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Liebe bringt die höchsten Zinsen

Liebe bringt die höchsten Zinsen

Titel: Liebe bringt die höchsten Zinsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Egon F. Freiheit
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bankrott."
       Silvio lachte: „So rette ich Spanien! Weil ich für ein Prozent Zinsen billig Geld borge und dieses fremde Geld teuer an die armen Staaten weiter verleihe..."
       „Und das kann nicht noch ein paar Tage warten?"
       „Nur bis Mittwoch kann ich noch an die Billig-Kredite kommen, verstehst du?"
       Noch bevor Thomas antworten konnte, erklärte Sivio triumphierend: „Ich brauche das Waldenberg-Geld zur Rettung des Weltkulturerbes Visovac u n d zur Rettung Europas. Si, si – ich werde der Retter Europas."
       Thomas musste sich eine gewisse Bewunderung eingestehen: Silvio ist gerissen und perfide. Unglaublich, wie er Geld macht. Seine Strategien sind teuflisch. Wenn ich nur wüsste, wie ich und die Bank aus der ganzen Nummer wieder rauskommen.
       Der junge Bankmanager konnte sich des Verdachts nicht erwehren, dass Bertone von Anfang an davon ausgegangen war, dass Waldenberg bzw. seine Tochter die vereinbarten Zahlungen nicht würde leisten können und ihm die Bank als Pfand in den Schoß fiele. Und das Geld für seine Aktivitäten in Deutschland hat er sich auch noch von der Alpenländischen Landesbank extrem günstig geholt. Mit einem Helfer im Hintergrund.
       Thomas erinnerte sich an ein Gespräch mit dem Italiener. Silvio hatte seinem deutschen Freund damals signalisiert, dass er bei allem, was er unternimmt, politische Unterstützung „von ganz oben" erhält – in Deutschland und in Kroatien.
       Das konnte nur funktionieren, wenn er seine Helfer schmierte, hatte Thomas schon beim Einstieg Silvios in die Waldenberg-Bank vermutet: Wahrscheinlich unterhielten einige Aufsichtsräte bei seinem Istituto Credito geheime Konten, die er für sie auffüllte.
       Thomas erkannte: Für Silvio stand ein Riesengewinn auf dem Spiel, jetzt, so kurz vor Ablauf aller Fristen. Warum sollte er sich menschlich zeigen? Aber für das kleine Talstadter Bankhaus ging es nicht um die Frage, ob und wie viel es an seinen Kunden verdiente. Es ging um die Unabhängigkeit. Und ums Überleben.

14. Mutti in der Teedose

       Am nächsten Morgen buchte Stefanie zwei Flüge von Hamburg nach München. Kathi hatte zuvor den Besitzer des Campingplatzes um sofortigen Urlaub gebeten. Nur widerwillig hatte der Mann ihn genehmigt.
       Die Platzverwalterin war voller Tatendrang und Vorfreude. Fröhlich packte und packte sie – so viel, als würde sie monatelang wegbleiben. Stefanie war zunächst nachdenklich, ließ sich dann jedoch von der guten Stimmung ihrer offensichtlichen Schwester anstecken.
       Es war ein Sommertag voll sonniger Verheißungen, als die beiden Frauen nach Hamburg zum Flughafen fuhren. „Zu zweit kann uns jetzt nichts mehr schrecken", strahlte Kathi.
       Doch der Flug nach München drohte bereits beim Einchecken in Hamburg zu scheitern, als beide ihr Handgepäck auf das Band für den Röntgencheck stellten. Stefanie war bereits durch die Sicherheitsschleuse getreten und hatte ihre Handtasche vom Fließband genommen. Kathi war ihr dicht gefolgt.
       Während beide nebeneinander auf das heranrollende Handgepäck warteten, beugten sich gleich zwei der Bundespolizistinnen über den Bildschirm, der einen Blick in Kathis Gepäckstücke erlaubte: in einen kleinen Trolley sowie eine überdimensionale Hutschachtel.
       „Darf ich einen kurzen Blick hineinwerfen?", fragte eine der Beamtinnen Kathi.
       „Ja, klar!"
       Die Polizistin hob den Deckel der Hutschachtel ab und gab den Blick frei auf – eine chinesische Teedose.

    Stefanie fragte neugierig: „Was ist das denn?"
       Kathi antwortete ihrer Schwester treuherzig-unbeschwert, aber so leise, dass das Sicherheitspersonal es nicht hören konnte: „Das ist Mami...sie wollte doch in Bayern beerdigt werden."
       Die Beamtin stutzte beim Anblick des ungewöhnlichen Gepäcks und verlangte von Kathi eine Erklärung.
       „Das ist Mami...!" Erschrocken - und in Ahnung möglicher Probleme - fuhr Stefanie geistesgegenwärtig Kathi dazwischen. „Das ist Mamis Spezialrezept: seltene chinesische Wachstumstreiber für Orchideen. Zu wertvoll, um sie mit den Koffern aufzugeben."
        Die Beamtin ließ sie passieren. Stefanie atmete tief durch. Kathi hakte sich bei ihr ein und strahlte sie an: „Hat doch alles gut geklappt, was? Gut reagiert, Schwesterlein."
       Stefanie rollte nur mit den Augen.

       Als die beiden außer Hörweite waren, drehte sich die Polizistin zu einem Kollegen um und wiederholte

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