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Liebe braucht keine Hexerei (German Edition)

Liebe braucht keine Hexerei (German Edition)

Titel: Liebe braucht keine Hexerei (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Richling
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Hilfe braucht. Dabei macht es mir gar nichts aus. Hörst du, Jennylein, ich helfe dir doch gern.“
    Aaahhhhh ...! Aber sicher hilft sie mir gern! Es gibt buchstäblich nichts, was sie ihrer Meinung nach nicht besser weiß. Daher benötige ich in ihren Augen ständig Hilfe. Ich bin praktisch aufgeschmissen ohne ihren Rat. Sie merkt einfach nicht, dass sie mich mit ihren aufgezwungenen Gefälligkeiten erdrückt und mir meine eigenen Entfaltungsmöglichkeiten nimmt.
    „Sicher doch, vielen Dank“, bemerke ich resigniert.
    Zufrieden nickt sie mir zu und hakt sich bei Jacob unter.
    „So, dann können wir jetzt mit dem kleinen Rundgang beginnen“, ermuntert sie Jacob, der ganz entzückt von ihr zu sein scheint.
    Das glaub ich jetzt nicht! Meine Tante muss ihn chloroformiert haben oder weshalb sieht er aus wie ein liebeskranker Gockel?
    Entgeistert sehe ich den beiden nach und vergesse meinen soeben getroffenen Entschluss, Dr. Wilson in seiner Praxis aufzusuchen. Was mache ich jetzt bloß? Wenn es mir nicht gelingt, meine Tante unauffällig verschwinden zu lassen, dauert es nicht lange und ich bin in der gesamten Gegend in aller Munde. Mir muss schnellstens etwas einfallen. Nur was? Nachdenkend setze ich mich auf eine Bank, die an der Hauswand direkt neben einem kleinen Blumenbeet in der Sonne steht. Ich lehne mich zurück, strecke mein Gesicht der warmen Sonne entgegen und vergesse für einen kurzen Augenblick alles um mich herum. Ach was soll’s. Nun ist meine Tante schon mal hier, dann versuche ich halt das Beste daraus zu machen. Es gibt wirklich Schlimmeres.
    Plötzlich vernehme ich ihre grelle Stimme aus einem tumultartigen Gemenge. Nein!!! Ich fasse es nicht! Meine Tante ist umringt von der Hälfte aller Mitarbeiter. George steht auch neben ihr. Alle lauschen interessiert ihren Ausführungen. Was erzählt sie ihnen nur? Ich muss diese Versammlung auf der Stelle zerschlagen. Meine Tante ist unberechenbar. Sie liebt es, Geschichten über unsere Familie oder gar über mich auszuplaudern. Dabei ist sie überhaupt nicht wählerisch. Sie erzählt sie jedem, ob er sie hören mag oder nicht. Ganz egal. Schnellstens eile ich zu der Menge hin und versuche, mich zu meiner Tante durchzuschlagen. George, der sich gerade etwas von der Masse abgesetzt hat, hält mich auf.
    „Mensch, Jenny, diese Idee mit dem Liebestrank finde ich echt klasse. Wir werden dich alle bei deinem Vorhaben unterstützen. Du kannst voll auf uns zählen.“
    Erblasst blicke ich George an. Ist er noch ganz bei Sinnen? Er kann unmöglich ernst meinen, was er da sagt. Ein paar andere Mitarbeiter kommen dazu und klopfen mir auf die Schulter.
    „Deine Tante scheint ’ne echte Fachfrau auf diesem Gebiet zu sein, Jenny. Hoffentlich klappt das mit dem Liebestrank. Keiner von uns will, dass der Boss diese Mrs. Stephens heiratet. Falls du unsere Hilfe benötigen solltest, dann sag einfach Bescheid.“
    Ich nicke widerwillig und versuche, meine Fassung nicht zu verlieren. Was hat sie mit meinen Kollegen angestellt? Die reden alle so, als wären sie auf Drogen. Wir leben im 21. Jahrhundert. Da müsste eigentlich jedem klar sein, dass ein Liebestrank eher in die Abteilung Ammenmärchen einzugliedern ist.
    Jacob stößt nun zu uns und lächelt mich zufrieden an.
    „Sie ist bemerkenswert, Jenny. Du hast sehr viel von ihr.“
    Ich?? Niemals! Ich bin ihr nicht mal annähernd ähnlich. Sie ist die Schwester meiner Mutter. Mehr verbindet uns ab heute nicht mehr.
    Was tut sie mir bloß an? Warum erzählt sie nicht gleich der ganzen Welt, was sie für mich geplant hat?
    Ich kämpfe mich zu meiner Tante durch und ergreife sie am Arm.
    „So, Tante, jetzt wissen ja alle Bescheid. Das hast du wirklich gut gemacht. Meinst du nicht, dass es jetzt Zeit ist zu gehen?“
    „Aber wo denkst du hin, Rosinchen. Ich habe noch längst nicht vor zu gehen. Schließlich bin ich gerade erst eingetroffen. Es gibt zuvor noch einiges zu erledigen.“
    Ungeduldig zerre ich an ihrem Ärmel. Mein Gott, wenn sie doch nur einmal auf mich hören würde. Dies könnte mir eine Menge Unannehmlichkeiten ersparen. Aber nein, sie ist sturköpfig wie eh und je.
    „Was in aller Welt geht denn hier vor?“, fragt eine mir nur zu bekannte Stimme.
    David Barclay kommt verärgert auf uns zu.
    „Kann mir mal einer verraten, was diese Versammlung hier soll?“, erkundigt er sich unwirsch und sieht kontrollierend auf seine Armbanduhr. „Ich muss Sie ja nicht daran erinnern, dass der Arbeitstag noch lange

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