Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liebe braucht keine Hexerei (German Edition)

Liebe braucht keine Hexerei (German Edition)

Titel: Liebe braucht keine Hexerei (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Richling
Vom Netzwerk:
nicht beendet ist. Also los, an die Arbeit, Leute.“
    Enttäuscht über David Barclays ruppigen Ton, schütteln einige mit ihren Köpfen und gehen. Jacob bleibt bei uns, denn meine Tante hakt sich weiterhin unbeirrt bei ihm unter. Er ist förmlich an sie angekettet.
    „Was hatte das hier zu bedeuten, Jennifer? Du trägst die Verantwortung. Also sorge bitte zukünftig dafür, dass solch ein Affenzirkus gar nicht erst entsteht!“, fordert mich David gereizt auf.
    „Ihrem übellaunigen Ton nach zu urteilen, scheinen Sie Mr. Barclay zu sein“, stellt meine Tante unverblümt fest und sieht ihn herausfordernd an.
    Mit einem fragenden Blick schaut David Barclay nun zu ihr und scheint erstaunt über so viel Vermessenheit.
    „Und Ihrer Kühnheit nach zu urteilen, scheinen Sie unzweifelhaft mit Jennifer verwandt zu sein. Darf ich fragen, mit wem ich die Ehre habe?“, erkundigt er sich höflich und ist mit einem Mal wie verwandelt.
    „Oh, wie unaufmerksam von mir“, flötet meine Tante nun in einem hellklingenden Getriller. „Mein Name ist Roberta Robertson. Ich bin Jennifers Tante.“
    Sie reicht ihm ihre Hand, die David zuvorkommend ergreift. Mit einem galanten Kuss auf ihren Handrücken holt er nun seine viel zu übertriebene Begrüßung nach. Meine Tante ist ganz hingerissen von seinem plötzlich einsetzenden Charme, der mir bislang unbekannt war. Mit einem kontrollierenden Blick überprüfe ich, ob es sich tatsächlich um David Barclay handelt. Aber es spricht einiges dafür, dass er es ist. Wie schafft meine Tante es nur immer wieder, dass ihr alle Menschen, die sich in ihrem Einflussbereich befinden, ausnahmslos aus der Hand fressen?
    „Mrs. Robertson, ich würde mich freuen, wenn Sie heute Abend mein Gast wären. Ich gebe anlässlich meines Geburtstages eine kleine Feier.“
    Entgeistert sehe ich zu David und kann kaum fassen, was ich da höre. Er hat meine Tante, die er gerade mal zehn Sekunden kennt, zu seiner Feier eingeladen. Was sind hier für geheime Kräfte am Werk? Falls meine Tante jetzt zusagt, muss ich sie erwürgen − sobald David und Jacob außer Reichweite sind. Mit gezielten Übungen beginne ich, meine Hände für die geplanten Würgemaßnahmen vorzubereiten.
    „Oh, Mr. Barclay, mit dem allergrößten Vergnügen. Das ist wirklich sehr freundlich von Ihnen. Ich wusste ja nicht, dass Sie Geburtstag haben.“
    Du Heuchlerin!
    „Bitte nehmen Sie meine allerbesten Glückwünsche entgegen.“
    „Vielen Dank, aber mein Geburtstag ist erst morgen. Bitte machen Sie sich keine Umstände. Und bringen Sie Ihren Gatten heute Abend mit.“
    Ja genau, bring ihn mit. Wir müssen ihn zuvor nur noch exhumieren.
    Aber es dürfte für meine Tante ja kein Problem sein, das noch schnell in die Wege zu leiten. Der Zahn der Zeit wird fünfundzwanzig Jahre nach der Beerdigung sicher ein wenig an ihm genagt haben, aber da schaut garantiert keiner so genau hin. Schließlich wird meine Tante der eigentliche Mittelpunkt des Abends sein. Wenn David sie kennen würde, hätte er diese Einladung niemals ausgesprochen.
    „Oh, mein Mann ist vor langer Zeit verstorben. Ich hoffe, es macht Ihnen nichts aus, wenn ich in Begleitung Ihres Stallmeisters Jacob erscheine?“
    Waaas? Ich wette Jacob bricht gleich vor Schreck zusammen. Doch er grinst wie ein Honigkuchenpferd. Hat sie ihn verhext?
    David wird bestimmt begeistert sein von dieser Idee. Das kann ihm unmöglich schmecken.
    „Aber das macht mir absolut nichts aus, Mrs. Robertson. Jacob und alle anderen Mitarbeiter sind selbstverständlich herzlich eingeladen. Ich wollte es gerade bekannt geben. Jennifer, diese Aufgabe könntest du eigentlich gleich übernehmen.“
    David lächelt wie aufgezogen und all sein Ärger scheint wieder vergessen.
    Ratlos über Davids Verwandlung und die aller anderen schaue ich apathisch in die Runde. Wie macht sie das nur?
    „Das ist wirklich sehr liebenswürdig von Ihnen. Ich hoffe, mein Rosinchen macht Ihnen keine Scherereien, Mr. Barclay. Sie ist wie ein kleiner Wirbelwind und ein bisschen sturköpfig.“
    „Du scheinst von dir zu reden, Tante“, gehe ich patzig dazwischen.
    Ich bin erwachsen, wann kapiert sie das endlich? Wie ich es hasse, wenn sie über mich redet, als sei ich nicht anwesend.
    David lacht belustigt über meine hilflose Reaktion.
    „Ihr Rosinchen ist mir hier eine große Hilfe und ohne ihre Dickköpfigkeit wäre sie heute nicht hier. Sicherlich hat Sie Ihnen erzählt, mit welchem Engagement sie um eine Anstellung

Weitere Kostenlose Bücher