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Liebe braucht keine Hexerei (German Edition)

Liebe braucht keine Hexerei (German Edition)

Titel: Liebe braucht keine Hexerei (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Richling
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Aussagen bringen mich ganz durcheinander. Was will er nur von mir? Einerseits behauptet er, mich zu brauchen, andererseits kann er auf Veronica auch nicht verzichten.
    „Ich verstehe das alles nicht, David. Warum kannst du es mir nicht erklären? Was in aller Welt veranlasst dich, diesen Schenkungsvertrag aufzusetzen? Wieso lässt du es zu, dass diese gefährliche Frau hier ihre Nase in alles hineinsteckt? Sie ist unberechenbar. Neulich hat sie Clark einfach einen Tritt vor den Kopf versetzt und Charly trotz seiner Verletzung auf die Weide gestellt. Das kannst du unmöglich gutheißen.“
    „Davon wusste ich nichts. Warum hast du es mir nicht gesagt?“
    Ich schüttle resigniert den Kopf.
    „Weil dich anscheinend die Abläufe auf dem Hof nicht mehr interessieren und Veronica Narrenfreiheit genießt.“
    „Was für ein Unfug! Ich will alles wissen, was sich da hinter meinen Rücken zuträgt. Und Narrenfreiheit genießt lediglich du! Falls es dir noch nicht aufgefallen ist, habe ich so gut wie keine deiner Entscheidungen in den vergangenen Monaten infrage gestellt! Bei Charly habe ich dir freie Hand gelassen und auch sonst habe ich mich nirgends eingemischt. Probleme und Schwierigkeiten, die den Hof betreffen, diskutiere ich mit dir und nicht mit Mrs. Stephens. Aber das alles scheint ja an dir vorbeizugehen, oder warum kannst du nicht endlich akzeptieren, dass du mir verdammt wichtig bist?“
    Mein nervöses Hin und Her in der kleinen Pferdebox wird von mir abrupt beendet, als ich seine letzten Worte vernehme. Gut, er hätte sie wahrhaft etwas leiser herauspoltern können, aber der Ton verlieh diesen Worten durchaus einen bedeutungsvollen Nachdruck. Das hätte er auch gleich sagen können. Dann hätten wir uns die vorangegangene Diskussion womöglich sparen können.
    Ich schweige und stehe regungslos da. Nun sag schon was, Jenny. Sag ihm, wie viel dir sein Bekenntnis bedeutet. Sag ihm, dass du alles bereust, was du gerade gesagt hast, und eigentlich gar nicht vorhast, für Dr. Wilson zu arbeiten, weil du ja viel lieber hier bist. In David Barclays Nähe. Einfach nur in seinem Stimmbereich.
    David schaut mich abwartend an. Sicher hofft er, dass ich mich zu erkennen gebe. Meine Gefühle, meine Gedanken, irgendetwas, was ihm mehr Sicherheit verleiht. Wenn ich nur wüsste, warum das nicht klappt?
    „Ist das alles, was du dazu zu sagen hast?“, fragt er abgekühlt.
    Es fällt mir eben schwer, so offen herauszusagen, was ich fühle, wenn diese „Mrs.-Stephens-Frage“ ungeklärt bleibt. Solange sie hier ihr Unwesen treibt, bin ich eben gehemmt. Womöglich enthülle ich meine verletzlichste Seite.
    Wenn er sich’s dann doch wieder anders überlegt und zu Veronica wechselt, kann ich sehen, wie ich mit meinem Schmerz klarkomme. Das ist mir schlichtweg zu riskant.
    „Na schön. Wenn das so ist“, bemerkt er ernüchtert und verlässt verbittert den Stall.
     

 
Unverhoffter Besuch
     
     
    Natürlich konnte ich die folgende Nacht ebenso wenig schlafen wie die vorangegangene. Mein zunehmendes Schlafdefizit könnte zu leichteren Konzentrationsausfällen führen. Wie soll ich so den heutigen Abend überstehen? Da werde ich schließlich voll gefordert sein. Kochen war noch nie meine Stärke und unter diesen erschwerten Bedingungen kann ich froh sein, wenn mir keine größeren Pannen unterlaufen. Wie konnte ich mich nur darauf einlassen, an David Barclays Geburtstag Küchenmädchen zu spielen, noch dazu wo er mich gestern Abend davon freigesprochen hat? Aber nein, die eigensinnige Jenny konnte ihren Stolz mal wieder nicht bezwingen. Das hab ich nun davon. Es läuft ohnehin bereits alles schief, da kommt es auf diesen kleinen Würdeverlust auch nicht mehr an. Falls ich Veronica ein Glas Rotwein auf einem Tablett zureichen muss, wird es mir versehentlich aus den Fingern gleiten. So ganz unbeabsichtigt. Kann doch mal passieren.
     
    Meine Tante hatte selbstverständlich bei unserem gestrigen Telefonat eine viel bessere Idee. Sie behauptete felsenfest, dass David Barclay in Veronicas Bann stehe. Sein Verhalten weise aber deutlich erkennbare Anzeichen auf, dass er sich zu mir hingezogen fühle. Nur der Bann wäre einfach zu mächtig. Sie faxte mir eine Rezeptur für eine Liebestrankmischung zu.
    „Du darfst ihn aber erst zubereiten, kurz bevor du ihm deinen David unter den Wein mischst. Achte darauf, dass nur du ihm das Getränk überreichst. Keinesfalls darf er es aus anderer Hand erhalten“, ermahnte sie mich.
    Dieser

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