Liebe deinen Naechsten - und nicht nur Ihn
Es fühlt sich an, als wären wir eine richtige große Familie.« Er stand auf, erhob sein Glas und sah feierlich in die Runde. »Und ich weiß ganz sicher, so sicher wie ich noch nie etwas wusste, dass ich dieses Gefühl für den Rest meines Lebens nicht mehr missen möchte.«
Er wandte sich Edie zu, während die anderen sich verwirrt ansahen. »Edie? Willst du mich heiraten?«
Remington kniete sich vor sie, holte ein kleines schwarzes Kästchen aus seiner Tasche und klappte es auf. Ein exquisit gearbeiteter Fünfkaräter funkelte in einem cremefarbenen Samtbett. »Ich weiß, wie du Diamanten gegenüber eingestellt bist, Schatz, aber dieser hier ist ethisch einwandfrei«, erklärte er, immer noch auf Knien.
»Was?«, sagte Edie mit vollem Mund und blickte geschockt auf Remington hinunter. »Natürlich!«, hauchte sie schließlich und sah ihn mit verliebtem Augenaufschlag an. »Natürlich heiraten wir! Das steht doch ganz außer Frage!« Sie umarmte Remington und winkte die Drillinge zu sich. Remington sah aus, als würde er jeden Moment in Ohnmacht fallen.
»Oh mein Gott! Herzlichen Glückwunsch!« Avery sprang auf und drückte ihre Mutter an sich. Das ging zwar alles ein bisschen schnell, aber Liebe war nun mal Liebe. Und wenn so viel davon in der Luft lag, würde vielleicht auch Rhys ihren Duft riechen.
Übertragen sich romantische Gefühle neuerdings über den Luftweg?
»Ihr heiratet?«, krächzte Owen. Alle Farbe war aus seinem Gesicht gewichen.
»Ja, Liebling, wir heiraten«, antwortete Edie ruhig und setzte sich wieder, als wäre es ein ganz banales Abendessen. »Los, Kinder, lasst uns mit unserem Spiel weitermachen«, sagte sie mit verträumtem Blick. »Du bist dran, Rhys!«
»Glückwunsch!«, rief Rhys und schlug mit der Gabel gegen sein Kristallglas. Riley stimmte sofort mit ein.
Baby fing wie ferngesteuert an zu klatschen. Ihre Mom und Remington würden heiraten ? So viel dazu, dass sie diese Leute nie wieder sehen würde. Remington würde ihr Stiefvater werden. Layla ihre Stiefschwester. Und bei ihrem Glück würde sie auf Laylas und Rileys Hochzeit die Brautjungfer sein.
Immer noch besser als das Blumenmädchen.
bettgeflüster
Am Donnerstagabend marschierte Jack energisch durch die Lobby der Cashman-Lofts und betrat den Aufzug. Und sie hoffte, dass die Cashmans bereits mit dem Abendessen fertig waren, damit sie und J.P. sich nach oben verziehen und es endlich tun konnten.
Adieu, Virginie!
Sie betrachtete sich prüfend in der vergoldeten Spiegelwand des Aufzugs, zupfte ihre Haare zurecht und versuchte sich nicht darüber aufzuregen, dass ihre sorgfältige Planung über den Haufen geworfen worden war. Ursprünglich hatten sie die Nacht bei ihr zu Hause verbringen sollen, wo schon alles für ein intimes Stelldichein vorbereitet gewesen war: Tocca-Kerzen auf ihrem Nachttisch, ein Strauß Freesien auf dem antiken Sekretär und eine Flasche Möet im Kühlschrank, die sie anschließend hochholen und im Bett hätten trinken können. Aber dann hatte ihr Vater ihr heute Morgen völlig unerwartet eröffnet, dass sie nur zum Thanksgiving-Dinner bei Rebeccas Familie bleiben und anschließend wieder nach Hause kommen würden, sodass sie in aller Eile umdisponieren musste.
Jack trat aus dem Aufzug und klingelte. Hoffentlich würde J.P. ihr aufmachen und nicht seine überkandidelte Mutter, ein ehemaliges russisches Supermodel, oder sein polternder, grauenhaft peinlicher Vater.
»Hey, meine Schöne«, begrüßte J.P. sie, nachdem er die Tür zum Glück selbst aufgemacht hatte. Er trug einen dunkelblauen Sweater und Chinos. Wie immer. »Du kommst genau richtig. Meine Eltern sind praktisch schon während des Essens am Tisch eingeschlafen.« Er schloss die Tür hinter ihr.
»Gut.« Jack folgte ihm durch die labyrinthartigen Flure, in denen sie sich mittlerweile blind zurechtfand, zu seinem kleinen Apartment eine Etage höher. Es bestand aus Wohn-, Schlaf- und Badezimmer und wirkte mit seinen schlichten schwarzen und schiefergrauen Eames-Möbeln im Gegensatz zu dem katastrophalen Mix antiker und ultramoderner Stücke im restlichen Penthouse erfrischend normal.
»So schön, dass du da bist.« Vorsichtshalber schloss J.P. seine Zimmertür ab. Dann dimmte er das Licht und drückte an seinem Bose-Sounddock auf Play. Chris Martins Stimme tönte sanft aus den Boxen und Jack unterdrückte einen genervten Seufzer. Coldplay? Wollte er es wirklich zu dieser Weichspülermusik für lasche Dreißigjährige mit ihr
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