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Liebe deinen Naechsten - und nicht nur Ihn

Liebe deinen Naechsten - und nicht nur Ihn

Titel: Liebe deinen Naechsten - und nicht nur Ihn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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nicht an Riley zu denken. Statt zu schlafen, hatte sie letzte Nacht die ganze Zeit an die Decke gestarrt und sich immer wieder in ihren Beinahe-Kuss hineingeträumt. Es war die reinste Tortur gewesen zu wissen, dass er nur wenige Schritte entfernt schlief und sie nicht zu ihm konnte – weder jetzt noch jemals. Es ist falsch , sagte sie sich zum mittlerweile millionsten Mal. Während der letzten vierundzwanzig Stunden hatte sie praktisch nichts anderes getan. Layla war wirklich unglaublich nett. Sie mochte sie. Also würde sie sich Riley aus dem Kopf schlagen, so schwer es ihr im Moment auch fiel. Ihr einziger Trost war, dass sie ihn nach diesem Urlaub wahrscheinlich sowieso nie wieder sehen würde.
    »Also …« Baby schob sich ihre Vintagesonnenbrille von Marimekko in die Haare und klappte die Zeitschrift zu. Eigentlich war es überhaupt nicht ihre Art, tatenlos am Strand herumzuliegen, aber nach ihrer schlaflosen Nacht war es genau das Richtige. »Ich weiß zwar nicht, wie du plötzlich auf diese Frage kommst, aber, nein, ich finde es nicht komisch. Es verleiht dir einen geheimnisvollen Touch«, sagte sie.
    »Ich will aber nicht geheimnisvoll sein.« Avery rutschte auf ihrer Liege ein Stück höher, sodass die Sonne auf ihren perfekt flachen Bauch fiel. Stirnrunzelnd schaute sie an sich herab und drückte an ihrem nicht vorhandenen Speck herum. »Findest du, dass ich zu fett bin?«
    »Wie bitte? Du verbringst eindeutig zu viel Zeit mit Jack.« Baby verdrehte die Augen. Natürlich war Avery alles andere als fett. Sie war groß und vielleicht nicht gerade spindeldürr, trug aber konstant vierunddreißig oder sechsunddreißig.
    Mit einer Schwester, die konstant in zweiunddreißig passt, würde sich wohl jedes Mädchen zu dick fühlen.
    »Quatsch, ich versteh nur einfach nicht, warum …« Avery verstummte und seufzte frustriert. Warum hatte Rhys gestern Abend noch nicht einmal den winzigsten Vorstoß gewagt? Nach dem Abendessen waren sie alle noch schwimmen gegangen, und sie hatte ihren orangefarbenen Eres-Bikini getragen und ihm ihre Brüste praktisch bei jeder sich bietenden Gelegenheit entgegengestreckt – etwas das sie sonst niemals tun würde. Ohne jede Reaktion. Gefiel sie ihm vielleicht nicht? Bildete sie sich bloß ein, dass zwischen ihnen irgendwas war?
    Plötzlich hatte sie keine Lust mehr, mit Baby darüber zu reden. Sie würde es sowieso nicht verstehen. Bei ihr bekamen die Typen sogar dann einen verträumten Blick, wenn ihre Haare ungekämmt waren oder ihr Outfit eine Katastrophe oder wenn sie Spinat zwischen den Zähnen hatte. Gerade trug sie ein unscheinbares blaues, im Nacken gebundenes Bikinioberteil und ausgewaschene Männershorts und trotzdem hatten sich im Vorbeigehen bereits mindestens drei Typen nach ihr umgedreht. Es war einfach nicht fair.
    »Sind wir nicht schon um vier zum Thanksgiving-Dinner verabredet?« Baby nahm einen tiefen Schluck von ihrer Margarita. »Vielleicht sollten wir langsam mal gehen.«
    »Okay«, seufzte Avery. Noch länger hier herumzuliegen würde sie in Sachen Rhys sowieso nicht weiterbringen.
    Gemeinsam stiegen sie die Muschelkalkstufen zu ihrem Bungalow hinauf, duschten kurz, zogen sich an und machten sich dann auf den Weg zu Edies und Remingtons Bungalow, auf dessen Terrasse das Abendessen stattfinden sollte.
    »Da seid ihr ja!«, rief Edie, als sie ihre beiden Töchter sah. Sie trug ein togaartiges grün-blaues Kleid und hatte sich purpurfarbene Orchideenblüten ins Haar gesteckt. »Happy Thanksgiving, meine Süßen!« Sie gab ihnen jeweils einen schmatzenden Kuss auf die Wange. Anschließend setzte sie sich wieder an den Kopf des Tisches, auf dem Kokosnüsse, Ananas und Mangos in großen Schalen kunstvoll angerichtet waren. Es war ein festlicher Anblick, aber nicht unbedingt das, was man sich unter einer traditionellen Erntedanktafel vorstellte. »Wir wollten gerade ein kleines Kennenlernspiel spielen!«
    Wie lustig.
    Avery setzte sich auf den noch freien Platz neben ihrer Mutter, Baby auf den neben Avery. Rhys saß am anderen Ende des Tischs neben Owen und faltete gerade seine Serviette auf, sodass er nicht bemerkte, wie sie ihn ansah.
    »Also jeder hier am Tisch stellt sich kurz mit seinem Namen vor und beschreibt mit einem Wort, das mit dem Anfangsbuchstaben seines Vornamens beginnt, wie er sich gerade fühlt. Okay – ich bin Edie und total ekstatisch , mit Remy hier zu sein!« Sie beugte sich zu Remington und küsste ihn auf den Mund.
    Avery wandte den Blick

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