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Liebe braucht keine Hexerei (German Edition)

Liebe braucht keine Hexerei (German Edition)

Titel: Liebe braucht keine Hexerei (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Richling
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oder der Galgen vorbereitet ist. Doch ich sehe weder das eine noch das andere. Auch fehlt der Henker, falls David ihn nicht vertritt.
    „Ach ja?“, frage ich und bemühe mich nicht, meine Verblüffung zu verbergen.
    „Ich weiß“, sagt er, „ich bin ein Scheusal. Du kannst es ruhig sagen.“
    Stumm schaue ich ihn an. Irgendwie hatte ich damit gerechnet, gegen seine Uneinsichtigkeit kämpfen zu müssen. Stattdessen hat es gerade den Anschein, als wäre er noch einmal tief in sich gegangen und hätte dabei eine Erleuchtung gehabt. „Hör zu, Jennifer, ich würde gern versuchen, alles zu vergessen und einen Neuanfang mit dir zu starten. Natürlich nur, wenn du noch willst.“
    „Äh …“
    „Das kommt vielleicht jetzt ein bisschen plötzlich, aber ich denke schon länger darüber nach, dir das zu sagen. Du hast mir gefehlt, ich kann dir gar nicht sagen, wie sehr.“ Noch habe ich meine Sprache nicht wiedergefunden und stehe da wie ein Streichholz, das seine Reibefläche verloren hat. Eigentlich war ich ja auf eine explosive Stimmung eingestellt. Diese neue Situation überfordert mich ein wenig. „Als ich hörte, dass du bei Dr. Wilson angefangen hattest, da dachte ich, mir zerspringt das Herz. Ich war mir nicht sicher, ob ihr eine Beziehung miteinander angefangen habt, doch ich hatte Angst, genau dies zu erfahren. Verdammt, Jennifer, ich hatte dich am Tag der Feier gebeten, im Zimmer zu bleiben. Warum konntest du nicht auf mich hören? Stattdessen kamst du auf diese dumme Idee mit dem Liebestrank. Ich dachte, du wärst erwachsen. Hab ich mich denn so in dir getäuscht?“
    Diese Worte sind Anlass für mich, Widerstand zu leisten. Ich kann sie unmöglich unkommentiert so stehen lassen.
    „Erstens“, beginne ich, „ich bin erwachsen und voll zurechnungsfähig, auch wenn es auf dich vielleicht manchmal nicht den Anschein haben mag. Übrigens, das Gleiche hatte ich über dich gedacht, als mir dieser Schenkungsvertrag, der auf deinem Schreibtisch lag, in die Finger geraten ist. Zweitens, ich war nicht der Initiator für diesen Zaubertrank. Das hatte ich dir am Abend deines Geburtstages bereits versucht zu erklären. Es war meine exzentrische Tante, die für diese skurrilen Ideen landesweit bekannt ist. Und deine Mitarbeiter waren sofort Feuer und Flamme für diesen Einfall, weil sie gehofft hatten, er werde dich vor einem großen Fehler bewahren, nämlich Veronica zu heiraten. Dass alles nur ein Schwindel war, um der Polizei diese Schlange in die Hand zu spielen, wusste ja niemand. Das hattest du erfolgreich für dich behalten. Ich war nur ein Opfer, ob du es glaubst oder nicht. Es war mir nicht mehr möglich, sie davon zu überzeugen, dass der Liebestrank eine Schnapsidee ist. Sie waren der Reihe nach von diesem hirnrissigen Gedanken infiziert worden. Deine Mutter übrigens auch. Sie hatte mich sogar zu Hause aufgesucht, um mich darum zu bitten, dir diesen Trunk zu überreichen. Selbst sie hatte sich etwas davon versprochen und gehofft, ihr Vermögen auf diese Weise zu retten, das du im Begriff warst zu verpulvern.“
    Ich mache eine kleine Pause, um David die Möglichkeit zu geben, etwas darauf zu sagen, doch er schweigt und scheint begierig darauf zu warten, den Rest der Geschichte zu hören. Wenn er damals schon die Ruhe gehabt hätte, mir zuzuhören, dann hätten wir uns eine Menge Kummer ersparen können. Ich gehe ein paar Schritte auf ihn zu und bleibe neben dem Besucherstuhl stehen, der direkt vor dem Schreibtisch platziert ist, um mich mit einem Arm auf ihn zu stützen.
    „David, wenn du mich schuldig sprechen willst, dann in nur einer einzigen Sache: Ich habe an dir gezweifelt und tatsächlich geglaubt, du würdest Veronica heiraten wollen. Aber mal ehrlich, du hast mich über alles im Unklaren gelassen, hast du also nicht ebenso an mir gezweifelt?“
    Bewusst beende ich meinen Monolog, denn ich bin neugierig, was David auf meinen Vorwurf zu sagen hat. Doch beginnt er nicht zu reden, sondern nimmt mich an die Hand und führt mich aus seinem Büro. Wir gehen gemeinsam die Treppen hinunter und ohne ein weiteres Wort lenkt er mich zur Haustür und öffnet sie. Ist das jetzt ein Rausschmiss? Ich sehe ihn fragend an, doch ich zögere nicht lange und gehe weiter. Bevor ich allerdings zu weiteren Handlungen imstande bin, hält er mich wieder an der Hand fest und zieht mich voran.
    „Wo gehen wir hin?“, frage ich und registriere, dass er mich zum Stall führt. Jacob verlässt in diesem Moment mit einer

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