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Liebe braucht keine Hexerei (German Edition)

Liebe braucht keine Hexerei (German Edition)

Titel: Liebe braucht keine Hexerei (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Richling
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noch einmal über alles nach, Miss Robertson.“
    „Also gut. Ich werde es mir überlegen“, sage ich nach einer Weile.
    Mit einem kurzen Nicken nimmt er meine Antwort zur Kenntnis und verlässt wortlos die Wohnung.
    Nachdem die Tür ins Schloss gefallen ist, lasse ich mich nachdenklich aufs Sofa fallen. Was soll das heißen, dass er mich braucht? Ich verstehe diese Aussage nicht. Hätte er sie nicht etwas präzisieren können? Zum Beispiel, ich brauche Sie, damit Sie Clark weiterhin Gassi führen können, oder aber ich brauche Sie, um die klaffende Lücke an Personal für meine geplante Geburtstagsfeier schließen zu können. Wofür werde ich schon auf diesem Hof benötigt? Also schön, ich werde es mir in aller Ruhe überlegen. Der Entschluss würde mir allerdings erheblich leichter fallen, wenn ich wüsste, zu welchem Zwecke er mich braucht. Ich hätte ihn fragen sollen.
     

 
Charly in Gefahr
     
     
    Jacob kann seine Freude kaum verbergen, als er mich am folgenden Tag fegend in der Stallgasse vorfindet.
    „Du bist wieder bei uns?“, fragt er schmunzelnd.
    „Kennst du jemanden, der besser fegen kann als ich? Ihr braucht mich doch“, erwidere ich gut gelaunt.
    „ Er braucht dich“, bemerkt Jacob plötzlich und ahnt gar nicht, was er mit dieser Bemerkung in mir auslöst.
    Was soll das nun wieder heißen? Jetzt fängt Jacob auch schon so an. Und wer ist „Er“? Was weiß Jacob?
    „Wie meinst du das?“
    Erklär’s mir gefälligst in allen Einzelheiten. Lass nichts aus. Die ganze Wahrheit.
    „Seitdem du hier bist, ist Mr. Barclay vollkommen verändert. Du hast einen guten Einfluss auf ihn.“
    So?
    „Er ist viel ruhiger und gelassener geworden. Glaub mir, Jenny, bevor du hier aufgetaucht bist, herrschte noch ein ganz anderer Ton. Ich kenne die Barclays schon sehr lange. Als es dir damals gelang, Mr. Barclay mit dieser haarsträubenden Aktion zu überreden, dir eine Anstellung zu geben, da konnte ich es kaum glauben. Jeden anderen hätte er in Grund und Boden reglementiert, aber bei dir war er lammfromm. Deine Meinung scheint ihm sehr wichtig zu sein. Immerzu sucht er das Gespräch mit dir. Ist dir das denn noch nicht aufgefallen?“
    „Nun ja. Doch. Eigentlich schon. Aber ich hätte diese Tatsache niemals so hoch bewertet. Ich konnte nicht ahnen, dass ich eine so große Veränderung durch so wenig Zutun bei ihm bewirkt habe.“
    „Eben, du scheinst eine wahre Zauberin zu sein. Frauen haben ihn in den letzten Jahren jedenfalls wenig interessiert. Allerdings fand sich auch kaum eine, die einen solchen Rohling zum Mann hätte haben wollen.“
    Ich eine Zauberin? Da wären wir wieder bei meinem Problem.
    Etwas lenkt meine Aufmerksamkeit nach draußen. Auf dem Hof scheint etwas vorzugehen. Ich eile zum Ausgang und sehe hinaus. Mr. Barclay steht vor Veronica Stephens und weist sie lautstark zurecht.
    „Ich will deine fadenscheinigen Ausreden nicht hören, Veronica! Was erlaubst du dir nur, eine derartige Entscheidung alleine zu fällen, ohne zuvor meine ausdrückliche Zustimmung einzuholen! Das geht entschieden zu weit!!!“
    Veronica steht kleinlaut mit hängenden Schultern vor ihm und versucht erfolglos, sich zu rechtfertigen. Doch Mr. Barclay lässt sie kaum zu Wort kommen. Fast tut sie mir ein wenig leid, obwohl eine kleine Abreibung längst fällig war. Ihre Höhenflüge waren ja kaum noch zu stoppen. Trotzdem finde ich David Barclays Verhörmethode leicht überspannt. Ein Gespräch unter vier Augen wäre wahrlich diskreter und vielleicht wäre es fair, ihr das Recht auf Verteidigung zuzugestehen. Das scheint also seine berühmt berüchtigte cholerische Neigung zu sein, die sich neuerdings wieder bei Mr. Barclay einzustellen scheint. Oder wie soll ich seinen erneuten Tobsuchtsanfall bewerten? Neugierig nähere ich mich dem Ort des Geschehens.
    „So ein verfluchter Mist! Ich will, dass du das wieder rückgängig machst! Wie du das hinbekommst, ist mir egal! Haben wir uns verstanden?!“
    Veronica nickt widerstandslos und zieht sich zurück.
    „Ich … ich will mich ja nicht einmischen“, beginne ich zögerlich, „aber vielleicht kann ich irgendwie helfen. Worum geht es denn?“, erlaube ich mir zu fragen.
    Gott, wie lebensmüde von mir, Mr. Barclay in einer derartigen Stimmung überhaupt anzusprechen. Wahrscheinlich donnert er jetzt auf mich ein. Es geht mich auch gar nichts an, was er gerade mit Veronica, seiner künftigen Braut, lauthals zu „beschreien“ hatte. Gerade bereue ich meinen

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