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Liebe auf den zweiten Kuss

Liebe auf den zweiten Kuss

Titel: Liebe auf den zweiten Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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verdammten Raumes heraus«, sagte Nell, die am ganzen Leib zitterte. »Nimm das ganze verdammte Ding heraus. Es ist schrecklich.« Gabe umarmte sie fester. »Himmel, du bis ja eiskalt. Wer...«
    »Trevor«, sagte Nell. »Lass uns von hier verschwinden.«
    »Er hat dich eingeschlossen? Wo ist er?«
    »Keine Ahnung.« Sie merkte, wie sie zitterte vor Kälte, vor zu viel Adrenalin, vor Erschöpfung und vor Angst. »Er wollte die Akten von 1982. Er wird sie wohl mitgenommen haben. Deine Schlüssel hat er auch mitgenommen. Ich weiß nicht, was...«
    Draußen wurde ein Motor angelassen. Gabe sagte: »Das ist mein Auto.« Er ließ sie los und rannte ins Vorzimmer. Nell folgte ihm und sah ihn gerade noch aus der Eingangstür rennen.
    »Hey, es ist alles in Ordnung, mir geht es gut«, rief sie und zitterte immer noch vor Kälte. Dann hörte sie Reifen quietschen und einen Aufprall, der wie eine Explosion klang, kurz und scharf und hart und laut.
    »Wenn es einen Gott gibt«, wandte sie sich an Marlene, »dann war das dieser Mistkerl Trevor.«
     
    »Das war mein Auto«, sagte Gabe, als sich zwei Stunden später alle in seinem Büro eingefunden hatten, nachdem ein Krankenwagen Trevor ins Krankenhaus abtransportiert und die Polizei die Überreste des Porsches abgeschleppt hatte.
    »Ja, das war wirklich egoistisch von ihm, sich in deinem Auto umbringen zu wollen«, meinte Nell und drückte eine wunderbar warme Marlene an sich.
    »Er wollte sich nicht umbringen«, entgegnete Riley. »Er hat den Wagen mitgenommen, um ihn zu durchsuchen. Gabes schlaue Idee.«
    »Erinnere mich bloß nicht«, sagte Gabe.
    »Deine Idee?«, fragte Nell.
    »Es war der einzige Ort, den du dir noch nicht vorgeknöpft hattest«, erläuterte Gabe. »Das habe ich ihm letzte Woche gesagt und gehofft, dass er versuchen würde, an den Wagen heranzukommen. Doch typisch Trevor – er hat natürlich nicht gewartet.«
    »Was ist denn passiert?«, fragte Suze. »Warum ist er in den Park hineingeprescht?«
    »Ein Porsche ist kein gewöhnliches Auto«, sagte Riley. »Das Turbo-Loch ist irre.«
    »Er hat die Kontrolle über den Wagen verloren«, bestätigte Gabe. »Er hatte nur Pech, dass er ausgerechnet in den Park und dort gegen die Steinsäulen raste.«
    »Das Turbo-Loch?« Suze blickte fragend zu Riley.
    »Der Wagen verzögert beim Gas geben«, erklärte Riley. »Und ausnahmsweise hat Trevor einmal nicht gezögert. Er muss das Gaspedal ganz durchgedrückt haben. Was wiederum zur Folge hatte, dass der Porsche nach der Verzögerung geradezu vom Boden abgehoben hat.«
    »Mir sind Trevor und das Turbo-Loch vollkommen gleichgültig.« Nell drückte Marlene eng an sich. »Was geschah 1982 eigentlich?«
    »Mein Vater ist gestorben«, sagte Gabe.
    »Oh«, sagte Nell.
    »Heute Abend möchte ich nicht länger darüber nachdenken.« Riley erhob sich. »Ihr könnt alle aufbleiben und nach Stewart und den Akten aus dem Jahr’82 suchen, wenn euch das Spaß macht, aber ich für meinen Teil gehe ins Bett.«
    Suze stand ebenfalls auf. »Ich gehe nach nebenan und leiste Margie Gesellschaft. Mir graut vor dem Gedanken, wie wir ihr das morgen erklären sollen.«
    Riley hielt ihr die Tür auf, und Suze stand einen Augenblick lang dicht neben ihm, dann ging sie. Als Riley nach oben gegangen war, fragte Gabe Nell: »Bist du dir auch sicher, dass alles in Ordnung ist?«
    »Nein«, erwiderte Nell und drückte Marlene noch enger an sich. »Was hättest du denn getan, wenn Trevor dich dort eingeschlossen hätte?«
    »Ich habe nicht die leiseste Ahnung«, erwiderte Gabe. »Warum?«
    »Ich habe mir immer gesagt, du hättest gewusst, was zu tun wäre«, erwiderte Nell. »Ich kam mir unglaublich dämlich vor, einfach so in der Dunkelheit zu erfrieren. Du hättest dich gar nicht erst von ihm hineinbugsieren lassen.«
    »Vielleicht. Das kommt auf die Umstände an.«
    »Er hat gedroht, Marlene zu erschießen.«
    Gabe schwieg einen Augenblick, dann sagte er: »Er hat eine Gehirnerschütterung und zahlreiche Knochenbrüche.«
    »Gut«, sagte Nell. »Woher wusstest du, dass ich da drinnen eingesperrt war?«
    »Ich habe angerufen, um sicherzugehen, dass du das Büro abgeschlossen hast. Suze meinte, du seist noch hier unten. Als niemand ans Telefon ging, bin ich hergefahren und habe Marlene vollkommen hysterisch vor der Tür des Kühlraums vorgefunden. Also habe ich den Ersatzschlüssel aus meinem Schreibtisch geholt und...«
    »Marlene?« Nell küsste Marlene auf ihren wuscheligen kleinen Kopf.

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