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Liebe Dich Selbst Und Es Ist Egal, Wen Du Heiratest

Liebe Dich Selbst Und Es Ist Egal, Wen Du Heiratest

Titel: Liebe Dich Selbst Und Es Ist Egal, Wen Du Heiratest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Maria Zurhorst
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und fühlen sich um jeden Preis zurück in Ihre alte Beziehung gedrängt. Aber hier geht es nicht darum, beim alten Partner zu bleiben. Es geht nicht um Zusammenbleiben um jeden Preis: Gloria kam zu mir, weil sie sich nicht scheiden lassen wollte. Ihr Mann hatte sie wegen einer anderen verlassen. Aber Gloria weigerte sich strikt, diese Tatsache zu akzeptieren, geschweige denn in eine Scheidung einzuwilligen. Die Mittel und Waffen, mit denen ihr Mann gegen sie vorging, wurden immer härter. Im Lauf unserer Gespräche wurde Gloria bewusst, dass ihr Mann »gezwungen war« zu gehen. Es wurde deutlich, dass ihre Ehe lange vor dem eigentlichen Verlassenwerden ein Klischee von einer Beziehung war, das sie sich zurechtgelegt hatte, das aber mit einer lebendigen Partnerschaft
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    wenig zu tun hatte. Jedes Mal wenn es um ihren Widerstand gegen eine Scheidung ging, kam Gloria zum gleichen Punkt der Scheidung ihrer Eltern: »Ich wollte meinen Kindern immer ein Beispiel geben - das Vorbild eines Paares, das zusammenbleibt. «
    Gloria ist nie in eine echte Bindung, sondern vor allem in den Widerstand gegen eine Trennung gegangen. Das ist so, als wenn Ihnen jemand sagt: »Denken Sie nicht an einen rosa Elefanten! «
    Wenn Sie sich bisher nie mit rosa Elefanten beschäftigt haben, dann tun Sie es spätestens jetzt. Wenn Sie um jeden Preis zusammenbleiben wollen, dann kommen Sie niemals in den Genuss, aus Freude verbunden zu sein. Jeder Versuch, wegen irgendwelcher äußerer Gründe zusammenzubleiben - aus Pflicht oder aus Verantwortung, wegen der Kinder oder wegen der Freunde -, wird Ihre Beziehung nur lähmen. Unter solch einem Druck kann sich die Liebe niemals entfalten, können Sie sich niemals zu Ihrem Partner hingezogen, sondern unterbewusst nur abgestoßen fühlen. Auch Ihr Partner kann keine natürliche Bindung zu Ihnen entwickeln, weil auch er sich bewusst oder unbewusst instrumentalisiert und unter Druck gesetzt fühlt.
    Wenn, so wie im Falle von Glorias Ehe, eine Beziehung keine wirkliche innere Kraft und Bindefähigkeit mehr hat, nützt es nichts, sie künstlich aufrechterhalten zu wollen. In dieser Hülle aus Routine und Pflichten ersterben Sie und werden wahrscheinlich von
    Ihrem ebenso
    erstorbenen Partner
    irgendwann mit genau dem konfrontiert, was Sie unbedingt vermeiden wollen - der Trennung.
    Es geht hier also nicht um Pflichten, Vorbilder, Verspre221

    chen und Zusammenbleiben um jeden Preis. Es geht darum zu lieben - auch wenn wir uns trennen. »... nur in dem Maße, in dem wir unseren ehemaligen Partner lieben, können wir uns wirklich von ihm lösen, sind wir wahrhaft frei für eine neue Beziehung.« Vielleicht denken Sie: Wie soll ich ausgerechnet diesen Menschen lieben, von dem ich mich ja gerade trennen will, weil er mein Leben so sehr beeinträchtigt, vielleicht sogar zerstört hat? Es geht nicht darum, unseren Ex-Partner toll zu finden. Lieben heißt eben nicht, verliebt zu sein. Lieben heißt auch nicht dazubleiben und sich anzupassen. Lieben heißt nicht, gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Liebe ist das Gegenteil von Abhängigkeit. Liebe ist frei sie braucht niemanden, sie will nur lieben. Lieben heißt anzunehmen, was ist.
    Ohne Frieden bleiben Sie abhängig
    Anzunehmen heißt im Falle einer Trennung, zu erkennen, dass das Fehlverhalten Ihres einstigen Geliebten nichts mit Ihnen zu tun hat. Er macht das alles nicht, um Ihnen zu schallen, um Sie zu hintergehen, Sie zu verletzen. Er ist, wie er ist. Er kann vielleicht
    nicht
    Ihre
    Vorstellungen
    befriedigen,
    Ihre
    Bedürftigkeit stillen. Vielleicht hat er Eigenschaften, die Sie verurteilen oder nicht verstehen. Er legt Verhaltensweisen an den Tag, die Sie nicht wertschätzen, nicht akzeptieren und auch nicht respektieren können. Er reagiert auf Sie nicht so, wie es Ihrer Vorstellung entspricht. Der Schmerz in Ihnen entsteht aber nicht, weil Ihr ehemaliger Partner etwas getan 222

    hat. Der Schmerz entsteht, weil Sie es nicht annehmen konnten. Alles wurde immer unerträglicher, weil Sie immer mehr inneren Widerstand und Verurteilung entwickelt haben gegen die Art und Weise, wie Ihr Partner ist. Aber solange Sie schimpfen und meckern, verurteilen und verachten, solange Sie keinen Frieden mit Ihrem ehemaligen Partner finden, sind Sie immer noch an ihn und sein Verhalten gekettet. Sie wollen etwas von ihm - eine Berichtigung, eine Zuwendung, eine Veränderung. Sie haben noch immer nicht genug.
    »Er hat sich die ganze Zeit nur um seinen Job

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