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Liebe auf den zweiten Kuss

Liebe auf den zweiten Kuss

Titel: Liebe auf den zweiten Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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Sache mit einem Anwalt besprochen. Man hat uns geraten, dich auf diese Summe zu verklagen. Man hat uns auch gesagt, dass wir damit keine Schwierigkeiten haben dürften.«
    »Meinst du?«, fragte Nell, immer noch ganz ruhig.
    »Ich denke schon«, entgegnete Whitney angespannt.
    »Andernfalls rät uns unser Anwalt, Anzeige wegen mutwilliger Zerstörung und Körperverletzung zu erstatten. Meiner Meinung nach sollte sich das für die Polizei als sehr interessant erweisen in Anbetracht der Tatsache, dass du bekanntermaßen eine Frau bedroht hast, die am letzten Wochenende tot in deinem Keller aufgefunden wurde.«
    »Du bist, mit Verlaub, eine niederträchtige Schlampe«, warf Suze ein.
    »Suze, diese Sache hat nichts mit dir zu tun«, wandte sich Tim an sie.
    Suze wollte gerade den Mund öffnen, doch Nell legte ihr die Hand auf den Arm. »Ich glaube, euer Anwalt irrt sich«, sagte Nell. »Um ehrlich zu sein, ich halte euren Anwalt für einen rachsüchtigen Idioten.«
    Tims Blick wanderte zu Suze, dann zurück zu Nell. »Sieh doch, wir wollen nicht kleinlich erscheinen. Aber du hast Eigentum zerstört, das wir ersetzen mussten. Da ist es doch nur fair, wenn...«
    »Tim«, unterbrach ihn Nell mit der Andeutung eines Lächelns im Gesicht. »Ich habe bereits vor Monaten aufgehört, mir von dir sagen zu lassen, was fair ist.« Sie beugte sich vor. »Erstens bin ich immer noch zur Hälfte Eigentümerin dieser Agentur, obwohl sie mysteriöserweise im letzten Geschäftsjahr zum ersten Mal überhaupt keinen Gewinn abgeworfen hat. Demnach kannst du mich lediglich für die Hälfte der Eiszapfen zur Verantwortung ziehen, was meine Schuld dir gegenüber auf eintausendundfünfzig Dollar reduzieren würde.«
    »Aber wir müssen doch alle ersetzen«, widersprach Tim. »Nein«, entgegnete Nell. »Meinen Teil möchte ich nicht unbedingt ersetzen. Zerschmettert gefallen sie mir besser. Und was den Schreibtisch betrifft, so kannst du keinerlei substanzielle Zahlung ohne mein Einverständnis vornehmen. Und ein Fünftausenddollar-Schreibtisch ist eine substanzielle Ausgabe. Ich stimme ihr nicht zu. Damit wird es zu einer persönlichen Ausgabe, die du alleine tragen musst.«
    »Moment mal«, unterbrach Whitney, und Suze bereitete sich darauf vor, sie, falls nötig, zusammenzustauchen.
    Nell ignorierte sie, streckte die Hand aus und legte sie auf Tims. »Ich weiß, wie schwer es dir fällt, die Agentur mit mir zu teilen.«
    »Es vereinfacht die Dinge nicht gerade«, nickte Tim zustimmend. »Ich habe nicht bedacht, dass die Hälfte der Trophäen dir gehörten. Du hast Recht.«
    »Tim«, sagte Whitney mit tiefer Stimme.
    »Aber der Schreibtisch«, fuhr er fort, »ist keine Privatausgabe, Nell, das ist mein Arbeitsschreibtisch.«
    »Für all diese Probleme habe ich mir eine Lösung überlegt«, fuhr Nell immer noch vollkommen gelassen fort. Ohne die geringste Gefühlsandeutung blickte sie ihm in die Augen. »Ich glaube, ich sollte dir meine Hälfte der Agentur verkaufen. Ich habe eine Weile lang darüber nachgedacht, und als du heute angerufen hast, habe ich noch mehr darüber nachgedacht. Dann habe ich Budge Jenkins angerufen. Er wird am Montag vorbeikommen, eine Buchprüfung vornehmen und den Wert der Agentur insgesamt feststellen.«
    »Wie bitte?!«, erkundigte sich Tim verdutzt.
    Na bitte, dachte Suze hoch erfreut.
    »Wenn die Buchprüfung keinerlei Unregelmäßigkeiten ergibt, kannst du mir die Hälfte des Agenturwertes auszahlen und deinen Schreibtisch als Geschäftsausgabe absetzen.« Nell lehnte sich zurück und wandte sich schließlich Whitney zu. »Wenn ich dann noch einmal in der Agentur vorbeikomme und etwas zerstören sollte, kannst du mich festnehmen und erschießen lassen. Auf diese Weise sind alle glücklich und zufrieden.«
    »Ich kann es mir nicht leisten, dich auszuzahlen«, wandte Tim ein. »Wir haben Ausgaben...«
    »Dann leih dir das Geld«, schlug Nell vor. »Schnall den Gürtel enger. Lebe wieder so, wie wir es nach unserer Hochzeit auch getan haben. Probleme gemeinsam zu schultern, kann eine Beziehung sehr stärken.«
    »Du bist einfach nur nachtragend«, sagte Whitney.
    »Ich würde es eher als Gerechtigkeit mit Gewinnrate bezeichnen«, sagte Nell ein wenig traurig.
    Whitney blickte Nell an und versuchte, die Situation zu erfassen, während Suze Whitney beobachtete. »Unser Rechtsanwalt...«, beharrte Whitney, »meint, dass wir damit durchkommen.«
    »Dein Rechtsanwalt«, sagte Nell, »ist Jack Dysart. Und der macht mich

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