Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liebe auf den zweiten Kuss

Liebe auf den zweiten Kuss

Titel: Liebe auf den zweiten Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
Vom Netzwerk:
Beifahrertür aufriss, hineinsprang und Marlene auf ihren Schoß zog.
    »Los, los«, kommandierte sie.
    Suze fuhr ohne ein Wort los, während Nell versuchte, ihren Atem zu beruhigen. »Tut mir Leid«, sagte sie an Marlene gewandt, die auf ihrem Schoß keuchte. »Ich hatte keine Ahnung.«
    Marlene blickte grimmig zu ihr auf. Dann bellte sie ein einziges Mal, ein kurzes, scharfes, wütendes Wuff, mit dem man Glas hätte zum Zerspringen bringen können.
    »Mein Gott«, staunte Suze. »Die Garbo spricht. Was ist passiert?«
    »Farnsworth hat einen neuen Hund«, erläuterte Nell. »Einen deutschen Schäferhund mit den Ausmaßen eines Pferdes.«
    Suze lachte, dachte dann kurz nach und lachte noch lauter. »Das ist wirklich perfekt«, sagte sie schließlich. Marlene jammerte wütend vor sich hin. Suze wandte sich ihr zu. »Das kann ich gut verstehen, Marlene. Ich wurde auch einfach ersetzt.«
    Marlene bellte sie an und machte sie offensichtlich für Nells schändliches Verhalten mitverantwortlich.
    »Hey, das war nicht meine Idee.« Suze blickte zurück auf die Straße. »Ich habe dir die Chenilledecke und die Bomberjacke gekauft. Es war unsere Mutter Teresa hier, die unbedingt etwas Rechtschaffenes tun wollte.«
    Marlene blickte erneut zu Nell auf. »Entschuldigung«, sagte diese, woraufhin Marlene sich brummend auf Nells Schoß zusammenrollte.
    »Ist dir eigentlich klar, dass man ihr Vertrauen nie wiedererlangen kann, wenn man es erst verspielt hat?«, fragte Suze.
    »Ich bitte dich«, erwiderte Nell. »Ein Hundekeks, und sie ist mir für den Rest meines Lebens gewogen.«
    Marlene sah hoch und bellte erneut, ein Bellen, das ihre ganze Verachtung und ihr Misstrauen gegenüber der Frau zum Ausdruck brachte, die sie früher jeden Tag angejault hatte.
    »Können wir irgendwo anhalten und ein paar Hundekekse besorgen?«, fragte Nell. »Ich sollte möglichst bald etwas unternehmen.«
    »Es werden ganz gewöhnliche Menschenkekse sein müssen«, erwiderte Suze. »Wir sind schon ziemlich spät dran.«
    »Ein weiterer Betrug an dir«, wandte sich Nell an Marlene. Doch später, nachdem Suze in einem Laden Kekse besorgt hatte, drückte Nell den Hund an sich, umarmte ihn und sagte: »Marlene, es tut mir so Leid. Ich bin überglücklich, dass wir dich behalten können. Du wolltest nicht wirklich zurückgehen, nicht wahr? Du warst lediglich neugierig, was Interessantes im Garten war, nicht wahr?«
    Marlene blickte sie erbost an und bellte.
    »Alles ist gut, solange wir noch miteinander reden«, befand Nell.
     
    Marlene akzeptierte missmutig, dass man sie in einem Auto zurückließ, bei dem die Fenster nur die vorschriftsmäßigen drei Zentimeter weit heruntergekurbelt waren. Als Nell das Long Shot betrat, hätte sie am liebsten mit ihrem Hund getauscht. Die Bar war ein typischer Treffpunkt für Yuppies, die einen trinken gingen – gutes Bier, gute Stimmung und dämliche Musik – und Nell hätte sich keinen anderen Platz ausmalen können, an dem sie noch weniger gern gewesen wäre.
    »Weißt du«, begann Suze, »das ist genau die Art von Lokalität, in die ich immer mal gehen wollte, und Jack hat sich standhaft geweigert, mich zu begleiten. Jetzt verstehe ich, warum.«
    »Wer hatte denn die Idee, hierher zu gehen?«, fragte Nell.
    »Ich hole die Drinks«, verkündete Suze fröhlich. »Du suchst uns einen Tisch.«
    Nell fand einen Tisch in der Nähe der Tür, setzte sich und beobachtete Suze, wie sie sich den Weg durch die Menge an die Bar bahnte. Viele Männer warfen ihr einen bewundernden Blick zu, doch ihr schien das gar nicht aufzufallen. Nell blickte sich um und hoffte Riley zu entdecken, dann hielt sie abrupt inne. An der Bar stand ein Mann, der Gabe sehr ähnlich sah, und unterhielt sich mit einer äußerst attraktiven Brünetten, die wiederum der Dame vom ›Heißen Mittagstisch‹ ähnelte. Sie blinzelte in den Rauch. Jawohl, Gabe und Gina. Einen Augenblick lang wurde ihr übel, als habe ihr jemand einen Schlag in den Magen versetzt, dann wandte sie sich ab. Wenn Riley diese ganze Sache nur organisiert hatte, um sie eifersüchtig zu machen, damit sie wieder zu ihnen zurückkehrte, dann könnte er was erleben. Und wenn nicht... Gina Taggart, dachte sie. Es war mit Gabe los, hatte er den Verstand verloren? Er kannte sie doch besser als alle anderen. Falls er sich allerdings nicht nach einer Dauerbeziehung umsah, entsprach Gina vermutlich genau seinen Wünschen.
    Männer.
    Niedergeschlagen ließ sich Nell zurückfallen und

Weitere Kostenlose Bücher