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Liebe auf den zweiten Kuss

Liebe auf den zweiten Kuss

Titel: Liebe auf den zweiten Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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als Doris die Leiche gefunden hatte, und sie stünde nicht als eine der zehn Topzeugen auf der Liste der Polizei.
    Als sie eintrat, runzelte er die Stirn. Und als sie sagte: »Die Polizisten hätten fast die Couch zum Zusammenkrachen gebracht, wir müssen eine neue kaufen«, konnte er sich nicht mehr länger zügeln.
    »Nein!«
    »Gabe, das ist schrecklich. Alles andere sieht jetzt so schön aus, aber das...«
    »Der Rest sieht nicht schön aus, der Rest sieht nicht aus wie jedes andere verdammte Büro in der Stadt. Die Couch bleibt.«
    Sie verschränkte die Arme und blickte ihn mit ihrem trügerisch zarten Gesicht verärgert an. Sie war ungefähr so zart wie ein Schlaghammer. »Lass mich raten. Dein Vater hat das Sofa gekauft.«
    Er schloss die Augen. »Warum musst du nur alles verändern? Das Vorzimmer erkenne ich überhaupt nicht mehr wieder. Es sieht aus wie eine verdammte Arztpraxis.«
    »Es ist geschmackvoll«, widersprach Nell.
    »Es ist aalglatt«, konterte Gabe. »Und es entspricht weder mir noch Riley...«
    »Und deinem Vater auch nicht«, beendete Nell den Satz. »Außerdem stammt die Einrichtung nicht aus dem Jahr 1955.«
    »Und außerdem ist es mein Büro. Und nicht deines.« Gabe beugte sich vor und starrte sie an. »Vergiss das nicht. Du bist hier lediglich die Sekretärin. Du...« Er hielt inne, weil sie noch blasser als gewöhnlich geworden war.
    »Ich bin nicht nur eine Sekretärin«, sagte sie, ihre Stimme tief und atemlos. » Niemand ist nur eine Sekretärin, du Idiot.«
    Gabe blickte zur Decke. Er wusste genau, er würde durchdrehen, wenn er sie ansah. »Verdammt, Nell, das hier ist mein Geschäft.«
    »Ich weiß, dass es dein Geschäft ist. Das sagst du mir jeden Tag aufs Neue. Ich versuche lediglich, dein Geschäft für dich zu führen. Ich bin Büroleiterin. Du hast ein Büro zu leiten. Das tue ich. Wenn du mir nicht ständig in die Quere...«
    »Ich bin nicht Tim«, schnitt ihr Gabe das Wort ab, und sie verstummte. »Verwechsle unser Büro nicht ständig mit der Versicherungsagentur und glaube nicht, dass du über mich so bestimmen kannst wie über ihn.«
    Nell wurde blass. »Ich bin nicht Chloe. Hör auf anzunehmen, dass du mich herumkommandieren kannst, so wie du sie immer herumkommandiert hast. Was ist nur mit euch Männern los? Budge drängt Margie, mit der Arbeit im Café aufzuhören, weil er glaubt, hier kämen ständig Mörder zum Tee. Was bildet ihr Männer euch eigentlich ein, dass ihr uns einfach Befehle erteilen und uns dann in den Hintergrund drängen könnt und dass wir dort bleiben, damit ihr euch wohl fühlt?«
    Er atmete tief durch, um nicht erneut loszubrüllen. Er musste seine ganze Selbstbeherrschung aufbringen, um nicht wieder zu brüllen. Sie presste die Lippen aufeinander.
    »Lynnie hatte Recht. Wenn du nur könntest, würdest du mich ausnutzen, und es würde dir noch nicht einmal auffallen.« Mit kerzengeradem Rücken verließ sie wutentbrannt das Zimmer.
    Eine Minute später trat Riley ein, während Gabe immer noch damit beschäftigt war, seine Wut in den Griff zu bekommen. Er nutzte sie nicht aus, verdammt noch mal, er …
    »Mit der Polizei war es nicht besonders schlimm«, meinte Riley. »Eben gerade habe ich einen sehr interessanten Anruf erhalten.« Dann blickte er Gabe ins Gesicht. »Himmel, bitte sag mir, dass ihr euch nicht schon wieder streitet.«
    »Das Sofa«, brummte Gabe unwirsch. »Nell hat Probleme mit der Hierarchie hier. Das wird sie lernen müssen.«
    »Da bin ich mir nicht so sicher.« Riley schloss die Tür und setzte sich Gabe gegenüber. »Sonst alles in Ordnung? Du siehst schlimm aus.«
    Gabe spürte, dass er schwitzte. Vermutlich vor Wut. Himmel, sie würde ihn noch umbringen. »Ich werde so wütend mit ihr, dass ich nicht aufhören kann zu brüllen. Gleichzeitig will ich sie packen und...«
    »Ich weiß«, sagte Riley.
    »Und sie steht dann einfach nur da, die Hände auf den Hüften, und fordert mich heraus, es zu tun. Ich schwöre, sie hält es vermutlich für ein Vorspiel.«
    »Ich weiß.«
    »Was es meist ja auch ist«, fuhr Gabe nachdenklich fort. »Diese Frau ist im Bett ein verdammtes Wunder.«
    »Ich weiß«, sagte Riley.
    Gabe spürte, wie seine Wut erneut aufflackerte, und Riley sagte hastig: »Nein, ich weiß es nicht. Ich habe es vergessen. Ich kann mich kaum noch an ihren Namen erinnern.« Als Gabe ihn immer noch böse ansah, sagte er: »Hey, ich bin schließlich nicht derjenige, der eine neue Couch möchte.«
    Gabe stützte seinen

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