Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liebe bringt die höchsten Zinsen

Liebe bringt die höchsten Zinsen

Titel: Liebe bringt die höchsten Zinsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Egon F. Freiheit
Vom Netzwerk:
viel unterschrieben. Ihr wurde siedendheiß bei dem Gedanken. Aber dann sagte sie sich: Letztendlich waren es ja nur Papiere, die Papa schon geprüft und ausverhandelt hatte. Wenn er es so wollte, dann wird es so auch richtig sein. Schließlich hatte auch Geschäftsführer Rottmayer das „todsichere Investment" geprüft und für gut befunden.
       Für einen Augenblick fiel ihr der Anruf eines kroatischen Wirtschaftsjournalisten ein, der sie im Zusammenhang mit dem Bauprojekt hatte sprechen wollen. Stefanie hatte ihn abgewiesen.

       Doch ihre Zweifel kreisten in immer kürzeren Abständen durch ihre Gedankenwelt und ließen sie nicht mehr los: Hatte ihre Sehnsucht nach Liebe sie blind gemacht? Stefanie wollte nicht daran glauben.

    Die Schatten der quälenden Ungewissheit hatten sie jedoch umhüllt. Sie ließen sich nicht mehr verbannen.

16. Der verschwundene Safeschlüssel

       Es war 23 Uhr, als es erneut läutete. Frau Zupfert alarmierte Stefanie ein zweites Mal: „Die Liste mit den wechselnden Zahlen-Codes für den Safe im Büro ist verschwunden."
       „Lag etwas Wichtiges drin?"
       „Ich weiß nicht, wie wichtig es ist, aber Ihr Herr Vater hatte am Tag vor seinem Tod einen dicken Briefumschlag von einer Wirtschaftsdetektei erhalten. Es war wohl der Abschlussbericht. Und der lag drin."
       „Ein Detektivbericht?"
       „Ihm war das Bauprojekt in Sibenik nicht mehr ganz geheuer. Es sah ihm alles zu perfekt aus. Ich glaube, er wollte alle Details noch einmal von unabhängiger Seite überprüfen lassen."
       „Und was haben die Detektive herausgefunden?"
       „Der Bericht mit dem Ergebnis kam Minuten vor seinem Ausritt. Ihr Herr Vater wollte den Bericht sofort nach seiner Heimkehr anschauen. Dazu ist es auf Grund des tödlichen Unfalls nicht mehr gekommen..."
       War der Bericht etwa entwendet worden? Und wer hatte ein Interesse daran?
       „Ich glaube zu wissen, wo Ihr Vater eine Kopie der CodeWörter für seinen Bürosafe versteckt hat. Ich werde gleich morgen früh danach suchen."
       Was die alte Dame stockend hinzufügte, traf Stefanie wie ein Schock: Frau Zupfert vertraute ihr an, dass in dem Bürosafe auch der Schlüssel für den privaten Geldschrank in der Waldenberg-Villa lagerte.
       Sie zögerte, bevor sie zur Inventur dieses privaten Safes kam: „Darin hatte Ihr Herr Vater auch ganz persönliche Dokumente aufgehoben, auch solche, die nicht einmal seine Frau kannte."
       „Nicht einmal meine Mutter, sagen Sie? Ganz persönliche Unterlagen? Was meinen Sie damit?"
       „Auch Unterlagen zu Ihrer Adoption."
       „Sie wissen davon?"
    „Ich habe den Schreibkram für ihn erledigt."
    „Und wer weiß noch davon?"
       „Nur unser Jugendamt hier im Ort. Ich habe mit niemandem darüber gesprochen."
       „So etwas spricht sich doch herum."
       „Ihre Mutter hatte sich vorsorglich längere Zeit in ihrem Münchner Haus aufgehalten. Nach der Adoption kam sie mit einem Baby auf dem Arm zurück, also mit Ihnen. Da hat jeder im Ort angenommen, sie selbst sei schwanger gewesen und habe eben ein Mädchen zur Welt gebracht."
       „Sie sagten, im Safe hätte Vater auch Dokumente aufgehoben, von denen nicht einmal meine Mutter wusste. Aber sie kannte doch die Adoptionsunterlagen; sie hat sie doch ebenfalls unterschreiben müssen."
       „Das ja, aber da gab es noch die andere Frau; und von der sollte Ihre Mutter nichts erfahren."
       „Welche andere Frau?"
       „Naja, die kannte Ihr Herr Vater wohl auch persönlich. Aber das ging mich ja nichts an."
       „Haben Sie sie kennengelernt?"
       „Nein, ich habe lediglich ein paar Briefe eingeworfen und Geldsendungen fertiggemacht."
       „Geldsendungen?"
       „Ja, Geldsendungen. Ihr Herr Vater sagte immer: Die sind, wenn sie ins Ausland gehen, sicherer und schneller als Überweisungen."
       „Und die gingen ins Ausland?"
       „Nach Österreich."

       Betroffen stellte Stefanie für sich fest: Das alles klingt nicht nach künstlicher Befruchtung.

    ***

    Für Frau Zupfert war klar: „Es kommt nur einer in Frage, der die Zugangsdaten zum Bürosafe entwendet haben kann - und möglicherweise auch den Schlüssel zum Geldschrank in der Villa: Der ist der junge Generalbevollmächtigte oder, mit seiner Unterstützung, sein Freund aus Italien."
       „Sie meinen doch nicht Silvio Bertone, unseren neuen Mitgesellschafter?"
       „Ich will ihn nicht beschuldigen; aber

Weitere Kostenlose Bücher