Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liebe braucht keine Hexerei (German Edition)

Liebe braucht keine Hexerei (German Edition)

Titel: Liebe braucht keine Hexerei (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Richling
Vom Netzwerk:
bist?“
    „Ach, jetzt machst du es dir aber sehr leicht, indem du jegliche Verantwortung von dir weist.“
    „Nein, das tue ich nicht“, widerspreche ich, „aber du bist nicht ganz unschuldig an diesem Schlamassel. Warum hast du niemandem davon erzählt, dass Veronica eine Heiratsschwindlerin ist und dass du mit der Polizei zusammengearbeitet hast, um sie dingfest zu machen? Alle, einschließlich deiner Mutter, wurden von dir an der Nase herumgeführt. Mein Gott, David, alle haben gedacht, dass du ihr tatsächlich das Gut überschreiben wolltest.“
    „Wenn du nicht in meinem Büro rumgeschnüffelt hättest und dein Halbwissen an die Belegschaft weitergetragen hättest, dann wäre doch niemals so ein Missverständnis entstanden“, donnert David aufgebracht zurück.
    „Ich hatte diese Informationen für mich behalten“, protestiere ich entrüstet. „Aber wie du siehst, lässt sich nichts lange geheim halten. Nicht einmal deine Mutter hattest du eingeweiht und allen vorgegaukelt, Veronica heiraten zu wollen. Du solltest dich schämen.“
    Auf einmal löst sich David von der Stelle und macht einen Satz auf mich zu. Seine Hände packen mich an den Oberarmen und ziehen mich zu sich heran. Der Druck, den seine Finger ausüben, sorgt für einen heftigen Schmerz, doch ich lasse mir nichts anmerken.
    „Was für ein Recht hast du, ein Urteil über meine Entscheidungen zu treffen, ohne den Grund dafür zu kennen?“
    Davids Ton klingt bedrohlich und seine Augen glühen vor Zorn. 
    „Wenn du über den Grund mit mir gesprochen hättest“, erwidere ich kampfeslustig, „dann müsste ich jetzt nicht darüber spekulieren. Und du musst zugeben, dass das alles schon sehr seltsam war.“
    „Sicher, das mag ja sein“, bemerkt David knurrend, „aber weshalb hätte ich ausgerechnet mit dir darüber sprechen sollen? Man kann dir offenbar nicht vertrauen, denn du bist so abgebrüht wie ein Mafia-Boss, nur um deine Ziele zu erreichen.“
    Ein Gemurmel unter den Mitarbeitern beginnt. Offenbar sind sie über Davids Worte ebenso überrascht wie ich. Keiner von ihnen denkt auch nur im Traum daran, mich in dieser Situation allein zu lassen. Wenn es nach David gegangen wäre, hätten sie längst zu ihrem Arbeitsplatz zurückkehren sollen. Aber sie rühren sich nicht von der Stelle und schauen gebannt auf uns beide. Oder wollen sie nur nicht verpassen, wie ich zum Schafott geführt werde?
    „Wieso sagst du so etwas?“, frage ich verwundert. Mir ist schon klar, dass ihm diese Sache mit dem Liebestrank nicht gefallen hat, aber mich deswegen so schonungslos an den Pranger zu stellen, finde ich unfair.
    „Ich denke nicht, dass ich dir meine Worte zu erklären brauche. Wenn du nicht von selbst drauf kommst, dann tut es mir leid.“ David lässt wieder von mir ab und dreht mir den Rücken zu, um sich seinen Mitarbeitern zuzuwenden. „Ich werde mich nicht noch einmal wiederholen. Ran an eure Arbeit!“, schreit er sie an.
    „Mir tut es auch leid, so ein Raubein wie dich jemals kennengelernt zu haben“, sage ich tonlos, schnappe mir meine Bücher, die immer noch im Gras liegen, und klemme sie mir unter den Arm. Die Thermoskanne in meiner linken Hand ist bereits mit meinen Fingern verschmolzen, so angespannt halte ich sie fest.
    David dreht seinen Kopf in meine Richtung und versprüht seinen wütenden Blick. Doch erwidert er nichts mehr auf meine Bemerkung, sondern wundert sich nur, dass keiner seiner Angestellten sich in Bewegung setzt, als er sich ihnen wieder zuwendet.
    „Was hat dies hier zu bedeuten?“, fragt er irritiert und sieht einem nach dem anderen ins Gesicht. Da sich niemand von ihnen berufen fühlt, auf seine Frage zu antworten, schießt meine Tante nach vorne und ergreift das Wort.
    „Also Mr. Barclay, es gibt wirklich keinen Grund, hier so rumzutoben.“
    David schüttelt mit dem Kopf und fährt sich mit der Hand strapaziert durchs Gesicht.
    „Sie haben mir gerade noch gefehlt, Mrs. Robertson. Reicht es nicht, dass mir Ihre Nichte bereits das Leben schwermacht?“
    „Also bitte, mein lieber Mr. Barclay, niemand macht Ihnen das Leben schwer. Das gelingt Ihnen auch ganz von allein“, sagt Tante Roberta und überprüft mit einer Hand die Locken ihrer Frisur. „Sie sind aber auch manchmal so was von unleidlich. Ich hätte es keinen Tag ausgehalten, für Sie zu arbeiten. Anstatt sich glücklich zu schätzen, so zuverlässige Leute hinter sich zu wissen, die sich mit Ihrem Hof und der Familie Barclay verbunden

Weitere Kostenlose Bücher