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Liebe Dich Selbst Und Es Ist Egal, Wen Du Heiratest

Liebe Dich Selbst Und Es Ist Egal, Wen Du Heiratest

Titel: Liebe Dich Selbst Und Es Ist Egal, Wen Du Heiratest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Maria Zurhorst
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    lich spannenden Film werden sie in den Hauptrollen besetzt. Fällt Ihnen jemand aus Ihrem Leben ein, den Sie überhaupt nicht mögen, völlig verurteilen oder sogar hassen? Oder jemand, der Ihnen eigentlich nahe ist, der Sie aber hintergangen, entwürdigt oder missbraucht hat? Dieser Mensch ist Ihr Schatten. Er repräsentiert einen vollends abgespaltenen Teil aus Ihrem Eisbergrumpf - einen Aspekt Ihrer Selbstablehnung und Ihres Selbsthasses. Er zeigt Ihnen etwas, für das Sie sich selbst verurteilen und die Schuld geben.
    Was soll es mit uns zu tun haben, wenn Menschen Dinge tun, die uns verletzen - für die wir sie vielleicht sogar hassen? Wenn unser Partner kaum noch anwesend ist, fremdgeht, die Kinder schlecht behandelt oder ständigen Psychoterror betreibt? Wenn unser Chef uns vor allen bloßstellt, unsere Gutmütigkeit ausnutzt, uns entmachtet und durch jemand anderen ersetzt? Oder wenn wir gar eine
    gerichtliche
    Auseinandersetzung
    führen
    mit
    einem
    rücksichtslosen, unnachgiebigen Gegner? Unmittelbar und hautnah löst all dies Wut, Schmerz, Ohnmacht, Schuld und Angst in uns aus.
    Was wir aber meist komplett vor uns verbergen, ist unser eigener zerstörerischer Selbsthass, den diese Konflikte widerspiegeln.
    Der Umgang mit dem Schatten erfordert viel Mut und Ehrlichkeit. Aber wenn wir bereit sind hinzuschauen, können wir unseren Schatten immer klar identifizieren: Er ist exakt das Gegenteil von dem, was wir sein möchten, zu sein glauben oder was unserer Rolle in unserer Familie oder der Gesellschaft entspricht.
    Manchmal, in besonders ohnmächtigen oder besonders klaren Momenten im Umgang mit dem Schatten, können wir wahrnehmen, dass wir neidisch oder
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    eifersüchtig sind oder dass uns genau das fehlt, was der Repräsentant unseres Schattens besitzt. Aber das ist die seltene Ausnahme. Meistens lehnen wir ihn einfach nur kategorisch ab, sind wir in einer völligen Polarisierung gefangen: Entweder hat der Schatten Macht, Erfolg, Freiheit und Einfluss, oder er hat Mitgefühl, Fürsorge, Recht, ein hehres Ziel. Hat unser Schatten das eine, fühlen wir uns dem anderen verbunden.
    Jeder Mensch hat einen Schatten. Immer tauchen Schatten auf, wo sich etwas extrem in eine Richtung entwickelt. Und je extremer wir uns zugehörig fühlen, desto extremere Widersacher tauchen in unserem Leben auf und desto häufiger und intensiver haben wir genau mit denen zu tun, die wir so verabscheuen: Feministinnen mit Machos, Schwarze mit Weißen, Amerikaner rr.it Moslems, Kernkraftgegner mit Kernkraftbefürwortern, strenge Eltern mit rebellierenden Kindern, Geschiedene mit ihren ehemaligen Ehepartnern. Wächst im Laufe der Zeit die Bereitschaft zur Kommunikation, werden die Grenzen weicher und verschwimmen.
    Wird die Abspaltung weiter untermauert, steigert sich der Machtkampf. Wir können dieses Phänomen häufig im Laufe einer Trennung beobachten: Zwei Menschen, die sich ehemals aus tiefer Zuneigung verbunden und geheiratet haben, finden sich schließlich in der Scheidung wieder und führen erbittert Krieg gegeneinander.
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Der gefallene Engel
    Was ist da los in unserem Eisbergrumpf, dass wir etwas an uns selbst so sehr verabscheuen und so gut verstecken, dass wir es nie mehr mit uns in Verbindung bringen? Wahrscheinlich haben wir schon sehr früh in unserem Leben etwas getan, woraufhin etwas geschehen ist, dass uns oder anderen Schmerz zugefügt hat. Häufig haben wir aber auch einfach nur etwas zur gleichen Zeit getan, als etwas anderes, Schlimmes geschah, und es unbewusst damit h Verbindung gebracht. Wie schon erläutert: Als Kind kennen wir nicht die klare Trennung zwischen uns und dem, was un uns herum geschieht. Vielleicht waren wir gerade in ein herrliches Spiel vertieft, als unser Geschwister einen Unfall bei diesem Spiel erlitt. Vielleicht kam noch ein Satz von den Eltern wie: »Du hättest doch aufpassen können« hinzu. Im Inneren eines Kindes gibt es dann ganz leicht eine Verknüpfung, die sagt: Wenn ich ausgelassen und heiter spiele, passiert anderen etwas Schlimmes. Dieser ausgelassene Teil wird vom Kind als »böse« eingeordnet und aus dem Bewusstsein verbannt.
    Später reagieren wir dann in ähnlichen Situationen überverantwortlich und besonnen und verurteilen ausgelassene, unbekümmerte Menschen als verantwortungslos.
    Häufig aber gibt es in Familien oder Gesellschaften klimatische Dauerthemen, die auf die kindliche Entwicklung extrem Einfluss nehmen: eine schleichende Krankheit bei einem

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