspannen«, hatte sie gesagt. »Wenn man es einmal geschafft hat, weiß man, wie es sich anfühlt, und kann es immer wieder tun. Wie das Aufstehen beim Wasserski.«
    Es ging ihm nicht darum, unentdeckt aus diesem Keller zu entkommen, sondern um das, was Jody über den nebligen Gemütszustand erzählt hatte, dass die Zeit einfach so dahinschwebte wie in einem Traum. Sie sagte, nur deshalb hätte sie ihn nicht windelweich geprügelt, als er sie in Bronze gegossen hatte. Als Nebel fand man so was gar nicht mehr so schlimm. Vielleicht konnte er sich auf diese Art die Zeit vertreiben, ohne vor Sorge durchzudrehen.
    Er ließ mental die Muskeln spielen, bekam jedoch nur einen hupenden Furz zustande, so dass

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